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Maulschlüssel und Ringschlüssel

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15.03.25, 13:38:02

stavblue0815

geändert von: stavblue0815 - 15.03.25, 13:39:21

Hier ein Gelenkschlüssel von Herkules mit insgesamt 8 Größen von 10, 12, 13, 14, 17, 19, 22 und 24. Federn halten die Gelenke in der gewünschten Position.

Hersteller mit den Namen Herkules gab es laut holzwerken.de mehrere:

Herkules = Carl Falkenroth Söhne, Schalksmühle, Westf.
Herkules = Otto Rheinwald, Leipzig
Herkules = Hermann Röntgen, Remscheid

Ob einer dieser Hersteller dieses Stück gefertigt hat oder inwieweit diese Firmen in die heute auf Walzentechnik spezialisierte Herkulesgroup aufgegangen sind, deren Ursprung auf 1911 zurückreicht, darf noch Gegenstand zukünftiger Forschung bleiben.

Nachfolgend die Bilder vom 23,5 cm langem und 386 Gramm schweren Stück:

Bild 1: Markierung "HERKULES"

Bild 2: Seitenansicht

Bild 3: Markierungen: "10-12-13-14 T 17-19-22-24"

Bild 4: Fokus auf Gelenk und Federn


Beste Grüße
Ferdinand
17.03.25, 16:40:31

stavblue0815

Manchmal zerbricht man sich den Kopf über ein Zeichen und dann ist es bei richtigen Lichteinfall eine schlichte "5" mit zwei Schrammen darüber, wie bei diesem Stück: Ein Ringschlüssel für 6 verschiede Größen mit der nicht auf den ersten Blick leserlichen Markierung "15".

Nachfolgend die Bilder vom 109 Gramm schweren und 13,8 cm langem Stück:

Bild 1 und 2: das ganze Stück

Bild 3: Seitenansicht mit Blick auf die verschiedenen Größen

Bild 4: Fokus auf die Markierung "15"


Beste Grüße
Ferdinand
18.03.25, 05:04:15

Zietenhusar

Zitat von stavblue0815:
Ein Ringschlüssel für 6 verschiede Größen...
Hier tippe ich mal auf ein Werkzeig für Fahrräder, wie der bei uns damals allseits beliebte Knochen.

Danke fürs Zeigen.

Gruß,
Thomas
21.03.25, 15:26:02

stavblue0815

Danke Thomas, ja das könnte gut ein alter Fahrradschlüssel bzw. ein Bordwerkzeug sein. Bei diesem gefällig geformten Stück von Dürkopp bin ich mir relativ sicher, dass das ein alter Fahrradschlüssel sein könnte: Die Gründung des Unternehmens erfolgte bereits 1860 in Bielefeld. Den zukünftigen Namen verlieh der Firma der Nähmaschinenmechaniker Dürkopp mit seinen ersten Nähmaschinenmodell, mit dem die Firma 1867 ihren Erfolgskurs startete.

1880 geriet die Nähmaschinenindustrie in eine größere Krise. Die Firma Dürkopp erkannte die Herstellung von Fahrrädern als neuen Absatzmarkt und konnte daher die Krise gut meistern. Dürkopp verlegte sich sogar auf die Produktion von PKWs und LKWs. Allerdings blieb Dürkopp auch seinem Ursprung als Nähmaschinenhersteller treu und schreibt bis heute unter den Namen Dürkopp Adler seine Firmengeschichte als Spezialist für Nähmaschinentechnik fort.

Der Schlüssel zeigt noch Reste seiner ursprünglichen Verchromung/Vernickelung und besitzt neben den vier Maulschlüsseln auch eine Schraubendreherfunktion. Das Loch sieht nachträglich gebohrt aus.


Nachfolgend die Bilder des 15,4 cm langen und 116 Gramm schweren Stückes:

Bild 1 bis 4: Ansichten des ganzen Stückes

Bild 5: Fokus auf das wohl nachträglich gebohrte Loch

Bild 6: Fokus auf die Schraubendreherfunktion

Bild 7: Fokus auf die Markierung: „DÜRKOPP“


Beste Grüße
Ferdinand

19.07.25, 00:55:15

stavblue0815

geändert von: stavblue0815 - 19.07.25, 01:20:32

Diese kleinen Kerlchen kreuzen regelmäßig den Weg des Flohmarktgängers. Viele ihrer Art verraten nichts über ihre Herkunft,
aber manche haben doch etwas zu erzählen – trägt ein jedes doch auch stolz ein Stücklein Geschichte.

Beste Grüße
Ferdinand
25.07.25, 18:42:51

stavblue0815

geändert von: stavblue0815 - 26.07.25, 00:53:25

Die Historie von Sachs begann 1895 mit der Gründung der Firma „Schweinfurter Präzisionskugellager-Werke Fichtel & Sachs“: Namensgeber waren die beiden Gründer, der Werkzeugmacher Sachs und der Kaufmann und Finanzier Fichtel.
Der begeisterte Radfahrer und Perfektionist Sachs erfand die erste Präzisionsnabe. Er entwickelte als letztes einen leichten Zweitaktmotor, der 1932 in fast allen Kleinkrafträdern aller Hersteller verwendet wurde. Auch nach dem Krieg feierte das Unternehmen mit dem 50-Kubikzentimeter-Motor mit Zweiganggetriebe für Mopeds große Absatzerfolge. 1987 übernahm die Mannesmann AG die Aktienmehrheit. Nach Umbenennungen und weiteren Verschmelzungen firmiert heute die Marke Sachs unter der ZF Friedrichshafen AG und schreibt nach wie vor die Erfolgsgeschichte fort.

Zu welchem Motor dieser 99 Gramm schwere und 150 mm lange Schlüssel gehört, konnte ich nicht ermitteln – man findet diese Stücke noch sehr häufig auf Flohmärkten. Er trägt die Aufschrift: „Sachs – Motor“ und „Made in Germany“. Die Kennzeichnung „Made in Germany“ gibt es übrigens schon sehr lange: Am 23. August 1887 hatte Großbritannien mit dem sogenannten Merchandise Marks Act eine Kennzeichnung ausländischer Produkte festgelegt, um die Briten insbesondere vor den deutschen Billigprodukten zu warnen, welche den britischen Markt überschwemmten. Jahrzehnte später wandelte sich dieser ursprüngliche „Verbraucherwarnhinweis“ zu einem weltweit geschätztem Gütesiegel für hohe Qualität und Präzision.



Beste Grüße
Ferdinand

29.07.25, 17:01:06

stavblue0815

geändert von: stavblue0815 - 29.07.25, 17:30:17

Dieser 78 Gramm schwere und 126 mm lange Fahrradschlüssel aus gefalteten Eisen- oder Stahlblech trägt den Schriftzug "RECORD". Ich habe diesmal länger recherchiert und bin in die Tiefen der Fahrradwelt vorgestoßen, aber wirklich fündig wurde ich nicht. Es gab wohl einen Zulieferer für verschiedene Fahrradhersteller mit den Namen RECORD. Als Marke fand dieser Name wohl Verwendung für viele Modelle unterschiedlichster Hersteller.

Seine starken Nutzungsspuren zeugen einen fleißigen Gebrauch - Reste der mutmaßlichen Vernickelung haben ihn vor der Elektrobürste bewahrt. Sein Design erinnert etwas an die hier vorgestellten Knochen.

Beste Grüße
Ferdinand
 
 
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