22.12.12, 06:47:15
Zietenhusar
Das ist nach meiner Kenntnis ein Bestandsstempel des Kasseler Theaterfundus.
Die Stempel sind dem Kasseler Fundus zuzuordnen, wie corrado 26 richtig schreibt.
Der Kasseler Theaterfundus
Die preußischen Staatstheater besaßen neben dem zivilen in der Regel auch einen militärischen Fundus zur Ausstattung entsprechender Aufführungen.
Hallo,
ich würde sagen es handelt sich nicht um einen Kas.Fundusstempel.Die Art der Zahlen u. Buchstaben sprechen nicht dafür.Wie man sieht ist vor den Zahlen u.Buchstaben ein Reichsadler(wenn ich es richtig deute )
Da im Thema mittlerweile mehrere Stempel gezeigt wurden, einer davon auf ein nicht identifiziertes Teil (Beitrag von dete), muß eine Zwischenfrage die Reihenfolge der Antworten klären. Würde ein Reichsadler die Nutzung in einem Fundus grundsätzlich ausschließen?
...daß niemand was sagt zu den Doppellöchern u.der falsch restaurierten Schlaufe.Das genarbte Leder dürfte späteren Datums sein.
Diese Umstände würden aus meiner Sicht wieder für die Nutzung in einem Fundus sprechen. Ich meine, gerade solche Teile wurden für bestimmte Auftritte in Massen gebraucht und die Schäden mit den zur Verfügung gestandenen Mitteln beseitigt. Im nicht sichtbaren Bereichen war das verwendete Material bestimmt zweitrangig. Auch die Innenauskleidung aus Sperrholz, des im Startbeitrag dieses Themas gezeigten Stückes, schließt ein Fundusstück meines Erachtens nicht aus. Bestimmt fand das eingelagerte Material auch Verwendung bei zahlreichen Darstellungen.
Sollten die historisch unkorrekten "Reparaturen" nicht in der Funduszeit stattgefunden haben, dann eventuell in der von corrado26 erwähnten Zeit nach
"Mitte bis Ende der 1950er-Jahre" als
"der gesamte Bestand in Unkenntnis des historischen Wertes an Händler und Sammler verschleudert" wurde.
Gruß,
Thomas
23.12.12, 11:45:26
Clouseau
Der „Reichsadler-Stempel“ ist auf den aus Leder oder Stoff bestehenden Teilen des „Kasseler Fundus“ (Patronentaschen, Koppel, etc.) absolut nicht ungewöhnlich, sondern die Regel. Meist ist der Adler aber verwaschen und undeutlich, so daß man ihm oft nur als einen schwarzen Fleck deutet.
Nach meiner Einschätzung sind aber gerade diese Leder-, noch mehr die Stoffteile (Röcke, Hosen, Grenadiermützen) des Kasseler Fundus zu 90 (und mehr!) Prozent als Nachfertigungen aus der Zeit um 1900, bzw. den 1930-ger Jahren, anzusehen. Allen, die daran zweifeln, empfehle ich einen Besuch im DHM Berlin oder auch nur einen Blick in das hervorragende Buch von Daniel Hohrath „Friedrich der Große und die Uniformierung der preußischen Armee von 1740 bis 1786“.
Originale Patronentaschen sind in verschwindend geringer Anzahl erhalten geblieben, da nach Möglichkeit eine Aptierung auf das Nachfolgemodell erfolgte und auch das dafür nicht brauchbare Material anderweitig (und sei es für Schuhsohlen) weiter verwendet wurde.
Gruß
Clouseau
24.12.12, 09:58:34
gardehusar
meine bescheiden Meinung zu diesem Teil es ist gebastelt. Ich möchte es nicht in meiner Sammlung haben. Wahrscheinlich ein Kartuschkasten aus dem Kasslerfundus aber danach mit dem Stern von jemanden verschönert...