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joehau

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Anfrage verschoben aus Herstellerverzeichnis


Herstellermarke

REMINGTON - Remington Bridgeport Works, Connecticut, USA

auf P1913 für Großbritannien hergestellt Dez. 1915



21.08.13, 00:19:07

Pauker

(Mitglied)


Was bedeutet „P" im obigen Beitrag?
Wie verstehen sich die beiden Herstellungsdaten?

1913 bezieht sich vermutlich auf die Herstellung des Seitengewehres und
des dazugehörigen Gewehres (Enfield).
2 (Februar) 1917 bezieht sich wahrscheinlich auf eine Änderung des Gewehres, die
allerdings nicht das Seitengewehr direkt betrifft (Änderung des Kalibers?)

Klinge: Punze: Britische Königskrone über 6
C6A über Krone

Halbe Griffkappe „MGC" MachineGunCompany"?

Wer kann Klarheit schaffen?

Viele Grüße
Pauker

05.02.23, 17:54:33

joehau

(Mitglied)

Die bei britischen Waffen übliche Bezeichnung 'P' wie P1913 steht für 'pattern' (Muster).
1913 ist das Einführungsjahr dieses Musters, deshalb steht es auf allen P1913,
die für das Brit. Empire hergestellt wurden. Darunter ist Herstellungsmonat und -jahr
gestempelt. Deins wurde also 2 17 - Febr. 1917 bei REMINGTON hergestellt.

Datumstempel auf den Bajonetten haben keinen Bezug zum Gewehr, da sie ja,
besonders ohne Seriennummer, leicht austauschbar/verwechselbar sind.

Das gleiche Modell hat die US Armee im Jahr ihres Kriegseintritts 1917 als M1917
angenommen. Demzufolge steht auf den für die US Armee hergestellten Bajonetten 1917.
Zu beachten ist auch, dass das P1913 Bajonett nicht auf ein P1907 Enfield Gewehr passt.
Zur besseren Unterscheidung haben die P1913 / M1917 2 Rillen auf den Griffschalen.

Die überkrönten Kürzel sind britische Inspektions-, Proof- oder Reparaturmarken.
Der Pfeil ( Broad Arrow ) ist die Eigentumsmarke des britischen War Departments.


Die 264th Machine Gun Company war in Indien, bei den ägyptischen
Expeditionsstreitkräften, im Weltkrieg in Frankreich und Flandern unterwegs.
Unten steht die Waffen Nr. 138.


Gruß Jörg





06.02.23, 23:36:31

Pauker

(Mitglied)

Danke Jörg für die sehr ausführlichen und interessanten Infos.
Schade, dass ich die Quelle meiner ersten Recherche nicht mehr weiß.....

Wenn das unten lediglich die Waffennummer 138 ist und alles andere
gestrichen wurde, wo befand sich dann das Stück?
Bei welcher Einheit? Wenn ausgemustert, hätte doch auch die Waffen-Nr.
gestrichen werden müssen – oder?
Und zu welchem Gewehr gehört das Teil, wenn nicht Enfield?

Viele Grüße
Pauker

10.02.23, 10:54:08

joehau

(Mitglied)

Die meisten P1907 und P1913 Bajonette haben gar keinen Truppenstempel.
Beim Löschen des Truppenstempels wurde die alte Waffen Nr. 98 auch gelöscht,
und nur noch die Waffen Nr. 138 neu geschlagen. Warum die keinen neuen
Truppenstempel geschlagen haben, weiß man nicht. War wohl im Krieg
nicht so wichtig.


Gewehre zum Bajonett P1913 / M1917:

P1913 Enfield Cal: .276 rimless ( 7,0 mm randlos ) nur Prototyp
P1914 rifle Cal.: .303 British ( 7,7 x 56 mm Rand )
US M1917 .30-06 caliber ( 7,62 x 63 mm )



10.02.23, 20:13:06

joehau

(Mitglied)

Da du sicher noch wissen willst, warum die Briten das geplante Enfield P1913 Gewehr
dann doch nicht gebaut haben, hier die Erklärung:

Die Briten planten als Ersatz für ihr P1907 Gewehr das P1913 mit randloser Patrone
im Kaliber .276 . Der Ausbruch des Weltkrieges verhinderte die Umstellung auf ein
neues Kaliber. Das Gewehr P1913 wurde deshalb im alten Kaliber .303 als P1914
angenommen. Da die britischen Rüstungskapazitäten mit der Produktion des P1907
Gewehrs ausgelastet waren, gingen britische Aufträge für das Gewehr P1914 Mark I an
die Remington Arms - Union Metallic Cardridge Company, Illion, New York State,
die Remington Arms of Delaware Company in Eddystone, Pennsylvenia
und an die Winchester Repeating Arms Company, New Haven, Connecticut.

Beim Kriegseintritt der USA in den Weltkrieg nahm die US Armee das Gewehr P1914
als 'US Rifle, .30 caliber, Model of 1917' an ( sog. US Enfield ). Die Produktion erfolgte
bei den gleichen Firmen. 1917 bis 1918 wurden 2 Millionen M1917 Gewehre und
Bajonette an die US Army geliefert.


10.02.23, 20:17:45
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