Vorgestellt wird einer dieser Säbel, der aufgrund seiner Truppen-Stempelung interessant ist.

Es ist eine ursprünglich französische Waffe aus der Zeit des ersten Kaiserreichs, Sabre d'infanterie AN XI, auf dem Griffbügel sind noch schwach erkennbar Stempel der Manufaktur „VERSAILLES“ und französische Punzen vorhanden.
Diese vermutlich meist als Beutewaffen in die Bestände der sächsischen Armee gelangten Säbel sind auch heute noch häufig mit Stempeln von Landwehr-Einheiten zu finden. Dieser hier ist jedoch einem aktiven, sogar einem Grenadier-Regiment, zuzuordnen.

Beide Seiten der Parierstange wurden mittig erkennbar abgeschliffen, vermutlich um die zuvor darauf befindlichen, älteren Truppenstempel zu löschen. Um 1867 wurde quartseitig der neue Stempel „S. II. G. R. 1/17“ eingeschlagen, der für das in Dresden stationierte Sächsische 2. Grenadier-Regiment, 1. Kompanie, Waffe Nr. 17, das Grenadier-Regiment Nr. 101, steht - erst am 1. April 1867 als 2. Grenadier-Regiment errichtet. Die Art der Stempelung mit dem Schrägstrich ist typisch für diesen Zeitraum.

Aus dem Buch „Zur Erinnerung an die 250jährige Gründung der Sächsischen Grenadier-Brigade“, O´ Byrn u. a., Dresden 1920, S. 7, stammt die beigefügte Abbildung. Der Soldat ganz rechts gehört im Jahr 1867 zu diesem Regiment und ist mit einem solchen Säbel, zu diesem Zeitpunkt bereits mindestens 50 Jahre alt, bewaffnet.