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Grenadiersäbel 1838 - 66 ==> gekürzt

original Thema anzeigen

 
15.09.08, 20:34:47

Kemira

geändert von: joehau - 16.01.20, 20:15:58

Hallo,

kann mir jemand bei der Bestimmung dieses Stückes helfen ?
Laut Vorbesitzer sollte das Teil aus Schleswig-Holstein stammen.
Eine zweite Meinung war dänischer Livgardsäbel M 1854. Ich selber
habe da keinen Plan, woher das Stück stammt.

Auf der Klinge ist die Zahl 197 und ein Symbol ähnlich einem
verschlungenem S. Auf dem Mundblech gestempelt LRA ein Kreuz
und die Zahlen 227 und ein Symbol ?
Das Ortblech hat einen Stempel Krone mit Buchstaben. Ich hoffe
das ist auf den Bildern ersichtlich.

Gesamtlänge 580 mm
Klingenlänge 430 mm
Klingenbreite 35 mm

Danke und Gruß

Karl-Heinz

15.09.08, 23:38:56

ulfberth

geändert von: ulfberth - 16.09.08, 11:43:38

Vorbehaltlich besserer Fotos (und daraus resultierenden anderer Erkenntnissen) könnte es sich hierbei um den hannoverischen Infanterie-Säbel der Grenadiere und Linieninfanterie von 1838 bis zum Ende des Königreichs Hannover 1866 handeln.

Hergestellt oder zumindest abgenommen wurden solche Säbel in der Herzberger Gewehrfabrik von C. P. Crause & Söhne in der Zeit zwischen 1828 und 1843. Der Abnahmestempel "ST" würde dann den genauen Rahmen zur o.g. zeitlichen Einordnung geben. In diesem Zeitraum war nämlich August Störmer (jun.) von der hannoverschen Regierung als Revisor - erkenntlich am "ST-Stempel“ - in Herzberg eingesetzt.

Wir haben hier im Forum auch Beiträge zu Hannover. Hier läßt sich zumindest das "ST" vergleichen.

Aber wie schon geschrieben, präzise Aussagen sind erst mit besseren Bilder möglich. Kann das "Symbol" auf der Klinge auch ein Löwe sein?


Gruß

ulfberth
16.09.08, 00:12:17

limone

geändert von: limone - 16.09.08, 01:37:22

Der dänische "Livgardesabel M/1854" ist etwas länger und hat die Spitze in der Rückenlinie (Er wird übrigens noch heute von der Leibgarde / Wache von Schloss Amalienborg getragen).

Infos und (auch aktuelle ;) ) Bilder in der Rubrik "Dänemark":

Hier klicken.

Grüße

Carsten
16.09.08, 20:31:33

Kemira

geändert von: limone - 16.09.08, 21:49:17

Hier mein Versuch bessere Bilder einzufügen.

Karl-Heinz
16.09.08, 20:58:59

Kemira

geändert von: limone - 16.09.08, 21:48:06

Hier noch ein besseres Bild von dem Stempel auf dem Mundblech.

Karl-Heinz
16.09.08, 23:07:23

ulfberth

geändert von: ulfberth - 18.09.08, 13:36:48

Von ersten Eindruck her hat man es hier mit einem gekürzten Infanterie-Säbel zu tun, dessen Klinge dem Faschinenmesser U/M angepaßt wurde. Nun sind mir zwar diverse Ausführungen von zu Faschinenmessern aptierten Infanterie-Säbeln bekannt, diese Zwischenform (?) ist mir aber bewußt noch nicht aufgefallen.

Die Scheide dürfte dem Königreich Hannover zuzuordnen sein: Leib-Regiment, 1. (A) Kompagnie. Ab hier wird die Angelegenheit schwieriger. Die erste 2 wurde durch Überstempeln mit einem X als ungültig gekennzeichnet. Die nachfolgende 2 dürfte gültig sein. Ob die nachfolgende alte 7 (?) noch mit zum Stempel zählt, ist nicht eindeutig ersichtlich. Der Stern * dahinter steht in diesem Fall für eine Unteroffizierswaffe. Ich würde einmal die Deutung wagen: Unteroffizierssäbel Nr. 2.

Zitat von Kemira:
... Das Ortblech hat einen Stempel Krone mit Buchstaben. Ich hoffe das ist auf den Bildern ersichtlich.
...
Was mich irritiert, ist das (ergänzte???) Ortblech. Ein gekrönter Buchstabe paßt nicht zum "Königreich Hannover".

Gruß

ulfberth
16.09.08, 23:23:51

ulfberth

Der in Resten auf der Klinge vorhandene Truppenstempel dürfte für die 5. (E) Kompagnie mit Waffennummer 197 stehen. Dies würde ebenfalls auf Hannover hindeuten. Möglicherweise befand sich links davor auch noch eine nähere Regimentsbezeichnung.

Was ich beim besten Willen nicht deuten kann, ist der darüber befindliche Stempel. Hier helfen evtl. bessere Aufnahmen.

Eine Alternative wäre auch der heute scheinbar in Vergessenheit geratene Rußabdruck. Den Stempel mit einer Kerze schwarz einrußen lassen, Tesafilm darüber - auch breit überlappend - abziehen und auf ein weißes Papier kleben. Einscannen und dann noch einstellen.

Gruß

ulfberth
17.09.08, 20:12:59

Kemira

Hallo, hier noch ein besseres Bild von dem Klingenstempel. Möchte mich jetzt schon mal für die kompetenten Informationen bedanken.

Danke und Gruß

Karl-Heinz
17.09.08, 21:58:26

ulfberth

geändert von: ulfberth - 17.09.08, 21:59:54

Es ist erfreulich, daß sich nun auch mit dem letzten Bild der Säbel dem Königreich Hannover zuordnen läßt. Als Vergleich einmal die ST-Abnahme von August Störmer (jun.) auf dem vorliegenden Säbel und von einem hannov. "Pionier-Säbel".

Was noch immer mein Interesse weckt, ist der gekrönte Abnahmestempel auf dem Mundblech. Läßt sich dieser ebenfalls bildlich darstellen?

Gruß

ulfberth
17.09.08, 22:15:03

Kemira

geändert von: limone - 17.09.08, 22:30:48

Hallo Ulfberth, hier noch ein Bild von dem Abnahmestempel auf dem Ortblech. Ich denke hier kannst du mehr erkennen als auf dem ersten Bild.

gruß

Karl-Heinz
 
 
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