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stavblue0815

(Mitglied)

Friedrich Klopp gründete 1959 in Schalkenbach die Klopp-Werke und stellte wohl hauptsächlich Fräsen und Schnellhobler her. Das Rohmaterial lieferte die Eisengießerei aus dem Hauptwerk Solingen-Wald. Das erklärt wohl die Beschriftung: „KLOPP-WERKE G.M.B.H.“ und „SOLINGEN -WALD“


Der zweite Schlüssel mit der Aufschrift: „H.WOHLENBERG HANNOVER“ dürfte wohl der bis heute in Hannover ansässigen WOHLENBERG Werkzeugmaschinen Ersatzteile GmbH zuzuordnen sein. Leider verrät der Internetauftritt der Firma nichts über deren Geschichte.

Matador bezeichnet sich selbst als Pionier der Werkzeugindustrie - gegründet 1900 hat sich das Unternehmen auf alles "um die Schraube herum" fokussiert. Ob Scharfen ein Händler oder anderweitiger Auftrageber war, konnte ich nicht ermitteln.


Beste Grüße
Ferdinand


28.09.25, 16:58:47

stavblue0815

(Mitglied)

Zwei Maulschlüssel, die ich nur grob gereinigt habe:


Der Schlüssel mit der Aufschrift „BERKEL“ mit 192 Gramm Gewicht und 154 mm Länge habe ich keinem Hersteller sicher zuordnen können: In Betracht kommt der bis heute existierende auf Aufschnittmaschinen spezialisierte Hersteller Berkel: 1898 eröffnete van Berkel in Rotterdam die erste Fabrik. Ob dieses Stück für die Bedienung bzw. Einstellung einer Aufschnittmaschine gedient haben mag, bleibt daher Spekulation.


Der zweite Schlüssel mit 360 Gramm Gewicht, 197 mm Länge und dem schön klingendem Namen „Schieferstein“ bezeugt leider eine tragische Firmengeschichte, auch wenn der Schlüssel selbst noch die Blütezeit seiner Schöpfer markiert: Georg Schieferstein übernahm 1874 eine kleine Schmiede, erweiterte diese kontinuierlich und stieg in den Landmaschinenhandel ein. 1908 vermarktete Schieferstein ein „gewaltiges“ Handelsprogramm, dass viele Haushaltsgeräte und Maschinen umfasste. 1932 schlug dann die Geburtsstunde dieses Schlüssels: Der selbsthergestellte Streuer „Schieferstein“ feierte große Absatzerfolge. Auch wenn das Werk in Lich trotz kriegsbedingter Rüstungsproduktion keine Schäden davontrug, konnte die Firma an ihre Erfolge nicht mehr anknüpfen. 1970 meldete die Firma Konkurs an. Die Nachkommen des Firmengründers verloren ihr gesamtes Vermögen.


Beste Grüße
Ferdinand


01.10.25, 18:12:37

stavblue0815

(Mitglied)

Der Assy mit dem Helm:

Zwei Maulschlüssel, zwei Rätsel: Fangen wir mit dem 42 Gramm schweren und 113 mm langem „HELM“ an: Die gefundenen Firmen passen nicht wirklich, am ehesten die der Firma Woelm, die ursprünglich 1932 Willhelm HEspe und Ernst WoeLM gegründet hatten, deren Namen zusammengezogen „HELM“ ergeben. Ob es sich bei diesem Stück um einen mitgelieferten Montierschlüssel für die hergestellten Baubeschläge gehandelt haben mag, könnte derjenige vielleicht lösen, der die Schrift an den beiden Streben entziffern vermag: ich lese: „SCHI??????“ und „ERSCHLAG“ – unter „Erschl AG“ habe ich auch kein Unternehmen finden können. Soviel zum ersten Rätsel. zwinkern

Der zweite 152 Gramm schwere und 178 mm lange Maulschlüssel nennt sich „“ASSY 8448458““. Weitere Markierungen trägt dieser Assy nicht. Er hatte sich in ein dickes Rostkleid gebettet, aber ich habe seinen komplett festgebackenen vierkantigen Dornschlüssel wieder gängig bekommen. „ASSY“ könnte die Abkürzung für „ASymmetrisch-SYmmetrisch“ bedeuten: Also für spezielle Schrauben wie von der Marke Assy. Wie auch immer: Weshalb man freiwillig seine Marke oder seine Firma mit den Namen „Assy“ beglückt, bleibt mir ein humorvolles Rätsel, doch dafür hat dieses kuriose Stück seinen Weg in meine Sammlung und in dieses Forum gefunden. cool


Beste Grüße
Ferdinand

06.10.25, 18:57:47

stavblue0815

(Mitglied)

Ein ulkiges Stück mit 109 Gramm und 137 mm Länge:

Die in Saalfeld an der der Saale gelegene Firma Adam Schmidt stellte ab 1925 eine Holzbottichwaschmaschine her und nannte diese: Schmidt´s Patent-Waschmaschine.

Dementsprechend trägt der Schlüssel über beide Seiten auch die Aufschrift: "Schmidts Patent-Waschmaschine." Toll finde ich die hohe Prägung der Buchstaben. Am Maul erkennt man die für so alte Stücke typische Fräsung für eine andere Aufgabe. Ich habe das urige Stück so gelassen wie es die Natur die letzten hundert Jahre gezeichnet hat.

Beste Grüße
Ferdinand


10.10.25, 19:03:32

frankoblanko

(Mitglied)

Geiles Ding,hätte ich auch gern.Aber ohne Entrosten würde meine Frau mir das Ding übern Schädel ziehen. zwinkern

11.10.25, 19:07:42

stavblue0815

(Mitglied)

Hahahaha! Meine Frau ist ebenfalls wenig von den "rostigen Dingern" begeistert - daher müssen diese auch nach dem Fotografieren, der Recherche und dem Schreiben stets die Wohnung verlassen.


1854 schlug die Geburtsstunde der später sehr erfolgreichen Pflugfabrik-Ulm der Gebrüder Eberhardt. Sie entwickelten den ersten Pflug, der vollständig aus Eisen bestand und schafften damit den Durchbruch. Nach dem zweiten Weltkrieg war die Pflugfabrik Ulm noch ein bedeutender Hersteller, doch nach vielen Krisen ereilte 2007 der Marke das endgültige Aus.

Verkauft als „frühzeitig sandgestrahlt“ entpuppte sich der silberne Glanz als schnöder Lack – mit Nitroverdünner und Drahtbürste zeigt er nun sein ungeschminktes Gesicht.

Beste Grüße
Ferdinand


11.10.25, 19:40:23

stavblue0815

(Mitglied)

Ein alter Schlüssel, der von einem sehr harten Arbeitsleben zu erzählen weiß: Ein Maul spaltet ein böser Riss und das andere erlitt einen großen Ausbruch mit interessanten Blick auf die Struktur des Stahls. Er zeigt mehrere eingeschlagene Markierungen: die "Krönung" finde ich witzig.

Beste Grüße
Ferdinand

15.10.25, 01:06:41

Zietenhusar

(Hausmeister)

Zitat von stavblue0815:
Ein Maul spaltet ein böser Riss und das andere erlitt einen großen Ausbruch
Schäden solcher Art an Maulschlüsseln sind ungewöhnlich. Meine Erfahrung ist, dass sich das Material eher stark verformt statt reißt oder bricht. Deshalb vermute ich eine nicht deutsche Provenienz.

Zitat von stavblue0815:
Er zeigt mehrere eingeschlagene Markierungen: die "Krönung" finde ich witzig.
Sieht aus wie ein militärischer Stempel. Ich vermute einen militärischen Hintergrund.

Gruß,
Thomas

15.10.25, 04:53:07

stavblue0815

(Mitglied)

Zitat von Zietenhusar:
Meine Erfahrung ist, dass sich das Material eher stark verformt statt reißt oder bricht.


Ich habe mir zu den Schäden auch nochmal Gedanken gemacht: die Schäden könnten einen sogenannten Sprödbruch (Seite 33) darstellen, der auch für die frühen deutschen Gusseisen oder Gussstähle typisch ist.


1887 in Dresden-Löbtau gegründet, firmierte die Firma von 1916 bis 1947 als „Rockstroh-Werke A.G.“. Das Produktportfolio umfasste von Anfang an Druckmaschinen, in den 1930iger Jahren baute das Unternehmen Schwingzylinderpressen und nach dem Krieg Pressen vieler Art. Ich vermute daher, dass dieser Schlüssel entweder als Zubehör einer Druckmaschine diente oder ein „Eigentumsstück“ der Firma gewesen sein könnte. Die kleine geprägte Markierung in der Mitte auf der „Rückseite“ des Schlüssels konnte ich nicht deuten.

Beste Grüße
Ferdinand


15.10.25, 19:28:34

stavblue0815

(Mitglied)

Laut der in nordischen Ländern beheimateten Mythologie bewohnen Geister, Feen und andere Fabelwesen auch Dinge wie Bäume oder Steine. Dieser 90 Gramm schwere und 102 mm lange Maulschlüssel mit der abstrakten Aufschrift „FZ1V“ beherbergt eindeutig einen Gnom, wie das letzte Foto beweist.

Bei dem Stück handelt es sich um einen witzig ausgeführten „Doppel-Doppel-Maulschlüssel“ – jedes Maul weist zwei Größen auf, sodass der Schlüssel insgesamt vier verschiedene Maulweiten besitzt.

Beste Grüße
Ferdinand


17.10.25, 17:36:09
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