Bayrisches Infanterie Seitengewehr M/1869 'erleichtert' ( Werder Yatagan )
Gesamtlänge: 598 mm
Klingenlänge: 470 mm
Klingenbreite: 26 mm
Durchmesser Laufring: 17,5 mm
Länge Scheide: 515 mm
Hersteller:
Alexander Coppel, Solingen
Gewehr: M1869 Werder, Kal. 11,15 x 60R
Das Infanterieseitengewehr M/69 nach französischem Muster Chassepot mit Yataganklinge
wurde nur im Königreich Bayern mit dem 'Werder'-Gewehr M/69 geführt. In den Jahren
1875/76 wurden die Gewehre auf die Reichspatrone 71 umgerüstet und dadurch schwerer.
Mit Genehmigung vom 24.12.1875 schliff man als Gewichtsausgleich den Klingenrücken
der Seitengewehre ab und kürzte die abgebogene Parierstange. Die Gewichtsersparnis
des '
erleichterten' Seitengewehrs war minimal. Die schwächere Klinge hatte nun keinen
Halt mehr in der Scheide M/70, weshalb innen eine Blattfeder angebracht wurde, die
seitlich mittels einer Schraube befestigt ist. (fehlt hier)
1879 wurden 4.000 SG M/69 mit geraden S71 Klingen von Simson, Suhl mit Sägerücken
aptiert. Einige Yataganklingen wurden auch begradigt. 1882 schaffte Bayern als Ersatz
für die M/69 das
Seitengewehr 71 an.
Die Gesamtzahl der 1870-71 gefertigten M/69 beträgt rund 127.000 Stück. Davon ca. 29.000
in Amberg (ohne Herstellermarke) die übrigen wurden von W&St - Weyersberg & Stamm und
AC - Alex Coppel in Solingen gefertigt. In Amberg wurden auch die Werder Gewehre gefertigt.
1876-82 erfolgte die Aptierung an das Gewehr M1869 nM, G71 und G71/84 durch
Einschleifen einer oder zwei Stufen in den Griffrücken oder versetzen der Parierstange.