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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

alte preußische Markierungen des 18. Jahrhunderts

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05.06.21, 21:15:31

Pawel

Hallo
Die Monogramme auf den Klingen dieser Säbel (soweit ich weiß) waren meist Säure geätzt.
Paweł
06.06.21, 13:02:43

Clouseau

Zitate:

„Meiner Meinung nach ist das Monogramm bei Pawel geätzt. Bei originalen Säbeln ist das Monogramm aber handgraviert, die Flächen schraffiert, und jedes Monogram ist ein bißchen anders.“

„Die Monogramme auf den Klingen dieser Säbel (soweit ich weiß) waren meist Säure geätzt.“




Ich stimme Pawel zu, Chiffren, Kronen und der sonstige Zierrat auf diesen Klingen wurde geätzt. Es handelt sich aber um tiefreichende, qualitativ hochwertige Ätzungen, die immer, zumindest sehr oft, individuelle Varianten aufweisen, da gebe ich wiederum joehau recht.

Die sehr flach ausgeführten Ätzungen der „Frankonia-Kopien“ sind hingegen stets gleich und neben den bereits aufgeführten anderen Merkmalen sofort ein Hinweis auf diese Nachfertigungen.
06.06.21, 13:59:47

Pawel

geändert von: joehau - 06.06.21, 18:15:00

Hallo meine Herren,

am Anfang, nur um das klarzustellen, ich werde die paar hundert Euro irgendwie überstehen :mad: , wenn sich mein Säbel als Kopie entpuppt. Nicht das erste und wahrscheinlich nicht das letzte Mal, dass mich jemand täuschen wird. Wir haben ein solches Hobby, dass 70-80% der Einstellungen Kopien, Fälschungen, Hybriden sind. Ich habe vor kurzem ein französisches Breitschwert AN (schön) mit dem Herstellungsdatum "octobre 1813" gesehen, den Kauf habe ich aufgegeben. Das ist unser Geschäft. Viele Betrüger, Fälscher etc.

Ich gehe zurück zu meinem Säbel; die Tatsache, dass die Ätzung flach ist; aber es ist das gleiche bei den anderen Säbeln - Links (bisgaard und antique-swords) oben gezeigt. Auf anderen M 1715 und M 1816 Exemplaren habe ich auch flache Radierungen gesehen. Naja, vielleicht habe ich auch Pech und stoße immer wieder auf Kopien :) . Wir gehen davon aus, dass mein Säbel eine Fälschung ist. Der Fälscher (man muss zugeben, es ist ziemlich gut) hat den Griff gut gemacht (Messingguss) er hat das Regiment gestopft - gute Schrift. Auch die Klinge sieht aus wie aus dem 18. Jh. Nur die Ätzung verdorben? Es genügte, die Säure einige Sekunden länger nicht zu waschen und es wäre "schön" tief. Es war schließlich kein Idiot.

Meine Frage betrifft die Hersteller M1715 und M1816. Diese Säbel wurden sehr lange hergestellt. Ich gehe davon aus (ich weiß es nicht), dass es zumindest einige davon in Solingen selbst gab. Wir haben verschiedene Manufakturen; verschiedene Arbeiter, die die Säuremaske vorbereiten. Es können auch unterschiedliche Muster erscheinen.
Weiß jemand von welchen Herstellern dieses Modell hergestellt wurde?

Paweł
06.06.21, 14:02:18

Pawel

Das Foto zeigt rechts meinen Säbel und zwei verschiedene von meinem Freund - der sich auch für preußische Waffen interessiert.
06.06.21, 18:02:05

Clouseau

Lehrgeld haben alle Sammler bezahlt, das war schon immer so. Wenn du einige dieser Säbel in der Hand gehabt hast, solltest du irgendwann ein Gefühl für ein originales Exemplar bekommen und wirst die Unterschiede zu den „Frankonia-Säbeln“ erkennen.

Bei diesen Stücken, und ich schreibe nun vom -Seitengewehr m/St- (der sog. „M. 1715“ ist etwas völlig anderes, beide Muster dürfen nicht ständig vermischt werden), ist nur sehr selten ein Hinweis auf den Hersteller zu finden.
Mir ist nur ein Exemplar mit dem Stempel „KNECHT“ auf der Fehlschärfe bekannt.

Nur bei der Sonderausführung für die Landwehr findet man (relativ) oft im Klingenrücken die geätzte Inschrift „Schimmelbusch & Joest in Solingen“, siehe Foto.
Es ist aber derzeit noch nicht klar, ob diese Ausführungen ursprünglich tatsächlich von der preußischen Militärverwaltung beschafft wurden - auch wenn sie später nachweislich in Staatsbesitz übergingen.
06.06.21, 18:02:58

joehau

Zitat von Clouseau:
... Chiffren, Kronen und der sonstige Zierrat auf diesen Klingen wurde geätzt.
Es handelt sich aber um tiefreichende, qualitativ hochwertige Ätzungen...


Hätte ich nicht gedacht, dass diese tiefen schmalen Striche geätzt sind!

Aber wenn Clouseau das sagt...
06.06.21, 20:11:57

Pawel

Hallo
Wenn Sie über "Franken - Säbel" schreiben, denken Sie an die Kopien, die in der Nähe von Nürnberg (?)
Gab es dort einen "Kopisten"?
Clouseau schrieb, dass mein Säbel zu 98% kopiert ist; auch 2% Hoffnung bleibt ;)
Ich fange an, in meinen anderen preußischen Utensilien zu stöbern. :confused:
Paweł
06.06.21, 21:34:20

joehau

geändert von: joehau - 06.06.21, 23:28:04

'Frankonia' ist der Name eines ( Jagd & Waffen) Unternehmens, das vor
20 - 30 Jahren sehr viele Säbel und Degen als Kopien verkauft hat.
07.06.21, 05:31:41

Zietenhusar

geändert von: Zietenhusar - 07.06.21, 18:02:44

Zitat von Pawel:
Wir haben verschiedene Manufakturen; verschiedene Arbeiter, die die Säuremaske vorbereiten. Es können auch unterschiedliche Muster erscheinen.
Hallo Pawel,

soweit ich es einmal nachgelesen hatte gab es für die Ätzungen Schablonen. Wenn dem so war, dann unterscheiden sich die Schiffren im Detail erst, wenn so eine Schablone etwas abgenutzt war. Es ist ein leichtes Spiel, wieder so eine Schablone herzustellen um gute Kopien herzustellen.

Gruß,
Thomas

Zitat von joehau:
Zitat von Clouseau:
... Chiffren, Kronen und der sonstige Zierrat auf diesen Klingen wurde geätzt.
Es handelt sich aber um tiefreichende, qualitativ hochwertige Ätzungen...
Hätte ich nicht gedacht, dass diese tiefen schmalen Striche geätzt sind!

Aber wenn Clouseau das sagt...
Ich sag es auch. Manche dieser Striche sehen allerdings gestichelt aus, beinahe wie Gravuren. Anfangs war ich auch skeptisch, halte mich aber am Niedergeschriebenen.
07.06.21, 10:47:07

Pawel

Guten Tag
„Frankonia“ wird so etwas wie dieses ?
https://www.mareg.net/altpreussischer-infanteriesaebel-1715

Paweł
 
 
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