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Ulanen-Säbel 1815 - Infanterie-Säbel 1816

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02.02.12, 22:54:14

Puck

Hallo, habe interessiert die Vorstellung Eurer 1815/1816er Säbel verfolgt. Leider habe ich auf die Fragen von Dieter keine Anwort, aber ich möchte Euch noch einen sächs. 1816er Inf.-Offz.Säbel zeigen. Leider ohne Scheide.

GL.: 950 mm, KL.: 820 mm. KB.: 28 mm,

Die Händlerinschrift auf dem Klingenrücken lautet vollständig: "E. L. Voigt, Hauptzeughaus=Schwerdtfeger in Dresden" (s.a. "Blankwaffen aus drei Jahrhunderten" S. 18).

Der Farbe nach ist das Gefäß aus Neusilber. Die Griffumwicklung ist relativ locker und besteht aus einem flachen Silberdraht, der in der Form von zwei nebeneinander-liegenden Drähten geprägt ist.

Viele Grüße, Hans
03.02.12, 09:34:42

Dieter

Hallo Puck, sieht sehr gut aus, muß ich sagen. Eine Ausführung des Säbels in weiß ist mir bisher noch nicht zu Gesicht gekommen. Danke für das Zeigen. Mit freundlixchen Grüßen Dieter
03.02.12, 19:12:19

Waldbursche

Hallo Puck,

ich kann mich der Meinung von Dieter nur anschließen. Habe ich noch nie so gesehen.
Zweifel am Stück habe ich eigendlich keine.

Bleibt mir nur " herzlichen Glückwunsch" zu diesem Stück.

Beste Grüße
vom
Waldburschen
03.02.12, 23:55:07

Puck

Hallo Dieter und Waldbursche,

danke für Euer Interesse. Zu dem Gefäß kann ich leider auch nicht mehr sagen. Früher dachte ich erst, es sei aus Silber - ist es natürlich nicht. Der Glanz ist beständig. Messing vernickelt?? Messing schimmert aber nirgendwo durch. Nicht magnetisch. Was bleibt noch außer Neusilber (Alpacca)?.

Viele Grüße, Hans
04.02.12, 05:11:04

Zietenhusar

Hallo Hans,

ohne jetzt eine genaue Bestimmung des Gefäßmaterials vornehmen zu können, hier ein Hinweis. Neusilber ist eine Kupferlegierung, wie Messing auch. In beiden Fällen sind Kupfer und Zink die Hauptanteile. In Neusilber ist zudem noch Nickel enthalten. Mit einer Mengenveränderung der Bestandteile kann man die Färbung des Endmaterials in unterschiedlichste Nuancen beeinflussen. Es könnte sich demnach auch um ein sehr helles Messing handeln, Messing mit einem höheren Zinkanteil.

Wenn ich mir an meinem Bildschirm Deine Fotos vom Gefäß betrachte, fällt mir ein leichter Gelbstich auf. Außerdem bilde ich mir ein, unter der "Nase" des Löwen einen grünlich-weißen Bereich, Grünspan, zu erkennen. In Real muß das aber nicht so sein, denn Bildschirme haben unterschiedliche Farbwiedergaben.

Wie dem auch sei, eine schöne Blankwaffe. :)

Gruß,
Thomas
04.02.12, 08:23:25

Ioddegen

Hallo Puck und alle,

auch mir ist so ein Säbel mit hellen Gefäß noch nicht unter die Hände gekommen. Da sieht man was es so in Sachsen alles gab.Auch im Nachtrag 2001/ 1998 Hibert ,sagt das Gebiet der Blankwaffen Sachsen ist noch lange nicht abgeschlossen.

Danke für die Bilder

MFG
ioddegen
04.02.12, 08:49:04

Ioddegen

geändert von: Ioddegen - 04.02.12, 08:54:51

Hallo Dieter,

da ich heute Früh mir ein wenig Zeit genommen habe.legte ich die Klinge einmal unter eine starke Optik.Lanzen und FAR sind in der gleichen Graviersticheltechnik eingearbeitet.Keine
(Lasertechnik der Neuzeit).Die anderen Ornamente auf der Klinge sind feiner ausgeführt.
bei Inv 1816/60 Bei Hilbert Nachtrag Pos. 32 Händler G.F.Dämm nachgewiesen 1850-1870 da der Säbel ab 1862 nicht mehr angeschafft wurde kann es sich nur um eine Fertigung vor 1862 handeln.Also Steckrückenklingen in Sachsen weit vor 1881.

MFg
ioddegen
04.02.12, 12:36:10

Dieter

Hallo ioddegen, ja es ist sachkundlich bekannt, dass es diese Klinge, Steckrückenklinge mit Schör schon sehr früh in Sachsen gegeben hat. Der Schör der alten Klingen war sehr markant ausgeprägt. Nicht wie bei den späteren, flacher ausgeführteren Klingen. Zur vorherigen Klingenchiffre,wer sich mit Laserbeschriftungen auskennt, wird erkennen, dass so etwas niemels so "grobschlächtig" daher kommt. Die Laser arbeiten sehr genau! Meiner Ansicht nach handelt es sich auf den Klinge dieser Zeit um Ätzungen, selbige wurden vergoldet.Bei der Gravur, von Dir selbst so bezeichnet( Chiffre & Symbol), möcht ich für die Ausführung zustimmen. Noch eine Frage an die Fachleute. Wenn sich auf der Vorhandseite, Quartseite die Chiffre FAR, bei diesem Säbeln befindet, ist dann auch auf der Terzseite nur Ornamentik? Mit freundlichen Grüßen Dieter
04.02.12, 16:51:15

Waldbursche

geändert von: Waldbursche - 04.02.12, 18:59:46

Hallo Ioddegen,

vergleiche doch bitte einmal die Höhe des Schör auf dem von mir gezeigten Stück mit der Klingenspitze (Schör) bei den von Dir gezeigten Säbel.

Nach einem Vergleich wirst Du verstehen was Dieter meint.

Nun, ich spreche es endlich aus:

Für mich hat hier "irgendwann" einmal eine "Hochzeit" dieser Klinge mit dem Gefäß bei Deinem Säbel stattgefunden.

Deine kleinen Ausschnitte der Bilder lassen für mich nur schlechte Schlußfolgerungen zu !

Allerdings ist bei Bild drei (Stück mit Schör) zu sehen, daß Gefäß ist so stark abgegriffen, daß kaum noch die genaue Bildung des Kopfes vorhanden ist, aber die Wicklung und die Griffhilze sich in fast neuwertigem Zustand befinden ? Hier muß ich schon eine Fragezeichen setzen.

Diese Verhältnismäßigkeit hatte ich schon einmal angesprochen.

Der Träger muß ein Künstler gewesen sein immer nur das Gefäß und nicht den Griff und die Wicklung gegriffen zu haben.

Mit diesem Beitrag möchte ich mich zumindestens, von diesem Säbel, in der Diskussion verabschieden.

Beste Grüße
vom
Waldburschen
05.02.12, 23:21:05

Puck

Hallo Thomas und IODdegen,

also ich finde z.Zt. keine andere Erklärung für das Material des Säbel-Gefäßes, als "Neusilber". Leider habe ich Vergleichssäbel bisher nur auf Fotos gesehen, also noch keinen anderen in der Hand gehabt.

Thomas, ich denke, so ein helles/blasses Messing gibt es nicht. Der Grünspan-Fleck, den Du auf dem Bild gesehen hast, stammt vielleicht mal von einem Putzmittelrest. Wobei ich das Gefäß eigentlich nie gereinigt habe.
Ich werde versuchen, Klarheit zum verwendeten Metall zu schaffen.

Übrigens ist das Gefäß vom französischen Infanterie-Offz.-Degen M 1881 ja auch aus Neusilber. Das metallische Aussehen ist ähnlich.

Beste Grüße, Hans
 
 
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