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Zietenhusar

(Supporter)

Beim Sax handelt es sich um eine einschneidige Hiebwaffe, die in verschiedenen Varianten von der vorrömischen Eisenzeit bis ins Hochmittelalter in Mitteleuropa und Nordwesteuropa verbreitet war. Mit der gleichen Klingenform waren und sind auch Messer beliebt.

Vor ein paar Jahren reichte mir mein Nachbar so ein eigenartiges Teil übern Zaun, dessen ursprüngliche Verwendung ich nicht nachvollziehen konnte. Die industriell hergestellte Klinge war schon in der Form eines Saxmessers, allerdings ganze 10mm stark. Letzte Woche habe ich mich nun mal beigemacht etwas draus zu bauen.

Fotos vom Ausgangsmaterial:

28.09.22, 05:05:35

Zietenhusar

(Supporter)

Durch Schleifen mit dem Winkelschleifer habe ich die Klinge von der Dicke her halbiert. Hat einige Zeit gedauert.

28.09.22, 05:07:56

Zietenhusar

(Supporter)

"Es kommt nicht darauf an, was die Klinge mit dem Holz macht, sondern was das Holz mit der Klinge macht!" (Kleiner Insider lachen )

28.09.22, 05:09:36

Zietenhusar

(Supporter)

Die Hilze habe ich zweiteilig aus Walnussholz hergestellt, vom eigenen Baum natürlich. Die gewachsene Krümmung des Holzes habe ich übernommen. Befestigt mittels Holzleim und drei durchgehenden Messingstiften, beidseitig vernietet.

Das Parierelement ist aus zusammengedrücktes 18-er Kupferrohr.

28.09.22, 05:17:11

Zietenhusar

(Supporter)

Informbringung der Hilze und des Parierelements.

28.09.22, 05:18:48

Zietenhusar

(Supporter)

Endschliff, Reinigung und Ölung.

Die Klinge habe ich mit den Schleifspuren belassen. Kann sein, dass ich da noch einmal beigehe. Aber das ist sekundär. Eine Scheide müsste ich noch anfertigen...

Fazit: Durch die Arbeit an an solchen Sachen bekommt man ein Gefühl für die Materialien. Vor allem ist das ein guter Ausgleich für meine Bürotätigkeit.

28.09.22, 05:23:27

Ulan13

(Mitglied)

Bravo, das hat bestimmt Spaß gemacht. Zwei Fragen hätte ich zu dem Stück: Erstens würden mich die Maße interessieren und zweitens: Hast Du nach der Bearbeitung der Klinge mit dem Winkelschleifer diese nochmals irgendwie gehärtet? Die wurde doch bestimmt ganz schön heiß beim Schleifen, oder?

Grüße vom Ulanen

28.09.22, 22:40:08

Zietenhusar

(Supporter)

Zitat von Ulan13:
Bravo, das hat bestimmt Spaß gemacht.
Vielen Dank. Ja, es macht Spaß, Gegenstände mit historischem Hintergrund nachzubilden, auch wenn die Arbeitsschritte großenteils mit modernen Werkzeugen erfolgen
Zitat von Ulan13:
Erstens würden mich die Maße interessieren
Die muß ich tatsächlich nachreichen. Beim letzten Messen war die Klinge ca. 225mm lang, 31mm breit und 4 bis 5 mm stark.
Zitat von Ulan13:
und zweitens: Hast Du nach der Bearbeitung der Klinge mit dem Winkelschleifer diese nochmals irgendwie gehärtet? Die wurde doch bestimmt ganz schön heiß beim Schleifen, oder?
Ich hatte darüber nachgedacht aber verworfen. Zum Härten fehlen mir die Mittel und ich wollte eine Beschädigung der Klinge durch Risse und/oder Verwerfungen vermeiden. Die Klinge erreichte beim Schleifen eine Temperatur nur etwas über den Siedepunkt von Wasser. Das Schleifen erfolgte ohne viel Druck mit dem Winkelschleifer auf das Material. Sie verfärbte sich nicht und ich habe sie zwischendurch immer wieder mit Wasser gekühlt.

Da ich das Messer wohl eher zur Deko nutzen werde, habe ich keine Energie in die Schärfung gesteckt. Nachfolgend verlinkt, ein Video mit einen zwischendurch erfolgen Schärfetest. Nach dem Zusammenbau war die Klinge aber nicht mehr so scharf.
LINK zum Video

29.09.22, 04:38:18

Ulan13

(Mitglied)

Prima, vielen Dank für die Infos!
Jetzt fehlt nur noch die entsprechende Scheide... lachen

Grüße vom Ulanen

29.09.22, 10:26:18

Zietenhusar

(Supporter)

So, nun die Maße.

Gesamtlänge: 395mm
Klingenlänge: 252mm
Klingenbreite: 31mm
Klingenstärke: 4-5mm

Stimmt fast, wie vorher geschätzt. Nur bei der Klingenlänge hatte ich einen Zahlendreher.

Ja, eine Scheide muss noch. Mein Nachbar, der mir auch diesen "Rohling" gab, meinte, er hätte auch noch Leder. lachen

29.09.22, 17:18:29
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