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briquet

(Mitglied)

Hallo zusammen,
gestern erhielt ich diese schöne Pistole, für mich eine echte Überraschung, und ich möchte sie euch vorstellen.

Die Gesamtlänge beträgt 30 cm, die Lauflänge 15,2 cm. Das Kaliber des glatten Laufes beträgt ca. 16 mm.
Der Schaft wurde aus besonderem Holz gefertigt und hat schöne Silberdraht-Einlagen.

Über den Hersteller Lambert dit Biron habe ich nur sehr wenig Informationen und bin für weitere dankbar.

Könnte der Lauf aus Damaststahl sein?

Gruß
Winfried

15.11.23, 15:34:38

RAL

(Mitglied)

Jean Martin Lambert dit Biron

°1728 in Achet/Ciney
+ 18. August 1807, in Luttich

Es gab auch:

J.Lambert dit Biron fils, sohn von Jean Joseph Lambert dit Biron.
Hersteller in Luttich von 1810 bis 1836.



15.11.23, 18:18:16

briquet

(Mitglied)

Hallo RAL,
danke für deine Mitteilung. Übrigens spricht einiges dafür, dass der Lauf tatsächlich aus Damaststahl gefertigt wurde.
Gruß
Winfried

17.11.23, 13:42:39

briquet

(Mitglied)

Hier noch etwas Interessantes zu Lambert dit Biron:

Napoleon ließ sich von ihm als Geschenk für den Botschafter von Österreich dieses Paar Pistolen mit Anschlagschaft anfertigen. Gefunden in der Abhandlung “Liège Gunmakers through their Work. 1800 - 1950”.

07.12.23, 13:45:42

Pauker

(Mitglied)

Sehr schöne Pistolen.
Mir liegt es sehr fern, die Pistolen abzuwerten, daher meine Frage:
Ist es nicht so, dass zu dieser Zeit die Industrialisierung schon so weit
fortgeschritten war, dass die schön gravierten Metalleinlagen vom
Büchsenmacher eingekauft wurden ?
Wurden die Baugruppen nach eigenem Geschmack bzw. nach Kundenwunsch zusammengestellt also bestenfalls lediglich in Teilen selbst produziert, wenn ja, welche?

Vergleichbar den Schwertfegern, die zu dieser Zeit die Waffenteile z.B. aus Solingen bezogen und gar nicht mehr selber schmiedeten bzw. Gefäße gossen, aber dennoch mit ihrem Namen auf der Waffe signierten?
Viele Grüße
Pauker

14.12.23, 21:58:55

corrado26

(Super-Moderator)

Lambert war zum Zeitpunkt der Auftragserteilung durch den Kaiser schon deutlich über 70 Jahre alt und bei diesem Auftrag für seinen Kaiser wäre es mit Sicherheit gegen seine Berufs- und Standesehre gegangen, die Pistole mit fremd gelieferten Teilen zu fertigen.
Damals im Gegensatz zu heute, gab es noch soetwas wie Berufsethos, ein Wort, das die Meisten heute schon gar nicht mehr schreiben können oder gar nicht mehr kennen.

Und noch etwas möchte ich anmerken: Die Pistole hat mit Belgien überhaupt nichts zu tun, zum Zeitpunkt ihrer Fertigung existierte dieser Staat noch nicht.

15.12.23, 12:20:46
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