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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Landwehrinfantriesäbel M 1816

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13.12.11, 21:08:28

Eisenhauer

Hallo, Jens und ulfberth
Nach der Verwechselung der zitierten Stempelvorschrift dachte ich schon, ich müsse mal zum Augenarzt. Nun habe ich aber gerade die Ursache der Verwechselung gefunden: Eine ältere, vorgeheftete Vorschrift. Beim Zuklappen kurzer Blick - und schon war die 1869 Stempelvorschrift erfunden. So kann´s gehen, wenn schlecht läuft :rolleyes:
Na ja, dann habe ich mir wenigstens den Arztbesuch erspart! :D
13.12.11, 21:25:45

Eisenhauer

Hallo, ulfberth.
Erst einmal ein dickes Dankeschön bei der Bestimmung der erfragten Stempelung und dem Beitrag zum 14ten Landwehrregiment.
Wie bereits geschrieben, habe ich heute den Vergrößerer aufgebaut und mit 70 bzw. 140facher Vergrößerung gearbeitet.
Tatsächlich befindet sich unter dem H-Stempel ein Anderer. Möglicherweise tatsächlich ein "K" in leicht kursiv, aber der rechte Unterbogen ist unauffindbar und wahrscheinlich völlig überschlagen.
Aber jetzt kommt`s: Auch die kleine 0 der Zehn scheint umgeschlagen zu sein. Und noch besser: Alle vorhandenen Stempel sind offensichtlich alt und nicht irgendwie später nachgeschlagen!
Gerade bei der 140fachen Vergrößerung kann ich dies gut beurteilen. Der Untergrund ist gleichmäßig korrodiert narbig und absolut gleichfarben. Die Umstempelung müßte somit in älterer Zeit erfolgt sein. Leider kann ich dem Vergrößerer keine Kamera vorbauen, sonst hätte ich zumindestens einmal den umstrittenen H-Stempel angehängt.
Somit wäre die Stempelung B.K. Dank ulfberths Beitrag geklärt. Offen bleibt nunmehr nur noch die Vorhandene B.H.
Stempelung. :confused:
Gruß: Ingo
13.12.11, 21:44:56

limone

geändert von: limone - 13.12.11, 21:45:36

Sie sind sicher, dass die "Unter- oder Überstempelung" "B.H." und nicht "B." -auf dem Kopf stehendes- "K." und oder "B.II." ist?

Grüße

Carsten
14.12.11, 12:55:33

Eisenhauer

geändert von: Eisenhauer - 14.12.11, 12:57:02

Hallo, Carsten.
Das "B" ist unzweifelhaft eine erstmalige Stempelung. Das "H" hingegen paßt von der Größe und der Position. Die erkennbaren Fragmentreste darunter hat einen linksseitig vertikal geraden Verlauf mit einem "Füßchen" an der oberen und unteren Seite. Vom Betrachter aus nach rechts unten verläuft davon der Rest eines Kurvenbogens, der aber dann irgendwie rechts oben wieder als "Füßchen" erscheint. Also wie einen seitenverkehrtes, kursives, kleingeschriebenes "k".
Ich werde nachher einmal einen fotografischen Trick mit der Kombination elektronischer Vergrößerer/Digitalkamera versuchen. Wenn meine Idee gelingt, stelle ich das Ergebnis heute Abend zur Diskussion mal ein. :idee:
14.12.11, 16:55:54

Eisenhauer

:D Horrido - es hat geklappt.
Nunmehr die Fotos:
Foto 1: Das große B, Vergrößerung 70fach
Mhhh, nun kann ich auf einmal keine Fotos mehr anhängen. Also gleich auf ein Neues!
14.12.11, 17:02:01

Eisenhauer

Sooo, nun weiter:
Foto 2: Das umstrittene große H, 70fach
Foto 3: Der untere Teil des H, 140fach
Foto 4: Obere Teil, gleiche Auflösung
Foto 5: Die etwas merkwürdige, kleine Null der Zehn
Bin mal gespannt, ob Jemand eine Idee hat :)
30.12.11, 15:06:51

Preussen

Guten Tag zusammen,
ich kann einen weiteren Landwehrstempel eines Bezirkskommandos anbieten.
Dieser Truppenstempel ist auf den Griffbügel und dem Tragehaken eines Seitengewehrs m/St „M 1816“ eingeschlagen.

31.12.11, 16:57:12

Eisenhauer

Hallo, "Preußen".
Die Deutung des Truppenstempels wurde durch ulfberth ja schon entschlüsselt.
Frage zu Deinem Stück, welches um Längen besser erhalten ist: Landwehrkreuz auf dem Knauf?
Gibt es auf dem Klingenrücken einen eingravierten Hersteller oder möglicherweise auch einen Superrevisionsstempel auf der Waffe?
Wenn ja, stelle doch bitte mal ein aussagekräftiges Foto dazu ein!
Muß aber nicht mehr dieses Jahr sein :D
Gruß: Ingo
01.01.12, 11:34:29

Preussen

Guten Tag Ingo,
die Waffe hat ausser der üblichen Klingengravur lediglich die Jahreszahl 1831 auf dem Klingenrücken eingeschlagen.
GL 767 KL 648 KB 34 m PF 27
Einen Infanteriesäbel m/St und Landwehrkreuz stelle ich in der entsprechenden Rubrik ein.
23.02.12, 13:17:56

ulfberth

geändert von: ulfberth - 24.02.12, 15:31:57

Hier noch einmal eine spätere Aufnahme eines Soldaten mit einem Infanteriesäbel m/St. Fast könnte man meinen, daß das innere Stichblatt entfernt wäre.

Der Unteroffizier könnte möglicherweise dem Bekleidungsamt des VII. A.K. zuzurechnen sein.

Diese militärische Behörde diente der Beschaffung und Verwaltung der Tuch- und Ledervorräte sowie zur Anfertigung der zur Truppenausrüstung erforderlichen Bekleidung, Wäsche und Schuhwerks in eigenen Werkstätten. Die Angehörigen waren bewaffnet, aufgrund ihrer militärischen Verwendung genügten hierbei aber auch durchaus veraltete Waffen.

Gruß

ulfberth



Quelle:
Brockhaus Konversations-Lexikon, Leipzig 1911.

Abbildung:
Herbert Knötel, Paul Pietsch, Baron Collas; Uniformkunde. Das Deutsche Heer - Friedensuniformen bei Ausbruch des Weltkrieges. Verlag v. Diepenbroick-Grüter & Schulz, 1937/1942
 
 
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