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unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Verstellschlüssel / Excelsior- und Rollgabelschlüssel

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13.10.24, 18:09:37

stavblue0815

geändert von: stavblue0815 - 13.10.24, 18:36:51

Ein kleiner Franzose: "ihm" ist es besonders wichtig aus "Stahl geschmiedet" zu sein: dieser Stempel findet sich gleich viermal auf dem gesamten Stück. Teilweise ist der D.R.G.M. Stempel und Hersteller noch erhalten: "IESSINGE" ist noch lesbar, habe aber dazu nichts finden können. Am Stielende noch 2 Nummern.

Beste Grüße

Ferdinand
16.10.24, 12:15:07

stavblue0815

geändert von: stavblue0815 - 16.10.24, 13:30:14

Wie umgehen mit einen Produktionsfehler? Auch als angehender Werkzeugsammler möchte ich nicht schon zu Beginn an wie ein Vandale auftreten: Daher die Frage, wie lauten die althergebrachten Regularien der ehrwürdigen Werkzeugsammlerzunft zum Umgang bei einen Fall solchem Stückes? :aufgemerkt: :p

Man kann auf den Bildern erkennen, dass hier wohl vergessen (?) wurde, ein Stück einzukürzen, mit der Folge, dass der Schlüssel nicht vollständig schließen kann. Man kann dieses Stück ziemlich einfach noch nachträglich auf die richtige Größe einkürzen. Nur das Herausfräsen eines Grates, der auch in die auf Bild 4 angezeigt Einsparung passt, ist freillich ambitioniert und wird mir nicht gelingen. Das ist jedoch zur Herstellung der vollen Funktionsfähigkeit nicht notwendig.

Aber: tut man sowas? Lässt man so einen Produktionsfehler bei einem reinen Sammlerkzeug bestehen und lässt das Stück "in Frieden" oder gibt man diesem endlich die Vollendung und befreit es von dem "Makel"? Fragt der Vandale räusper Werkzeugsammler :D

Beste Grüße

Ferdinand
16.10.24, 14:07:23

Ulan13

Also ich würde da nicht dran herumfräsen. Erstens ist der Originalzustand nun mal so, zweitens weiß ich nicht, ob das nicht sogar so gewollt ist. Und: Wenn was weg ist, isses weg! Das Teil büßt ja durch den gegenwärtigen Zustand seine Funktionalität nicht ein. Für ganz kleine Muttern ist das eh nicht das richtige Werkzeug und größere lassen sich ja sicherlich problemlos lösen/festziehen.
Prinzipiell ist es bei altem Werkzeug ja immer ein Spagat zwischen Nutzung und Sammlungsobjekt. Was die Konservierung betrifft, gilt auch hier, wie bei den Waffen: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Muß aber jeder selbst entscheiden, nur ärgert einen nichts mehr als kaputtrestaurierte, ehemals schöne Dinge! :(
Daher, auch wenn es ein banaler Gemeinplatz ist: Weniger ist mehr!

Grüße vom Ulanen
16.10.24, 16:41:32

stavblue0815

Ja, dann lasse ich den brav in Frieden - dann habe ich auch einen guten Grund einen weiteren seiner Art zu sammeln :)

Anbei in Gesellschaft vermutlich mit einem "Ami" und einen oben schon vorgestellten älteren "Deutschen"
16.10.24, 17:06:37

Ulan13

:super: Das läßt sich doch schon sehr gut an, bin gespannt, was Thomas dazu meint...! :D
17.10.24, 05:02:56

Zietenhusar

geändert von: Zietenhusar - 19.10.24, 03:37:12

Zitat von Ulan13:
...bin gespannt, was Thomas dazu meint...! :D
Ich stimme allem zu. :D
Ja, nee, ich würde mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nichts daran machen.

Mehr als Entrosten und Ölen habe ich an dem als nächstes von mir vorgestellten Schlüssel auch nicht gemacht. Hatte erst überlegt, den kleinen Stopperstift heraus zu "operieren", um das Werkzeug in alle Teile zerlegen zu können, aber dann hätte ich den ursprünglichen Gesamtzustand verändert.

Die Geschichte dazu ist eine weniger erfreuliche. Der Besitzer, ein ehemaliger Arbeitskollege aus den 1980er Jahren, liegt jetzt in einem Pflegeheim und sein Bruder räumt seine Wohnung aus. Ich bin natürlich immer am Retten von Werkzeug interessiert und so kam diese Universalzange vorgestern zu mir.

Diese Zange ist, im Gegensatz zu den vorherigen, nicht stufenlos verstellbar. Hier sind Zähne zum Einrasten vorhanden.

Hersteller: Gebrüder vom Stein, Ronsdorf

Beschriftet mit Steinadler, No1, dem Firmenlogo, D.R.G.M und zweimal mit Stahl auf den Zangenbacken.

Gesamtlänge: 230 mm
Die Zange habe ich erst nach dem Video geölt. :D
17.10.24, 11:14:47

Ulan13

Ebenfalls sehr schön! Das mit der verschiebbaren unteren Backe habe ich auch noch nicht gesehen. Und wenn ich mir nun die ganze Vielzahl dieser Schlüssel anschaue, ist das fast ein eigenens Sammelgebiet! Welch Variantenreichtum! :p

Grüße vom Ulanen
17.10.24, 18:21:12

stavblue0815

geändert von: stavblue0815 - 17.10.24, 19:23:57

Zitat von Zietenhusar:

Hersteller "Steinadler",
gestempelt weiterhin mit No1, dem Firmenlogo, D.R.G.M und zweimal dem Wort "Stahl" auf den Zangenbacken.


Hallo Thomas,

ja, da stimme ich Ulanen zu: schönes und interessantes Stück! Hast Du den mit Elektrolyse entrostet? Der sieht ja wie fast neu aus!

Hier noch der Vollständigkeit halber Bilder von den oben erwähnten "amerikanischen" Franzosen: Es finden sich zwei Stempel: "STEEL" und "QUENNET" ich habe über den Hersteller bedauerlicherweise nichts finden können. Auch fehlt wahrscheinlich leider eine Feder - die Einsparung im Gewindestück - letztes Bild - dazu ist vorhanden.

Beste Grüße

Ferdinand
19.10.24, 03:49:01

Zietenhusar

geändert von: Zietenhusar - 19.10.24, 04:13:48

Zitat von Ulan13:
Das mit der verschiebbaren unteren Backe habe ich auch noch nicht gesehen.
Ich vorher auch nicht. Als ehemaliger Schlosser und Klempner habe ich mich deshalb auch ziemlich darüber gewundert, bin dann aber doch von allein auf die Lösung gekommen. Diese verschiebbare Backe hat den Vorteil, dass man einerseits den geriffelten Spannbereich für mehr Grip benutzen kann und den glatten, um die Oberfläche des eingespannten Materials zu schonen.

Zitat von stavblue0815:
Hast Du den mit Elektrolyse entrostet? Der sieht ja wie fast neu aus!
Das hatte ich vor, aber da ich den Schlüssel dann doch nicht zerlegen wollte, habe ich zu meinem Lieblingsentrostungsgerät gegriffen, dem Winkelschleifer mit Drahtbürste. Meinem Beitrag anhängend, der Vorherzustand und das Werkzeug.
Zitat von stavblue0815:
Auch fehlt wahrscheinlich leider eine Feder - die Einsparung im Gewindestück - letztes Bild - dazu ist vorhanden.
Eine Feder würde hier keinen Sinn ergeben. meines Erachtens ist Dein Verstellschlüssel komplett.

Gruß,
Thomas
19.10.24, 04:10:52

Zietenhusar

geändert von: Zietenhusar - 19.10.24, 04:20:43

Zitat von stavblue0815:
Es finden sich zwei Stempel: "STEEL" und "QUENNET" ich habe über den Hersteller bedauerlicherweise nichts finden können.
Scheint sehr selten zu sein. Nach kurzer Recherche fand ich auf holzwerken.de den Hersteller Quennet & Schmitt, Wuppertal-Elberfeld. Diese Webseite hat mich schon einige Male vorwärts gebracht.

Weiterhin fand ich HIER den Namen vom Hersteller Quennet & Schmitt Werkzeugfabrik Mehlis (Thüringen) in Verbindung mit Werkzeuge für Automobile und Fahrräder auf diesem Werbeblatt von 1919.

Und Quennet & Schmitt, Elberfeld, gegründet 1903 in dieser PDF-Datei, auf der Seite 44 ganz oben
 
 
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