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joehau

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Victory Medal - United Kingdom and Britsh Empire

Nach dem Sieg über die Mittelmächte beschlossen die Alliierten und assoziierten Nationen
die Verleihung einer einheitlich gestalteten Siegesmedaille ( Inter-Allied Victory Medal ) an
ihre Kriegsteilnehmer, bei der auf der Vorderseite eine geflügelte Siegesgöttin dargestellt
sein sollte. Das Ordensband, in den Farben eines doppelten Regenbogens, symbolisiert die
neue Ära der 'Ruhe nach dem Sturm'. Die Farben stehen auch für die vereinten Landesfarben
der Allierten und assoziierten Staaten, geeint im Kampf für das gemeinsame Ziel.


Bei den britischen Medaillen war der Rand graviert. Die Inschrift besteht aus Nummer,
Dienstgrad, Name und das Regiment des Inhabers. Hier lautet die Inschrift:

265060 PTE. B.CARPENTER. E.KENT R.

Der Träger war Private Bertram Carpenter vom 10. Bataillon
East Kent Regiment (The Buffs)

Material: Bronze
Durchmesser: 36 mm
Bandbreite: 37 mm
Masse mit Band: 30 g
Auflage: ca. 5.725.000
Gestaltung: William McMillan (1887–1977)
Prägestellen: Wright & Son und Woolwich Arsenal


Auf der Vorderseite steht die geflügelte Siegesgöttin mit einem Palmenzweig
in der rechten Hand. Die Rückseite trägt die Aufschrift im Lorbeerkranz
'THE GREAT . WAR FOR . CIVILISATION 1914-1919'

Die Medaille wurde auch an die Minenräumer in der Nordsee nach Kriegsende
sowie an die Teilnehmer der Allierten Intervention im Russischen Bürgerkrieg
verliehen. Deshalb auch die Aufschrift 1914 - 1919, die über Kriegsende hinausgeht.


26.12.22, 01:43:03

joehau

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Médaille Interalliée de la Victoire 1914–1918 - République française


gestiftet: 20. Juli 1922
Material: Bronze
Durchmesser: 35 mm
Bandbreite: 36 mm
Masse mit Band: 20,7 g
Entwurf: Pierre-Alexandre Morlon (1878–1951)
Prägestelle: Monnaie de Paris
Anzahl: ca. 2.000.000

Verliehen an Kriegsteilnehmer, die zwischen dem 02. August 1914 und
11. November 1918 mindestens 3 Monate gedient haben.


Auf der Vorderseite ist eine geflügelte Siegesgöttin mit Schwert in der Scheide
dargestellt, den Siegerkranz in der linken, den Lorbeerzweig in der rechten Hand.
Die Rückseite zeigt die Jakobinermütze mit Lorbeerkranz eingerahmt in die Buchstaben
RF für République Française, darunter 'La Grande Guerre pour la Civilisation 1914-1918'
- 'Der grosse Krieg für die Zivilisation'.


In einigen Ländern waren auch Spangen mit den Namen der Verbände oder
Einsatzregionen für das Band vorgesehen.

Bereits in den 1920ern wurden die japanischen Siegesmedaillen in Frankreich
offiziell nachgeprägt. Manche davon sind gar nicht markiert, andere tragen die
Randinschrift 'BRONZE'. In den 1930er Jahren tragen, insbesondere die für den
US Sammlermarkt nachgeprägte Stücke, die Randinschrift 'MADE IN FRANCE'
( Ursprungsland Markierung nach dem US Tariff Law von 1931 ).


04.01.23, 21:48:14

joehau

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Sen Sho Ki Sho 戦捷記章 - Kaiserreich Groß-Japan 大日本帝国

Siegesmedaille 1. Weltkrieg 1914-20


Stiftungsdatum: 16. 09. 1920 durch Tenno- Taisho 大正, Edikt No. 406

Material: Bronze
Durchmesser: 36,5 mm
Bandbreite: 38 mm
Masse mit Band: 22,3 g
Entwurf: Masakichi Hata (1882 - 1966)
Prägestelle: Osaka Mint
Anzahl: ca. 100.000 - 400.000
Verleihungsetui: naturfarbene Balsaholzschachtel mit goldener Aufschrift
'戦捷記章 - Sen Sho Ki Sho - Sieges Medaille'

Verliehen an alle Kriegsteilnehmer, die zwischen dem 23. August 1914 und 09. Januar 1920*
gedient haben.


Beschreibung:

Auf der Vorderseite ist der japanische Schöpfergott Izanagi mit seinem Speer dargestellt.
Die Rückseite zeigt die Erdkugel umgeben von 5 Flaggen mit den japanischen Schriftzeichen
für die Hauptsiegermächte Japan, Italien, Frankreich, USA und Grossbritannien auf einer
Kirschblüte ( Sakura ). Der Text darunter von rechts nach links ergänzt dazu 'und die
anderen Alliierten und asoziierten Nationen'. Die Umschrift oben bedeutet: 'Der grosse
Krieg zum Schutze der Zivilisation'. Auf der rechten und linken Seite jeweils von oben
nach unten gelesen 'von Taisho 3. Jahr bis Taisho 9. Jahr'. ( 1914 - 1920 )


Anmerkungen:

Nach dem Sieg über die Mittelmächte beschlossen die Alliierten und asoziierten Nationen
die Verleihung einer einheitlich gestalteten Siegesmedaille ( Allied Victory Medal ) an ihre
Kriegsteilnehmer, bei der auf der Vorderseite eine geflügelte Siegesgöttin dargestellt sein
sollte. Das Ordensband, in den Farben eines doppelten Regenbogens, symbolisiert die neue
Aera der 'Ruhe nach dem Sturm'. Die Farben stehen auch für die vereinten Landesfarben
der Allierten und assoziierten Staaten, geeint im Kampf für das gemeinsame Ziel. In
einigen Ländern waren auch Gefechtsspangen mit den Namen der Verbände oder
Einsatzregionen für das Band vorgesehen.

Anstelle der geflügelten Siegesgöttin, die in der japanischen Mythologie keine Entsprechung hat,
ist auf der Vorderseite der japanischen Siegesmedaille der Schöpfergott Izanagi 伊邪那岐
mit seinem Speer dargestellt. Das vom Speer abtropfende Wasser formte einst die Inseln
des japanischen Archipels.

Wegen des zahlenmässig geringen japanischen Kontingents und weil ohnehin bereits
eine japanische Erinnerungsmedaille für den Weltkrieg vorhanden war, ist die Auflage
vergleichsweise gering. Die Zahl der verliehenen Medaillen wird auf 100.000 bis max.
400.000 geschätzt. Das führte schon kurz nach der Verleihung zu erhöhter Nachfrage
auf dem Sammlermarkt.

Bereits in den 1920ern wurden die japanischen Siegesmedaillen in Frankreich offiziell nachgeprägt.
Manche davon sind gar nicht markiert, andere tragen die Randinschrift 'BRONZE'. In den 1930er
Jahren tragen, insbesondere die für den US Sammlermarkt nachgeprägte Stücke, die Randinschrift
'MADE IN FRANCE' ( Ursprungsland Markierung nach dem US Tariff Law von 1931).

Moderne Fälschungen sind bekannt. Gussfälschungen haben eine kleinere Aufhängerkugel,
flaue Darstellung und einen geringeren Durchmesser ( 34,6 mm statt 35,8 mm bei der
französischen Nachprägung und 36,5 mm der Osaka Prägung ) . Das Band der Fälschungen
hat zu intensive Farben. Bei geprägten Fälschungen ist das Prägebild zu scharf.


Geschichtliches:

Der japanische Beitrag zum 1. Weltkrieg bestand im wesentlichen aus zwei Feldzügen:

1) Die Belagerung und Einnahme des deutschen Kiautschou Pachtgebietes an der
chinesischen Shantung Küste vom 27. August 1914 bis 07. November 1914.
Dabei kamen ca. 60.000 Mann zum Einsatz.

2) Die *Intervention in Sibirien ( Shiberia Shuppei ) 1917 - 20.
Infolge der Oktoberrevolution in Russland besetzten die Alliierten das Gebiet um Wladiwostok
zur Sicherung des dort angehäuften Kriegsmaterials. Spätestens nach dem Friedensvertrag
von Brest-Litowsk zwischen Russland und dem Deutschen Reich im März 1918,
verletzte die Intervention die russische Neutralität.

Nach Ende des Weltkriegs verloren die USA und Grossbritannien das Interesse an Wladiwostok
und zogen 1920 ab. Die Japaner meinten, bei dieser Gelegenheit noch eigene expansionistische
Ziele verwirklichen zu können, und besetzten mit ca. 70.000 Soldaten der Kaiserlich Japanischen
Armee unter eigenem Kommando von Stabschef Yui Mitsue, Städte und Gebiete in Ostsibirien
und der russischen Region Primorje. Erst 1922 zogen sie unter Druck der Westmächte ab.

Anders als die übrigen Siegermächte des Weltkrieges, die ihre Beute behielten, musste Japan
auch das 1914 von den Deutschen eroberte Kiautschou Gebiet 1922 an China zurückgeben.


15.10.23, 18:10:52
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