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Säbel Kavallerie m/1791 für Husaren

original Thema anzeigen

 
17.06.15, 18:39:04

schwekapi

Lange hat es gedauert - nun konnte ich einen meiner Sammlung einverleiben. Er sieht nicht besonders aus, aber er hat Geschichte!

Der Säbel wurde von folgenden Regimentern geführt:

- die leichten Leibdragoner der Leibgarde
(später Leibgarde zu Pferd)

- das Leibregiment Brigade leichtes Dragoner Corps
(später Leibregiment Husaren Corps)

- das Västgöta Dragoner Regiment
(später Västgöta Linien Dragoner Regiment)

Truppenstempel:

Ö : N : No: 13 :

auf dem Parierbügel und der Scheide.

Östra Närike Companie, Nummer 13

im Leibregiment Husaren Corps.

technische Daten:

Länge gesamt: 100 cm

Länge Klinge: 85 cm

Gewicht mit Scheide: 1.747 gramm

Gewicht ohne Scheide: 860 gramm

Breite Klinge: 3,5 cm

Pfeilhöhe: 5,5 cm
17.06.15, 18:41:22

schwekapi

weitere Bilder 1
17.06.15, 18:43:00

schwekapi

weitere Bilder 2
25.05.20, 20:43:44

Gost

geändert von: mario - 10.08.20, 09:07:08

Erst einmal....schön das Du es hier vorgestellt hast, sonst könnte ich hier nicht schreiben ;)



Dieses "P" unter den Mitteleisen auf der Klinge, wurde wohl in der neueren Literatur (2001) bei der Beschreibung der preuß. Husarensäbel erwähnt.

Weiß man was über dieses "P"?
Gruß Mario
26.05.20, 08:25:14

corrado26

Ich kenne das "P" in dieser Form nur an Säbeln aus Pottenstein/Österreich
26.05.20, 13:50:39

ulfberth

Nachfolgend ein paar Informationen zu dem oben erwähnten Pottenstein.
28.05.20, 12:46:35

Gost

geändert von: mario - 10.08.20, 09:10:46

Gut, dann haben die Schweden wohl Klingen u.a. aus Pottenstein bezogen.
Gruß Gost
08.08.20, 19:20:09

schwekapi

Es geschehen noch Zeichen und Wunder!

In den schwedischen Archiven ist ein Schreiben aufgetaucht, was den Stempel "P" auf Blankwaffen des 18. Jahrhunderts erklärt. Er wird wohl das gleiche bedeuten, wie in anderen Ländern - z.B. Österreich.

Hier der übersetzte Text:

schwedischer Genehmigungsstempel für Blankwaffen, der 1682 eingeführt wurde - ein großes "P"


Das bedeutet, dass die Klinge von zwei Kontrollbeamten des Kriegskollegiums (einem Kapitän der Leibgarde und einem von der Artillerie) genehmigt wurde. Der Stempel "P" wurde nach sorgfältig durchgeführten Tests, wie Schlagen und Biegen der Klinge, auf die Fehlschärfe der Klinge geschlagen.
Der P- Stempel war für den größten Teil des 18. Jahrhunderts gültig.
09.08.20, 06:54:33

mario

geändert von: mario - 09.08.20, 07:02:57

Zitat von schwekapi:

Hier der übersetzte Text:

schwedischer Genehmigungsstempel für Blankwaffen, der 1682 eingeführt wurde - ein großes "P"



Sehr schön Thomas,
habe ich mir schon gedacht, dass da noch was von Dir kommt.
Haben die Schweden gut hinbekommen die Sammlerschaft zu verwirren.
Gut, dass sie nicht den Adler als "schwedischen Genehmigungsstempel für Blankwaffen" benutzt haben.
Säbel wie die Preußen,... "P" wie Pottenstein ;)
Rätsel gelöst,Danke
Gruß Mario
09.08.20, 19:23:51

schwekapi

geändert von: schwekapi - 09.08.20, 21:38:22

Zitat:
Rätsel gelöst, Danke


Das freut natürlich den Verfasser! :super:

Hier kommen noch einige Ergänzungen. Dieser "P" - Stempel wurde ab ca. 1830 in Schweden wieder benutzt. Allerdings nur bei Handfeuerwaffen. Interessant dazu ist noch folgendes. Auf meiner Pistole m/1820-49 kann man dieses "P" finden. (siehe Bild 1) Auf den Pistolen m/1820-57 und m/1820-59 ist dieser Stempel nicht vorhanden. Das liegt daran, dass dies früher eine Pistole m/1820 war, sie jedoch erst 1837 gebaut wurde. 1850 wurde sie aptiert. (siehe Bild 2) Die anderen aptierten Pistolen, also die welche ich habe, wurden somit vor 1830 gefertigt.

Das "P" auf den Läufen wurde geschlagen, nachdem ein Probeschuss, unbeschadet für den Lauf, abgegeben wurde. Ab 1850 mussten 2 Schuss zur Probe abgegeben werden.

Der Stempel "MOF" auf dem Lauf stammt vom Waffenoffizier Magnus Oscar Fahlgren. Die "2" kann noch nicht eindeutig bestimmt werden. Sie könnte jedoch bedeuten, dass 2 Probeschüsse abgegeben wurden.

 
 
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