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Artillerie-Offizierssäbel (Wachtmeister)

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21.05.09, 13:22:03

ulfberth

Bei der Großherzoglich Hessischen Feldartillerie und beim Train wurde der Korbsäbel mit breitem durchbrochenen Stahlkorb (siehe Kavallerie) getragen. Daneben natürlich auch (preussische) A.O.S.

Weitere Besonderheiten werden u. a. auch bei Knötel/Pietsch, in der O.Bkl.V. und auch bei Mila und Krickel/Lange erwähnt.

Gruß

ulfberth

21.05.09, 13:34:45

limone

Danke! :)
30.11.10, 14:23:16

mario

geändert von: mario - 30.11.10, 14:41:44

Leider ist das Teil auch bei den "Großen" mehr oder weniger unbekannt.
So kann man die Beschreibung in einem doch sehr aufwändigen Katalog lesen:

"Ulanensäbel für Mannschaften M/1873. Eisernes Bügelgefäß, Holzgriff mit Wicklung.Blanke gekehlte Klinge 30 mm von Weyersberg, mit Abnahme "W16", schwarz lackierte Scheide mit 1 Tragring, stärkere Rostnarben. L=101 cm Z 3"


Stimmt alles bis auf die Modellbezeichnung.Das Portepee ist von mir angelegt, wäre sonst vielleicht bei der Beschreibung aufgefallen, das es sich um einen Offizier-Säbel handelt.


Gruß Mario
05.05.13, 10:00:08

fritz1888

Hallo,

Jetzt möchte ich auch noch ein paar Bilder von einem Artillerie-Wachtmeister-Säbel in Weltkriegsausführung beisteuern.

Die Rückenklinge mit beidseitiger Hohlbahn, ist zur Pandurenspitze hin zweischneidig. Das eiserne Bügelgefäß hat eine Parierstange, die in einem nach unten abgebogenen Endknopf ausläuft. Alles ist sehr einfach und schlicht gehalten, der glatte Griffring, die gerundete, ganze Griffkappe und die halbkugelige Angelmutter mit zwei Schlitzen. Als Griff dient eine gefräste Griffhülse aus Holz mit zwei Lagen gegenverdrillter Silberdrahtwicklung. Das Stück ist durchgehend gepunzt und hat eine Abnahmemarke von 1915.

Die Fehlschärfe der Klingenaußenseite trägt die Herstellermarke von Weyersberg & Co. in Solingen.

Die dazugehörige, brünierte Stahlscheide hat ein Ringband und einen beweglichen Tragering.

Der Säbel befindet sich nicht mehr in meiner Sammlung und daher kann ich leider auch keine weiteren Fragen zu dem Stück beantworten.

Ich wünsche noch einen schönen Sonntag.

Peter
14.04.15, 21:19:53

limone

geändert von: limone - 14.04.15, 23:24:16

Ein Artillerie-Offizierssäbel ("Wachtmeister") vom 1. Kurhessischen Feldartillerie-Regiment Nr. 11 aus Kassel :)
und ein gleich noch paar Fragen dazu:

Maße:
Gesamtlänge: 101,3 cm
Säbellänge: 97,7 cm
Klingenlänge: 83,8 cm
Klingenbreite: 3 cm
Klingenstärke: ~7,5 mm

W 81 und die üblichen Abnahmestempel, unterer Messingtragering der Scheide entfernt, Faustriemenschlitz.
Wie die Öse des oberen Trageringes zeigt, ein häufig getragenes Stück.
14.04.15, 21:41:09

limone

geändert von: limone - 15.04.15, 00:20:40

Truppenstempel innen:
Parierstange: 11.A.2.2.
Scheide: 11.A.2.1.
Deckplatte des Mundstücks: 2 1

Darüber ein Stern und darunter eine Kronenpunze - was bedeutet das????

Jüngerer Truppenstempel außen (Scheide und Parierstange gleich, also wurden Säbel 2 und Scheide 1 alt "verheiratet"):
I.L.M.K.R.A.R.51.3.
Auf der Scheide ist die " 3." in zweiter Zeile mittig unter dem Rest des Stempels eingeschlagen.

Mit der Entschlüsselung dieses Stempels bin ich überfordert.
R.A.R. = Reserve-Artillerie-Regiment?
L.M.K. = Leichte Munitionskolonne????

Noch ein schönes Detail zum Schluss:
Der Säbel wurde alt - wahrscheinlich zum Ersatz der verschlissenen alten dünnen Griffwicklung - geöffnet,
und der Büchsenmacher hat mit den, sonst zur Löschung von Altstempeln verwendeten, kleinen Quadratpunzen
die Struktur der Vernietung dem Haar des Löwenkopfes anzupassen versucht.
Anschließend hat er sein "K" darauf gestempelt.

Für Antworten auf meine vielen Fragen wäre ich sehr dankbar.


Grüße

Carsten

15.04.15, 10:21:22

limone

Als Ergänzung das Foto eines Kasseler Offiziers um 1890 mit spitzem Lederhut und A.O.S.

Die Scheide mit zwei Trageringen ist noch blank.
Schön zu sehen die eckigen Parierstangenlappen.


Grüße

Carsten
17.04.15, 00:21:14

ulfberth

geändert von: ulfberth - 17.04.15, 00:26:11

I.L.M.K.R.A.R.51.3.

würde ich lesen mit "I. leichte Munitionskolonne Reserve-Artillerie-Regiment 51, Waffe Nr. 3".

Im August 1914 aufgestellt und im September mobil war es die Munitionskolonne der I. Abteilung. Daraus wurde später die leichte Munitionskolonne Nr. 213 und nach der nächsten Umstrukturierung Nr. 1140.

Aufgestellt wurde die I. und II. Abteilung durch die Ersatz-Abteilung Feldartillerie-Regiment Nr. 11.

Am 23. Dezember 1918 in der Nähe von Kassel aufgelöst.

Quelle: Jürgen Kraus; Handbuch der Verbände ..., Feldartillerie Band 2.
17.04.15, 10:11:56

limone

Herzlichen Dank!
Das macht Sinn, da beide Truppenstempel formationsgeschichtlich und regional zusammen passen.

Dein Carsten
17.04.15, 11:43:35

ulfberth

Lokalpatriot! :D
 
 
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