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Pauker

(Mitglied)

Was haltet ihr davon?
Ich bin auf einen Frankfurter Degen von Jacob Glauth gestoßen, dessen Klinge (gebläut, vergoldet, mit Frankfurter F-Adler) seitenverkehrt montiert ist. Laut einer Notiz im Schloss soll er dem Sarg von K,K. Feldmarschalllieutenant Philipp von Hessen-Homburg (Generalgouverneur des Großherzogtums Frankfurt und Isenburg),1846 beigegeben worden sein. (Der Degen trägt kein Portepee, die Vergoldung ist am Griff nur schwach erkennbar).
Laut Inventarkarte von 1840 soll
der Träger Landgraf Ludwig (Hessen-Darmstadt) gewesen sein, dieser starb 1830....
Der Degen muss vor 1833 hergestellt worden sein, weil der Schwertfeger
Jacob Glauth 1833 wegen Waffenlieferung zum Wachensturm zur Festungshaft verurteilt wurde.
Was haltet ihr von der falschen Montur? Ist solches bekannt?
Siehe Löbner, Volker Frankfurter Blankwaffen und Militaria, Abb. E1.3 > exakt gleicher Degentyp und gleiche Signatur auf dem Klingenrücken, aber mit richtig montierter Klinge.
Feuer frei!
Gruß Pauker

28.02.24, 22:07:14

Pauker

(Mitglied)

Vermutlich hatte einer der 4 Lehrlinge von Glauth vor 1830 zu tief ins Apfelwein-Glas geschaut und die Klinge falsch montiert. Das Stück wurde zur Anschauung
beiseite gelegt.
Nachdem Jacob Glauth, der Schwertfegermeister, nach Amerika deportiert war, und der falsch montierte Degen immer noch im Laden herumlag, entschloss sich seine in Frankfurt als Meisterwitwe zurückgebliebene Frau, die übrigens mit den Töchtern den Betrieb weiterführte, den Säbel als Sargbeigabe zu veräußern.
Sieht gut aus, merkt keiner, dat Dingen ist man los.
So meine Theorie.

Viele Grüße
Pauker

29.02.24, 20:37:07

ulfberth

(Moderator)

Prösterchen! Klasse Erklärung!


www.seitengewehr.de
29.02.24, 20:38:42

Pauker

(Mitglied)

Hier der Degen mit Frankfurter F-Adler auf der Klinge (nicht im Bild).
Die Maßangaben stammen von der Inventarkarte. Vermutlich ist die
Klingenlänge gemeint.

Viele Grüße
Pauker

29.02.24, 20:49:39

ulfberth

(Moderator)

Der Lehrling oder Geselle hätte den Degen demontiert, nachdem seine Wangen von den Backpfeifen etwas abgeschwollen waren.

Wobei sich mir die Frage stellt, ob das Stück vernietet oder verschraubt ist.

Gruß

ulfberth




www.seitengewehr.de
29.02.24, 20:54:51

Pauker

(Mitglied)

Ja, Ulfberth, das ist der Punkt. Da sich der Degen in einer Vitrine befindet,
die man nicht öffnen will kann nur von außen geprüft werden, ob der Vernietkopf
Feilspuren aufweist bzw. die Angel sichtbar ist.
Bei dem zweiten, gleichen Degen ist der Vernietkopf geschlossen,
sitzt bombenfest, sodass ich nicht beurteilen kann, ob er verschraubt ist.

Jetzt stellt sich die Frage, welcher Witzbold so pietätlos war, dass er die
Klinge gedreht hat. Das kann doch nur ein Preusse gewesen sein – oder?

Viele Grüße
Pauker

29.02.24, 21:01:01

ulfberth

(Moderator)

Zitat von Pauker:
...
Jetzt stellt sich die Frage, welcher Witzbold so pietätlos war, dass er die
Klinge gedreht hat. Das kann doch nur ein Preusse gewesen sein – oder?

Viele Grüße
Heizer


Heizer??? Mir schwant böses! Wir sind doch in der Fastenzeit! lachen

Dilettanten, Händler und Autoren, welche einen Degen zum Abfotografieren falsch in die Scheide stecken.


www.seitengewehr.de
29.02.24, 21:06:19

Pauker

(Mitglied)

Dilettanten, Händler und Autoren, welche einen Degen zum Abfotografieren falsch in die Scheide stecken.

Verstehe ich nicht. Steckt doch nicht in der Scheide auf dem Foto.
Die Klinge ist seitenverkehrt montiert.
Natürlich kann man unterstellen, dass der böse Autor hier eine Bildbearbeitung
vorgenommen hat.... hat er aber nicht.

Gruß
Pauker

29.02.24, 21:23:11

ulfberth

(Moderator)

Ja, der Degen steckt nicht in der Scheide - und Du warst auch nicht gemeint. Ich dachte dabei eher an amerikanische Autoren. lachen


www.seitengewehr.de
29.02.24, 21:43:12

Zietenhusar

(Supporter)

Nach ausgiebiger Betrachtung und reiflicher Überlegung komme ich zu der Erkenntnis, dass die Klinge richtig herum montiert ist aber der Griff scheint falsch herum zu sein. Idee


Freitaaaaaaag!!!! zwinkern

01.03.24, 04:23:12
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