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Daggpil

(Mitglied)

Hello,

This pistol just got into my collection and I have read some things about early and late models. Where would my pistol be classified as?

Best regards /Ulrik S

25.05.22, 09:22:55

Clouseau

(Mitglied)

Die Pistole ist offensichtlich in vielen Punkten überarbeitet worden und ich möchte sie daher nicht als reinrassig preußische Waffe ansprechen.

Nicht dem Modell der Pistole „M. 1742“ (Sammlerbezeichnung!, aufgrund der Gravur „S et D“ (Splitgerber und Daum) hergestellt vor 1774) entsprechen der komplette Hahn, die Pfanne, die Batterie und die Batteriefeder. Das Schwanzschraubenblatt ist alt ergänzt (angelötet). Das Ganze macht aber nicht den Eindruck eines wilden Zusammenbaus.

Genaue Maße der Waffe sind nicht angegeben, daher kann ich zu diesem Punkt nichts sagen.

Vielleicht liegt der Schlüssel zur Identifizierung, wenn es denn nicht doch einfach nur eine unsachgemäß ergänzte Waffe ist, in dem Laufstempel „V“ (offenbar überkrönt?), den ich nicht unbedingt als preußisch ansehe, zumindest ist er wesentlich jünger als die Pistole selbst und nicht in deren aktivem Dienstgebrauch geschlagen worden.

Vielleicht handelt es sich dabei um den Abnahme-/Prüfstempel eines anderen Staates, der eine erbeutete preußische Pistole auf diese Weise für die eigene Armee wieder nutzbar machte. Dann verwundert allerdings die Beibehaltung des Daumenblechs.
Um welchen Staat es sich handeln könnte, kann ich nicht sagen.


25.05.22, 12:17:53

Spartaner545

(Mitglied)

Zu dem Stempel "V unter Krone" schreibt J. Gräwe in seinem Buch über die preusische Pistole 1850 auf Seite 100:

"V unter Krone auf dem Lauf und auf der Schwanzschraube, das als Vorratszeichen auf allen vor 1891 im Handel befindlichen Waffen zu schlagen war"

Beste Grüße

Vincent

25.05.22, 13:51:59

Daggpil

(Mitglied)

Zitat von Clouseau:
Die Pistole ist offensichtlich in vielen Punkten überarbeitet worden und ich möchte sie daher nicht als reinrassig preußische Waffe ansprechen.

Nicht dem Modell der Pistole „M. 1742“ (Sammlerbezeichnung!, aufgrund der Gravur „S et D“ (Splitgerber und Daum) hergestellt vor 1774) entsprechen der komplette Hahn, die Pfanne, die Batterie und die Batteriefeder. Das Schwanzschraubenblatt ist alt ergänzt (angelötet). Das Ganze macht aber nicht den Eindruck eines wilden Zusammenbaus.

Genaue Maße der Waffe sind nicht angegeben, daher kann ich zu diesem Punkt nichts sagen.

Vielleicht liegt der Schlüssel zur Identifizierung, wenn es denn nicht doch einfach nur eine unsachgemäß ergänzte Waffe ist, in dem Laufstempel „V“ (offenbar überkrönt?), den ich nicht unbedingt als preußisch ansehe, zumindest ist er wesentlich jünger als die Pistole selbst und nicht in deren aktivem Dienstgebrauch geschlagen worden.

Vielleicht handelt es sich dabei um den Abnahme-/Prüfstempel eines anderen Staates, der eine erbeutete preußische Pistole auf diese Weise für die eigene Armee wieder nutzbar machte. Dann verwundert allerdings die Beibehaltung des Daumenblechs.
Um welchen Staat es sich handeln könnte, kann ich nicht sagen.


Hello, thanks for your input. The total length is 56.8 cm. I agree, the pan, cock and frizzen and spring is not original or looks like the prussian weapon. Except for that I cant see any difference from "the real deal". Metal is uniform in color and wear. Wood and brass fittings seems to have been unaltered.
Strange with the Crowned V on the barrel. Most likely it is a later addition and some countries (Ireland for example) made it mandatory that all weapons regardless of age should be marked with a number and stamped according to their regulations. This was done before 1900 i think.

25.05.22, 15:27:06

Clouseau

(Mitglied)

Das Buch von J. Gräwe besitze ich (noch) nicht. Ist darin erläutert, was das „Vorratszeichen auf allen vor 1891 im Handel befindlichen Waffen“ konkret zu bedeuten hat? Wer schlug diesen Stempel?

Ein weiterer Hinweis wurde mir übermittelt. Ein solches bekröntes „V“ findet sich auch auf niederländischen Waffen des 19. Jahrhunderts (s. Foto).


25.05.22, 17:53:14

corrado26

(Super-Moderator)

Das "V" auf dem Abzugsbügel der niederländischen Pistole hat mit dem preußischen Vorratszeichen 1892 nichts zu tun, dieses steht unter einer Reichskrone!

"Dieses Vorratszeichen muss auf alle vor der Einführung des Beschussgesetzes 1891 im Handel vorhandenen Waffen aufgeschlagen werden. Die zur Zeit der Einführung des Beschussgesetzes schon vorhandenen fertigen Waffen, werden nach Artikel 5, soweit sie noch erfassbar sind, von einer noch näher festzustellenden Behörde mit einem sogenannten Vorratszeichen abgestempelt - es besteht aus einem V unter Reichskrone und sie sind dann von einer weiteren Prüfung frei".

Unklar ist, ob es eine solche Behörde jemals gegeben hat!

26.05.22, 09:52:24

corrado26

(Super-Moderator)

Zur fraglichen Pistole: Da alle äußeren Teile des Schlosses komplett erneuert wurden, vermute ich, dass mit dieser Manipulation eine ehemals vorhandene Perkussionierung rückgängig gemacht worden ist. Ein bei den Fotos leider nicht möglicher Blick auf das Zündloch könnte Klarheit schaffen! Die Verwendung bei einem anderen Staat möchte ich ausschließen, in diesem Falle wäre das Herrschermonogramm auf dem Daumenblech mit Sicherheit ausgeschliffen worden.

26.05.22, 10:07:58
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