Hessen-Darmstadt - Infanteriesäbel für Mannschaften 1826 nach französischem Modell
12.10.09, 21:47:10
limone
geändert von: limone - 12.10.09, 23:43:56
Die Klinge stammt augenscheinlich vom Vorgängermodell, ähnlich dem preußischen Infanteriesäbel mit Stichblatt, das Gefäß wurde wohl kostensparend der neuen Modelllinie angepasst und von einem Gelbgießer ergänzt - der Säbel ist also wahrscheinlich zeitlich etwas früher anzusiedeln als das Stück von Knecht. Sparsam waren sie, die Hessen!
Grüße
Carsten
23.12.09, 17:19:37
Pauker
Hallo Limone,
aus welcher Quelle stammt das Zitat in Fraktur-Schrift?
"1844...Einführung...."
23.12.09, 17:29:14
Pauker
..hinzugefügt werden muss, dass die Hessen Ihre Portepees auch unter preußischer Herrschaft weiter trugen. :D
Siehe neues Thema: 3 Briquets: Das Uffz. Portepee dürfte um 1900 sein.
Gruß Pauker
24.12.09, 13:36:01
ulfberth
geändert von: ulfberth - 25.12.09, 02:07:59
..hinzugefügt werden muss, dass die Hessen Ihre Portepees auch unter preußischer Herrschaft weiter trugen. :D
Siehe neues Thema: 3 Briquets: Das Uffz. Portepee dürfte um 1900 sein.
Gruß Pauker
Hessen unter preußischer Herrschaft gab es eigentlich nur im Norden, nämlich in dem nach dem 1866er Krieg annektierten Kurhessen. Daraus entstand 1868 zusammen mit Nassau, Frankfurt und einigen teilweise gegenseitigen Gebietsabtretungen die preussische Provinz Hessen-Nassau. Details dazu finden sich sich in den einschlägigen Lexika.
Im Gegensatz dazu erfolgte zwischen dem Königreich Preussen und dem Großherzogtum Hessen (Hessen-Darmstadt) eine Militärkonvention. Ein näheres Eingehen darauf würde den hier gesetzten Rahmen sprengen. Nur so viel sei gesagt, daß hier von einer „Preussenherrschaft“ keine Rede sein kann.
Zum Thema Infanterie-Säbel: Wie in Preussen wurden diese auch in den anderen deutschen Staaten - soweit geführt - nach dem Krieg 1870/71 sukzessive von den aktiven Truppen zu den Reserve-, Landwehr- und Landsturmformationen weiter gereicht. Um 1900 existierten diese längst nicht mehr in der allgemeinen militärischen Bewaffnung.
Das hessische Portepee wurden selbstverständlich auch im Deutschen Heer getragen. „Uffz.Portepee“? Der Begriff ist sachlich wie fachlich falsch. Entweder ein Portepee – oder eine Unteroffizier-Troddel bzw. ein Unteroffizier-Faustriemen. Es gibt hier im Forum eine Rubrik, in der auf diese Details eingegangen wurde.
Gruß
ulfberth
26.12.09, 11:39:49
Pauker
also ist das ein hess. Uffz_Faustriemen
weil eine Troddel offene Fransen hat.
und wenn ich vorher alles richtig verstanden habe,
dann vom II. Btl.
27.12.09, 12:08:59
limone
Hallo Limone,
aus welcher Quelle stammt das Zitat in Fraktur-Schrift?"1844...Einführung...."
Aus der weiter oben erwähnten Regimentsgeschichte:
Carl Christian Freiherr Röder v. Diersburg, Generalleutnant z.D., bearbeitet und ergänzt von Fritz Beck, Oberst und Kommandeur des Großherzoglich Hessischen Gendarmerie-Korps: Geschichte des 1. Großherzoglich Hessischen Infanterie- (Leibgarde-) Regiments Nr. 115 (1621- 1899), Berlin 1899, S. 582.
Grüße
Carsten
27.12.09, 19:30:40
limone
geändert von: limone - 27.12.09, 19:51:19
...wenn ich vorher alles richtig verstanden habe...
Es gibt hier im Forum eine Rubrik, in der auf diese Details eingegangen wurde.
Großherzogl. Hessische Portepees findet man z.B.
hier und Großherzogl. Hessische Troddeln/Faustriemen
hier.
Hessische Faustriemen (für Berittene, z.B. bei: Kavallerie/Artillerie/Train) besitzen schwarze Lederriemen, Troddeln (für Fußsoldaten) ein Stoffband.
Ein neuer Stoff an altem Eisen sagt nichts über die Herkunft des Eisens aus.
Grüße
Carsten
27.12.09, 19:59:10
Pauker
Ja danke für die Hinweise,
trotzdem: Pietsch zeigt keine Troddel mit geschlossenem
Quast, wie an dem Briquet.
Vermute weil es ein Eigentumsstück ist?
Grüße Pauker
27.12.09, 20:20:23
KiBuch
Jo..... ;)
22.07.10, 22:57:33
limone
geändert von: limone - 23.07.10, 01:02:16
Dieses Infanteriesäbel-Modell wurde, neben den Infanterie-Regimentern, auch in der Großherzoglich Hessischen Garde du Corps getragen; und zwar nach ihrer Verwandlung in eine Infanterie-Kompanie, die "
Garde-Unteroffiziers-Compagnie", am 10. Juli 1849:
"Statt der bisherigen Ausrüstung:
Karabiner, Pallasch und Kartusche
erhielt die Garde du Corps jetzt
die Muskete, den Infanteriesäbel und die Patrontasche."
Der "Rittmeister" hieß fortan: "Hauptmann", der "Oberwachtmeister": "Unteradjudant", der "Wachtmeister": "Gardefeldwebel", der "Garde du Corps": "Gardecorporal" und der "Paucker" wurde zum "Trompeter"...
(Karl Christian Freiherr Röder von Diersburg: Geschichte der Großherzoglich Hessischen Garde-Unteroffiziers-Compagnie, Zur Feier ihres zweihundertjährigen Bestehens, Darmstadt 1857, S. 60f.)
Grüße
Carsten