Hallo,
wollte hier mal mein Aushilfsseitengewehr 88/98 vorstellen, das ich letztens erworben habe. Nach Carter ist es die Nr. 35, nach C. Bera und B. Aubry ist es der Grifftyp J mit glatter Klinge ohne Hohlkehle.
Leider fehlt die Scheide, die Klingenspitze war vermutlich abgebrochen und wurde nachgeschliffen und deshalb fehlen ca. 2cm an der Originallänge der Klinge. Der Griff wurde mal laienhaft mit Silberbronze überstrichen. Diesen Anstrich habe ich vorsichtig versucht zu entfernen und es kam noch Einiges von der Originalfarbe zum Vorschein und auf dem Parierstück trat ein Truppenstempel zutage, was mich sehr gefreut hat und was der Grund für die Vorstellung hier ist.
Ich erkenne da: 2.U.3.3?
Das lese ich als 2. Ulanenregiment, 3. Eskadron, Waffen-Nr. 3 (zweite Zahl unleserlich, u.U. wurde eine dritte Zahl mit der Laufkralle entfernt).
Die entfernte abgekröfte Laufkralle passt eigentlich zum Truppenstempel, weil die Kavallerieeinheiten ja mit der Karabiner 98a bewaffnet waren, wobei die Laufkralle überflüssig war.
Ungewöhnlich ist, dass der Truppenstempel auf der Terzseite (Außenseite) des Parierstücks eingeschlagen wurde. Eigentlich wurden die Truppenstempel ja auf der Quartseite (Innenseite) des Parierstücks eingeschlagen.
Abgenommen ist das SG auf dem Klingenrücken mit einem gekrönten B in Fraktur. Dieser Abnahmestempel ist auch bei Aushilfsseitengewehren Nr. 9; 23; 24; 34 (nach Carter) zu finden.
Maße:
Gesamtlänge: 412mm
Klingenlänge: 293mm
Klingenbreite: 25,5mm
Klingenstärke: 5mm
Masse: 505g
Liege ich mit meiner Deutung richtig odder gibt es noch andere Deutungsmöglichkeiten für den Truppenstempel?
Kennt ihr noch andere Beispiele für Kriegstruppenstempel, die auf der Außenseite des Parierstücks geschlagen wurden oder für Kriegstruppenstempel des 2. Ulanenregiments auf anderen Waffen?
Grüße
zimmerit