B L A N K W A F F E N
DAS FORUM FÜR SAMMLER & INTERESSIERTE
unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Blüchersäbel mit vielen Fragen.

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17.10.16, 19:52:52

Gottscho1914

geändert von: ulfberth - 17.10.16, 20:32:14


Hallo ,

es gibt eine Erklärung für die beiden Bohrungen ("Löcher").

Siehe Gerhard J.R. Seifert und Claus P. Stefanski "Der Blücher=Säbel" ,

- Seite 91

Abbildung 61 : "Der Versuch , das einfache Bügelgefäß des Blüchersäbels in ein Halbkorb-Gefäß zu verwandeln:
Terzseite eines solchen Versuchsexemplars (Archiv Verfasser)."

- Seite 92

Abbildung 62: "Die Terzseite eines anderen Versuchsexemplars (Archiv Verfasser). "

Gruß Jens
17.10.16, 20:40:58

ulfberth

geändert von: ulfberth - 20.10.16, 11:37:53

Haben beide Bohrungen auch Gewindegänge? Denn ohne diese kann ich mir die Befestigung eines Anschraubkorbes nicht wirklich vorstellen. Nur zwei Befestigungspunkte und dann allein verschraubt im Korbboden erscheint mir hier zu instabil.

Gruß

ulfberth

Hier einmal Bilder eines Stückes aus dem WGM Rastatt. Zumindest der Säbel ist - trotz Kassler Fundusstempel - original. Bei dem Stück ist der Korb an 3 Punkten vernietet.
17.10.16, 21:36:54

Cater

Es müssten doch drei Löcher sein , das Loch unterhalb des
Faustriemenschlitzes fehlt ,

Gruß
Ralf
17.10.16, 22:27:05

tafler

Also.
Aus der englischen Sammlung stammt er nicht.

Das Buch Der Blücher=Säbel habe ich leider auch (noch) nicht. Sind dort die passenden Fotos abgebildet? Befestigung an zwei Bohrungen?

Die Bohrungen haben kein Gewinde und ein drittes Loch unterhalb des Schlitzes gibt es nicht.

Die Bohrungen befinden sich 10 und 11mm neben der Klinge. Mit einem heutigen Bohrfutter wohl nicht machbar ohne das Stück komplett auseinander zu nehmen.
Wie gesagt, wurde wohl von beiden Seiten gebohrt. Daher musste das Gefäß geöffnet werden.
Das wiederum belegt doch auch der Abnahmestempel am Vernietkopf...
Dass das Gefäß zur Reparatur etc. geöffnet wurde.

Vielleicht war ja mal nur ein Terzbügel befestigt/vernietet.
Ohne Vergleichsstück aber kaum nachzuweisen was mal befestigt war.

Ach ja. Was bedeutet bitte das X auf dem Lappen, die 45 auf dem Klingenrücken und der Ort G auf dem Depotstempel?

Vielen Dank für die rege Beteiligung bisher :)
17.10.16, 23:12:14

limone

geändert von: limone - 18.10.16, 00:21:04

Zitat von tafler:
Das Buch Der Blücher=Säbel habe ich leider auch (noch) nicht. Sind dort die passenden Fotos abgebildet?


Einer der Autoren, die dieses Standardwerk zum "Blüchersäbel" verfasst haben, ist (Backgroundinfo) natürlich auch Mitglied hier im Forum (Gerhard Seifert ist leider zwischenzeìtlich verstorben) und tut sich verständlicherweise etwas schwer, dir auf Fragen, die bereits publiziert und ausgiebig beackert wurden, zu antworten.

Es
ist ein dünnes, durchaus bezahlbares Grundlagenwerk, in dem alles, was man derzeit über diesen Säbeltyp weiß, mit vielen Fotos dargelegt ist. Du wirst dein Stück nach der Lektüre mit anderen Augen sehen. Du solltest den Erwerb m. E. ins Auge fassen; ich habe es (obwohl Hessen-Kassel-Sammler) als Grundlagen-Literatur auch im Bestand.

Ich sammele Blankwaffen seit geraumer Zeit; da ich auch etwas über die Zeit ihrer Verwedung wissen wollte, kam ich nicht umhin, genauso viel Geld für Papier, wie für Eisen auszugeben...

Erst so bekommt das "Alteisen" ein Gesicht.

Ich hoffe, ich habe Dir mit meiner Sicht der Dinge weitergeholfen

Dein

Carsten
18.10.16, 13:04:53

tafler

Hallo Carsten.

Danke erst mal für deine Antwort.
Das Buch ist momentan niergens zu erwerben. Sonst hätte ich es.
Ich habe einen großen Bestand an Fachliteratur verschiedenster militärischen Bereiche. Kann aber nicht alle Kleinigkeiten oder ganze Sparten damit abdecken.
Im Net stehen z. B. über Stempelungen zu viele widersprüchliche Angaben.
Deshalb gibt es Foren in denen man Wissen erwirbt und sein Wissen mitteilt.
Wenn jeder sein Wissen für sich behält und lieber drumrum redet brauchen wir keine Foren. (Nicht böse gemeint)

Dann werde ich wohl warten bis es das Buch irgendwo zu erwerben gibt.
Vielleicht finde ich dort Antworten ;)

Grüße


18.10.16, 19:38:25

Clouseau

Hallo tafler,

ich empfinde es als eine Unverschämtheit, wenn Sie behaupten, hier würde „drumrum geredet". Das hat niemand getan, also ist die Aussage m. M. nach auch durchaus böse gemeint.

Ihre Fragen und Behauptungen sind absolut inkonsequent, und ich frage mich, was Sie eigentlich wollen? Trotz Ihres „großen Bestandes an Fachliteratur“ können Sie sich nicht mit „Kleinigkeiten“ aufhalten.
Warum interessiert es Sie aber dann, welcher Buchstabe auf dem Angelniet eingeschlagen ist?
Welche Schlüsse wollen Sie daraus ziehen? Klären Sie uns über ihre Forschungsprojekte auf, dann kann sich eine spannende Diskussion entwickeln.

Sie stellen einen nicht allzu seltenen Säbel in einem beklagenswert schlechten Zustand vor. Dieser wurde zudem vor nicht allzu langer Zeit dann nochmals durch unprofessionelles Bohren von Löchern verunstaltet.
Einem preußischen Büchsenmacher hätte man damals einen solchen Pfusch um die Ohren gehauen. Ich bleibe bei meiner These, dass dies geschah, um den Säbel an der Wand zu befestigen. Möchten Sie die anderen Mitglieder im Forum überzeugen, hier eine ganz seltene Variante ergattert zu haben?

Vielleicht kaufen Sie sich wirklich erst mal das Buch. Die 13.- € hätten Sie vor Jahren mal investieren sollen. Obwohl sehr zu empfehlen, werden sie aber auch hier nicht alle Fragen beantwortet bekommen.

Gruß
Clouseau
18.10.16, 20:46:49

tafler

Hallo. Clouseau.

Schön sachlich bleiben bitte. Ich greife niemanden an und will weder angegriffen noch beleidigt werden!

Ich finde einiges an militärischen Dingen. Und ich meinte, ich kann nicht für ALLES WAS ICH NICHT KENNE, auch nicht für KLEINIGKEITEN, Fachliteratur kaufen. Die Literatur die ich bisher habe, deckt nur einen kleinen Teil des militärischen Gebietes ab. Blankwaffenbücher habe ich wenige. Und leider nicht das vorgenannte, vergriffene für 13 EURO.
Meine restliche Unwissenheit versuche ich in verschieden Foren in Wissen zu tauschen.

Ich möchte hier niemanden für irgendwas überzeugen. Gebe hier nur meine Meinung über die genannte "Wandbefestigung" wieder.

Wenn man meinen ersten Beitrag liest und nicht nur Bildchen anschaut, sollte man ganz gut erkennen was ich gerne wissen wollte.
Einiges über die Stempel, die Klingenspitze und die beiden Bohrungen. Mehr nicht.
Wenn man den Beitrag liest, sollte man auch erkennen, dass der "nicht allzu seltenen Säbel in einem beklagenswert schlechten Zustand" nicht zum Verkauf steht sondern bei mir bleibt.


Ich habe mir mit Fotos und technischen Daten Mühe gegeben und nicht einfach geschrieben "watt is datt denn?"

Wem das zu viel ist oder keine Antworten weiß, braucht ja nicht zu antworten.
Wer als Moderator überfordert ist, sollte meinen Beitrag schließen, ihn löschen oder meine ganze Mitgliedschaft beenden.

Vielen Dank für die sachlichen Antworten, Gruß und schönen Abend

Robert

18.10.16, 21:10:32

ulfberth

geändert von: ulfberth - 18.10.16, 21:11:59

Ich habe mit einem Kopfschütteln in den letzten Tagen den öffentlich ausgetragenen Disput zwischen zwei Managern von Kaisers Tengelmann und Rewe zur Kenntnis genommen. Stichwort: „Testosteronkrieg der Häuptlinge“.

Es wäre schön, wenn sich ähnliches hier im Forum nicht wiederholen würde, sondern wir wieder zur Tagesordnung und zu einem moderaten Tonfall zurückkehren würden.

Danke!

ulfberth
19.10.16, 06:15:14

Zietenhusar

geändert von: Zietenhusar - 19.10.16, 16:28:12

Einen schönen guten Morgen in die Runde,

ich spekuliere zusätzlich auch einmal aus der Sicht eines Schlossers mit Kenntnissen über Metallen und deren Verarbeitung. Spekulieren deshalb, weil man den vorliegenden Fall und nach heutigem Kenntnisstand noch nicht anders betrachten kann. Ich bin vorerst der Meinung, dass die Löcher nicht offiziell oder von militärischer Seite veranlasst wurden, zumindest nicht, um den Gebrauchswert der Waffe durch Hinzufügung eines zusätzlichen Handschutzes zu verbessern. Auf den Fotos erkennt man zwei Bohrungen, deren Ränder auf beiden Seiten nicht entgratet wurden. Das direkte Umfeld der Löcher hat keine Abdrücke von gegengeschraubten Materialien. In den Löchern sind keine Gewinde und auch keine Abdrücke von sich darin ehemals befindlichen Gewindeschrauben. Das Material der Griffmonturen ist nicht besonders hart, so dass schon relativ geringe mechanische Handlungen daran Spuren hinterlassen würden.
Zitat von tafler:
Bei genauer Betrachtung (vielfache Vergrößerung) sieht man auch Spuren am Mundblech, dass an den Löchern mal etwas befestigt war.
Ich wäre mir nicht einmal sicher, ob die Scheide ursprünglich zum Säbel gehört. Betrachtet man den Erhaltungszustand der Klinge in der vorderen Hälfte, müsste die Scheide um ein vielfaches oxydierter sein. Deshalb würde ich diese nicht für die Begründung der Löcher und den daran mutmaßlich befestigten Teilen heranziehen wollen. Es sei denn, Scheide und Säbel wurden über einen längeren Zeitraum in unterschiedlich aggressiven Umgebungen aufbewahrt.

Die neben den Löchern befindlichen Spuren eines Körners zeigen einen nicht professionellen Vorgang bei der Bohrungsvorbereitung. Lediglich von welcher Seite der Parierstange man vorging. Ein Bohren von zwei seiten ist sehr schwierig und könnte direkt im Loch nachgewiesen werden. Dazu genügen die sonst sehr guten Fotos leider nicht.

Jetzt muss ich zur Arbeit. Mehr zum Thema vielleicht später, wenn gewollt.

Gruß,
Thomas
 
 
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