Die Frage nach einem Truppenstempel allein mit der Regimentsbezeichnung ohne Kompagnie-, Batterie- und Waffennummer wäre erklärbar, wenn im Stab nur eine dieser Waffen vorhanden wäre. Dies trifft aber nach den Waffenetat nicht zu. Gleiches gilt auch für die Waffen der Abkommandierten.

Diese Stücke nur mit der Regimentsbezeichnung tauchen nicht allzu häufig auf, sind aber als Realstücke und auch in der Literatur bekannt. Weltkriegsstempel, Rekrutendepot oder Ersatzbataillon dürften hiermit nichts zu tun haben. Aus den einzelnen Handwaffen-Stempel-Vorschriften (H.St.V.) bis zu den Ergänzungen von 1913 läßt sich diese Teilstempelung nicht erklären.

Spekulativ, aber zumindest denkbar wäre ein auf Kammer liegender Bestand im Waffenetat als Ersatz für defekte oder verlustig gegangene Stücke, welche dann bei Bedarf mit der Teileinheit und fortlaufenden Waffennummer versehen wurde. Ob dies bei einer Indienststellung von 1915 auch noch zutrifft, sei dahingestellt.

Gruß

ulfberth

Guten Abend !

Solche Stempel wie 93. R. aus der Zeit des Ersten Weltkrieges halte ich für so genannte "Kriegstruppenstempel", da sie vermehrt auch auf Aushilfsseitengewehren vorkommen.
Ein reales Beispiel aus meiner Truppenstempelsammlung sind zwei Säbel. Ein Artilleriesäbel n.A. gestempelt 23.A.E.4.63. Und ein Aushilfssäbel gestempelt nur mit 23.A.E.

Grüße Josef

Vielen Dank für diese ausführliche Erklärung! Das macht jetzt alles für mich Sinn.