Lippe-Detmold - Offiziersäbel
08.03.19, 07:54:40
jaeger7-de
Nein, definitiv nicht.
Ich gehe da gleich mal mit etwas Öl ran und versuche ein Foto zu machen.
08.03.19, 11:01:19
jaeger7-de
So, jetzt habe ich auch ein Foto - und im direkten Vergleich war meine schnelle Skizze gar nicht so schlecht...
Der Stempel ist nicht ganz sauber geschlagen, aber ich würde da » G. GRAH « lesen.
In der Datenbank finde ich den Hersteller nicht.
Grah ist in Solingen auch ein mehrfach auftauchender Name, nur eine G. Grah habe ich auf die Schnelle nicht gefunden.
08.03.19, 16:15:22
ulfberth
geändert von: ulfberth - 08.03.19, 23:27:21
Eine äußerst interessante Wendung. Ein nicht wirklich bekannter Hersteller bei einer seltenen Kleinstaatenwaffe.
Gibt es auf der anderen Klingenseite oder auf dem Klingenrücken noch einen Hinweis auf einen Händler?
08.03.19, 16:29:29
jaeger7-de
geändert von: joehau - 11.03.19, 17:40:16
Nein, keine weiteren Stempel etc. vorhanden.
Im "Nachbarforum" hat der User le Hussard 2012 doch geschrieben,
er hätte einen Säbel erworben - leider fehlen bei den alten Beiträgen
die Bilder. Sonst hätte man vergleichen können...
Gruß
jaeger7-de
10.03.19, 00:48:31
LDH1
geändert von: joehau - 11.03.19, 17:40:50
Hier ist noch ein Netzfund...
Werbung in der Leipziger Zeitung von 1830 eines gewissen Grah aus Solingen
"Säbelklingen und Säbel zu möglichst billigsten Preisen" herzustellen.
10.03.19, 02:25:03
joehau
geändert von: joehau - 10.03.19, 03:27:58
Die Montgolfière als Markenzeichen ohne Umschrift kommt auf zugelieferten
Klingen für französische Mle.1866 Jatagane vor. Wird eigentlich Gustav Felix
zugeschrieben.
G.Grah, aus Solingen hat auch preußische Entersäbel M1852 hergestellt,
ohne Montgolfière.
Grah findet man häufiger in Kombination mit anderen Firmennamen.
Vielleicht war der oben gezeigte Säbel eine G.Grah-G.Felix Produktion.
Später tritt der Name Grah mit dem Markenzeichen
Axtkopf mit Pfeil auf.
Das kann aber auch ein Verwandter von G.Grah gewesen sein.
10.03.19, 13:42:40
ulfberth
geändert von: ulfberth - 11.03.19, 08:17:11
G[ustav] Grah taucht m. W. bei preußischen Militärblankwaffen nur Anfang der 1860er Jahre auf und wird im "Preis-Verzeichnis von den reglementsmäßigen einzelnen Seitengewehr- und Lanzen-Theilen beim Verkauf an die Truppen pro 1865" nicht mehr aufgeführt. Die Zusammenarbeit scheint also nur von kurzer Dauer gewesen zu sein. Welche preußischen Blankwaffen sind eigentlich außer den erwähnten Entermessern bekannt?
Gustav Grah ist Teilhaber an der Firma "Gebrüder Grah, Abrahams Söhne", aus der er später ausscheidet. Auch hier gibt es bei Erika Schlesinger Fundstellen, welche auf die 1850er bis 1860er Jahre verweisen.
Band II, Seite 73:
"Kaufmann Fabrikant Gustav Grah, Teilhaber der Firma Grah, Gebrüder Abr. Söhne, Grünewald, erklärt, die gedachte Firma habe sich nachstehendes Fabrikzeichen, der Luftballon [Fesselballon / Freiballon würde es wohl heute eher treffen] genannt, ... als alleiniges Eigentum ... aller Stahl- und Eisenwaren zu erwerben." Eingetragen 1854.
Es ist dieser oben gezeigte Freiballon mit einem Kleinbuchstaben „a“ links und rechts der Gondel. Ob und wann die beiden Beizeichen (a) wegfielen, ist aus den oben gemachten Angaben nicht ersichtlich.
Bei dem Ausscheiden Gustavs aus der o. g. Firma wird das
„… auf die Firma [Gebr. Grah …] eingetragene Zeichen Ballon beim Austritt des Fabr. Kfm. Gustav Grah aus der Fabrikhandlung mit allen Rechten an letzteren übertragen …“ 1867.
Die Zusammenarbeit
einer Firma Grah (die Frage ist nur, welche, bzw. welcher Inhaber) mit anderen Herstellern ist auch hier im Forum dokumentiert. Einfach einmal den Suchbegriff "Grah" eingeben: "P.Hendrichs & Grah".
Gruß
ulfberth
10.03.19, 22:33:34
Jagdsammler
geändert von: joehau - 11.03.19, 17:10:59
Zitat von ulfberth:
"Es ist dieser oben gezeigte Freiballon mit einem Kleinbuchstaben „a“
links und rechts der Gondel. Ob und wann die beiden Beizeichen (a)
wegfielen, ist aus den oben gemachten Angaben nicht ersichtlich."
Hallo ulfberth,
mir scheint es, dass bei der Marke im Buch von Frau Schlesinger keine
kleinen "a" auf beiden Seiten des Zeichens stehen, sondern zwei große "G".
Dann würde es auch besser passen. Das Zeichen ist im Buch sehr klein und
ungenau gedruckt. Ich habe es mal abfotografiert.
Gruß vom Jagdsammler
10.03.19, 23:30:21
ulfberth
geändert von: ulfberth - 11.03.19, 08:14:37
Hallo Jagdsammler,
danke für den Hinweis. Das "G" würde auch einen Sinn ergeben.
Gruß
ulfberth
11.03.19, 17:09:19
joehau
geändert von: joehau - 11.03.19, 17:35:20
Bei dem Ausscheiden Gustavs aus der o. g. Firma wird das „… auf die Firma
[Gebr. Grah …] eingetragene Zeichen Ballon beim Austritt des Fabr. Kfm. Gustav Grah
aus der Fabrikhandlung mit allen Rechten an letzteren übertragen …“ 1867.
Jetzt müsste man der Vollständigkeit halber noch herausfinden, wie das
Markenzeichen 'Ballon' von Gustav Grah zu Gustav Felix gelangte.