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Autor Nachricht

joehau

(Mitglied)

Kann jemand diesen preuß. Truppenstempel 23.R.P.2.98. auflösen ?

23. was ?



Gruss Jörg

13.01.22, 20:30:33

Gottscho1914

(Moderator)

Was soll die Frage jetzt ???

Der Truppenstempel wurde von Dir im Forum vorgestellt, bearbeitet und aufgelöst .

Siehe hier :

Klick !



Gruß Jens

13.01.22, 21:59:12

joehau

(Mitglied)

Ups !

Ist erst 3 Jahre her, und schon wieder vergessen.
Ein Reserve-Pionierregiment Nr.23 ist halt ziemlich unbekannt.

Jetzt merke ich's mir aber ! lachen


13.01.22, 22:14:45

Gottscho1914

(Moderator)

Auch wenn Dir die Formation nicht bekannt ist , dem General war sie bekannt . lesen Deal
Der Königlich Sächsische General a.D. Artur Baumgarten = Crusius
hat die 2. Kompagnie des Reserve-Pionierregiment 23 bei der Kriegsgliederung
beim Eingreifen in die Sommeschlacht aufgelistet .

14.01.22, 10:03:20

joehau

(Mitglied)

Moin Jens,

leider habe ich das Buch "Die Sachsen im Felde 1914-1918" nicht.

Die 40. Infanterie-Division rückte an die Somme mit der 88. Infanterie-Brigade,
...40. Feldartillerie-Brigade... 3 Pionier-Kompagnien
( 1. und 3.Kompagnie Pionier-Bataillon 22 und 2. Kompagnie Reserve - Pionier-Regiment 23 )


Könntest du mal diese von Dir zitierte Textstelle von Seite 346 als Bild einstellen ?
Vielleicht wurde der Bindestrich falsch gesetzt.


Das preußische Pi.Btl.23 verdoppelte sich bei Kriegsbeginn von einem auf
2 Bataillone, mutierte so zum Pi.Rgt.23 und wurde mit 4 aktiven Kompagnien
und der 1. und 2. Reserve-Kompagnie der 3.(sächs.) Armee unterstellt.
Die 2. Reserve-Komp. wurde anscheinend von den Sachsen ausgerüstet.
Daher der preuß. Truppenstempel auf sächsischem Seitengewehr.

Ein Reserve-Regiment Nr.23 existiert m.M.n. nicht.

Gruß Jörg



19.01.22, 18:38:54

Gottscho1914

(Moderator)

Hier die Angaben des Königlich Sächsischen Generals zur Formation .

19.01.22, 19:44:30

joehau

(Mitglied)

Danke für die Mühe !

Ich gehe hier von einem Druckfehler aus. Gemeint ist sicherlich:
1. und 3. Kompagnie Pionier-Bataillon 22 und 2. Reserve-Kompagnie, Pionier-Regiment 23

Es ist mir zum Zeitpunkt der Mobilmachung nicht nur kein Reserve Pi-Regt. Nr. 23
bekannt, sondern gar keine Reserve-Pi-Bataillone oder -Regimenter.


Es gab 30 Friedens Pionier-Bataillone, bestehend aus 1., 2. und 3. Kompagnie und
dem Scheinwerfer-Zug. Die stellten bei der Mobilmachung jeweils ein II. Bataillon auf,
bestehend aus der 4. Kompagnie und der 1. und 2. Reserve-Kompagnie.
Dazu gab es noch 1 - 2 Ersatzkompagnien im Heimatstandort.

Die 6 Pi-Kompagnien dieser beiden Feldbataillone wurden bei der Mobilmachung
auf die Divisionen aufgeteilt, je Division 1 oder 2 Pi-Kompagnien,
der Bataillons- / Regimentsstab ging zum jeweiligen Generalkommando.



Preußische Pionierbataillone bei Kriegsbeginn

Garde-Pionier-Bataillon
Friedensstandort 1914 Berlin.

Pionier-Bataillon Fürst Radziwill (Ostpreußisches) Nr. 1
Friedensstandort Königsberg

Pommersches Pionier-Bataillon Nr. 2
Friedensstandort 1914 Stettin.

Pionier-Bataillon von Rauch (1. Brandenburgisches) Nr. 3
Friedensstandort 1914 Spandau

Magdeburgisches Pionier-Bataillon Nr. 4
Friedensstandort 1914 Magdeburg

Niederschlesisches Pionier-Bataillon Nr. 5
Friedensstandort 1914 Glogau

Schlesisches Pionier-Bataillon Nr. 6
Friedensstandort 1914 Neiße

1. Westfälisches Pionier-Bataillon Nr. 7
Friedensstandort 1914 Cöln

1. Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 8
Friedensstandort 1914 Koblenz

Schleswig-Holsteinisches Pionier-Bataillon Nr. 9
Friedensstandort 1914 Harburg

Hannoversches Pionier-Bataillon Nr. 10
Friedensstandort 1914 Minden

Kurhessisches Pionier-Bataillon Nr. 11
Friedensstandort 1914 Hannoversch Münden

Badisches Pionier-Bataillon Nr. 14
Friedensstandort Kehl

1. Elsässisches Pionier-Bataillon Nr. 15
Friedensstandort 1914 Straßburg

1. Lothringisches Pionier-Bataillon Nr. 16
Friedensstandort 1914 Metz

1. Westpreußisches Pionier-Bataillon Nr. 17
Friedensstandort 1914 Thorn

Samländisches Pionier-Bataillon Nr. 18
Friedensstandort 1914 Königsberg

2. Elsässisches Pionier-Bataillon Nr. 19
Friedensstandort 1914 Straßburg

2. Lothringisches Pionier-Bataillon Nr. 20
Friedensstandort 1914 Metz

1. Nassauisches Pionier-Bataillon Nr. 21
Friedensstandort 1914 Festung Mainz-Kastel

2. Westpreußisches Pionier-Bataillon Nr. 23
Friedensstandort 1914 Graudenz

2. Westfälisches Pionier-Bataillon Nr. 24
Friedensstandort 1914 Cöln

2. Nassauisches Pionier-Bataillon Nr. 25
Friedensstandort 1914 Mainz-Kastel

Masurisches Pionier-Bataillon Nr. 26
Friedensstandort 1914 Graudenz

2. Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 27
Friedensstandort 1914 Straßburg

2. Brandenburgisches Pionier-Bataillon Nr. 28
Friedensstandort 1914 Cüstrin

Posensches Pionier-Bataillon Nr. 29
Friedensstandort 1914 Posen

3. Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 30
Friedensstandort 1914 Fort Asterstein


Nichtpreußische Pionierbataillone bei Kriegsbeginn

1. Königlich Sächsisches Pionier-Bataillon Nr. 12
Friedensstandort 1914 Pirna

Württembergisches Pionier-Bataillon Nr. 13
Friedensstandort Ulm

2. Königlich Sächsisches Pionier-Bataillon Nr. 22
Friedensstandort Pirna.

Königlich Bayerisches 1. Pionier-Bataillon
Friedensstandort München.

Königlich Bayerisches 2. Pionier-Bataillon
Friedensstandort Speyer.

Königlich Bayerisches 3. Pionier-Bataillon
Friedensstandort München.

Königlich Bayerisches 4. Pionier-Bataillon
Friedensstandort Ingolstadt


19.01.22, 22:10:11

Gottscho1914

(Moderator)

ALLES DRUCKFEHLER ?????

Zitat von joehau:


Es ist mir zum Zeitpunkt der Mobilmachung nicht nur kein Reserve Pi-Regt. Nr. 23
bekannt, sondern gar keine Reserve-Pi-Bataillone oder -Regimenter.


Quelle : UNI-Stuttgart

Der Soldat an der Westfront – Der Einsatz von Flammenwerfern

Am 18. Januar 1915 wurde ein Spezialverband aus 48 Pionieren, größtenteils ehemalige Feuerwehrmänner, unter dem Namen „Flammenwerfer-Abteilung Reddemann“ aufgestellt. Ihr erster Einsatz im Kampf erfolgte am 26. Februar 1915 bei Malancourt vor Verdun (Quelle 4). Trotz ihrer anfänglichen Zurückhaltung, forderte die Oberste Heeresleitung nach diesem ersten erfolgreichen Einsatz bis April 1915 die Aufstellung einer „Flammenwerfer-Kompanie“. In den folgenden Monaten kamen weitere Einheiten dazu, welche im April 1916 zum „Garde-Reserve-Pionier-Regiment“ zusammengefasst wurden und aus insgesamt über 3.000 Mann bestanden. Jede Kompanie war mit 30 bis 40 Kleinen Flammenwerfern und zwölf bis 15 Großen Flammenwerfern ausgerüstet .

Literatur
• Fred Koch: Flammenwerfer des deutschen Heeres bis 1945, Wölfersheim-Berstadt 1995.
• Thomas Wictor: German flamethrower pioneers of World War I, Atglen 2007.


Laut Institut Deutsche Adelsforschung
Militärs und Soldaten des 1.Weltkrieges 1914-1918 (A-L)
XI. Register aller Namen A-L und M-Z
Beck, Hauptmann (Garde-Reserve-Pionier-Regiment)



Sterbekarte (ohne Fotorechte)
Anton Haydn
Einjährig Kriegsfreiwilliger , Unteroffizier beim 2. bayer. Reserve=Pionier=Bataillon ,welcher am 20. März 1915 durch ein Artilleriegeschoß an der Kuppe des Reichsackerkopfes den Heldentod für unser liebes Vaterland erlitten hat .

Das bayerische Reserve-Pionier-Bataillon 2 ,bestehend aus der bayer. Reserve-Pionier-Kompagnie 5 , 8 und 9 , gehörte zur 8. bayerischen Reserve-Division mit Stand vom 1.7.15 . Die 5. bayer. Reserve-Kompagnie kam erst am 20.6.15 hinzu und schied am 10.7.17 aus .

Liste der vom Standesamt beurkundeten Kriegsgefallenen aus Worms 1914-1918 (mit Nachträgen bis ca. 1930)
Appenhäuser,Karl , gest. am 6.10.1918 in Wasseguy im Feldlazarett 296 , war Pionier im
Reserve-Pionier-Bataillon 32
.


19.01.22, 23:34:01

Gottscho1914

(Moderator)

Wir werden uns nicht nach Deiner lückenhaften Auflistung von Pionierkriegsformationen und Vermutungen richten , sondern warten ab , was kompetente Fachleute wie der Historiker Jürgen Kraus und Hartwig Busche bei der Erforschung der Pionierformationen im 1. Weltkrieg in der Buchreihe "Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914-1918" , XI. Pionierformationen veröffentlichen .

20.01.22, 08:11:21

joehau

(Mitglied)

Hallo Jens,

ich ermittle hier völlig ergebnisoffen und hoffe, dass wir eine schlüssige
Erklärung dafür finden, wie ein preussischer Truppenstempel auf ein sächsisches
S98/02 von 1905 kommt. Es ist schon klar, dass nach Kriegsbeginn zusätzlich zu
den oben genannten Mobilisierungsformationen hunderte weitere Pionierkompagnien
zusätzlich aufgestellt wurden.

Es ist aber nicht davon auszugehen, dass diese im Krieg neu aufgestellten Formationen
noch mit alten S98/02 von 1905 ausgestattet wurden. Außerdem wurde nach Kriegsbeginn
auch kaum noch gestempelt.

Vor Kriegsbeginn waren sicher keine preußischen Pioniere den Sachsen unterstellt.

Aus diesen Gründen würde ich die Stempelung auf die Zeit der Unterstellung des
preussischen Pi-Regt.23 unter die 3. Armee datieren, also August/September 1914. Oder ?






20.01.22, 22:23:50
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