B L A N K W A F F E N
DAS FORUM FÜR SAMMLER & INTERESSIERTE
unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 
Autor Nachricht

franz2

(User)

Ich besitze eine Altpreussische Kavalleriepistole M 1731 mit dem abgebildeten Daumenblech. Kann mir jemand sagen von wem dieses Wappen verwendet wurde? Danke für Eure Hilfe.

04.10.21, 09:11:22

corrado26

(Super-Moderator)

Einfach mal bei Google unter "Lothringerkreuz" nachschauen unmd sich selbst Gedanken machen..........

04.10.21, 17:35:44

Clouseau

(Mitglied)

Hallo franz2,

wie lesen Sie denn die Gravur (sie scheint unter dem Kreuz verkratzt oder verputzt zu sein)? Anhand des Fotos schwer zu erkennen.

Ich lese „1“, dann unleserlich „?“, dann „2“ (oder Z ?) und am Ende eine „5“.

Welches Kürzel des Firmennamens befindet sich auf dem Schlossblech? Stammt dieses überhaupt aus der Potsdamer Manufaktur (also POTZDAMMAGAZ).

Weist die Pistole weitere Veränderungen auf? Wenn ja, wäre eine Gesamtaufnahme und/oder Maßangaben hilfreich.


04.10.21, 19:07:41

franz2

(User)

Hallo,
trotz ausführlicher Suche kann ich keine Verbindung zwischen dem Lothringer Kreuz und der Altpreussischen Pistole herstellen. Höchstens mit Polen gibt es vielleicht Berührungspunkte. Die Pistole hat eine Gesamtlänge von 51cm.
Ich habe weitere Bilder gemacht und eingestellt.
Danke für Euer Interesse. Franz

04.10.21, 19:53:31

franz2

(User)

Hallo,
weitere Stempel habe ich leider nicht gefunden. Franz

04.10.21, 19:57:07

Clouseau

(Mitglied)

Wo man nun die ganze Waffe sieht, darf man nicht mehr von einer preußischen Kavallerie-Pistole „M. 1731“ schreiben. Eine solche ist es auf gar keinen Fall.

Es handelt sich um eine von mir jetzt auf die Schnelle nicht zu identifizierende, zivile, allenfalls als Offizierswaffe anzusprechende Pistole, zu der corrado26 sicherlich mehr sagen kann.

Auch die Überschrift des Themas sollte geändert werden.


04.10.21, 21:42:15

Ulan13

(Mitglied)

Schau doch mal auf der unteren Schräge des Schloßblechs nach, ob da irgendwas steht!

04.10.21, 21:42:53

franz2

(User)

Hallo Ulan13,

ich habe auch da nachgesehen und keine Stempel finden können.


Hallo Clouseau,

woran erkennst Du, das es sich nicht um eine Kavalleriepistole M 1731 handelt?
Weil Sie nicht mit Potsdam graviert ist?
An den Abmessungen kann es ja wohl nicht liegen. Das sie gekürzt ist erkennt man auch daran, das der Schaft vorne bereits ergänzt wurde. Deshalb hat sie keine 57cm Länge mehr.
Das Kaliber mit 17 mm hat sie jedenfalls. Dass sie graviert ist am Schloß, und auch die Messingteile verziert sind, und die Kolbenkappe verziert ist, macht sie ja deshalb nicht anders.
Vergleiche sind möglich beim Dorotheum Auktion 2016, Hermann Historica Auktion 2005 und 2006, Stauffer versteigert eine 2021, Seidel&Sohn in Berlin verkauft eine und Udo Lander hat eine Beutepistole unter ME 09.

Alle sind der meinen mehr als ähnlich. Deshalb wundert mich dein Kommentar, dass es auf gar keinen Fall eine M1713 ist, schon sehr.

Eigentlich wollte ich über das gravierte Daumenblech mehr über die Pistole erfahren, was mir bisher nicht gelungen ist. Das mit der Offizierspistole halte ich für eine Möglichkeit. Das es eine Änderung der Überschrift bedarf halte ich für Übertrieben. Da ich schon lange das Forum besuche, habe ich schon einige Erfahrung. Ich freue mich aber immer wieder auf das Wissen von Fachleuten zurückgreifen zu können. Egal ob Bayern oder Preussen. In diesem Zeitraum ist es nicht immer möglich, Alles herauszufinden, da viele Waffen im Laufe der Zeit verändert wurden. Deshalb kategorisch zu behaupten, dass es sich nicht um die erwähnte Waffe handelt, ist meines Erachtens auch nicht richtig. Unbekannt ist diese Pistole sicher nicht.

Gruß Franz

05.10.21, 09:48:01

Clouseau

(Mitglied)

Hmmh, was soll ich schreiben? Als langjähriger Forumsbesucher und Sammler sollte man einen Blick dafür entwickeln, Waffenmuster voneinander unterscheiden zu können.

Ein kurzer Blick auf die Ausführung

- der Schaftverschneidungen,
- der Kolbenkappe,
- des Gegenblechs,
- die Form von Batteriefeder und der Batterie selbst,
- des Abzugsbügels,
- der Ladestockröhrchen (hab ich was vergessen?)

sollte genügen, auch mit dem unbewehrten Auge deutlich werden lassen, dass keinerlei Ähnlichkeiten, weder mit einer Pistole „M. 1731“, noch mit irgendeiner anderen, modellmäßig festgelegten preußischen Pistole vorliegen.

Das kann man unschwer auch anhand der von dir genannten Beispiele im Internet erkennen; selbst wenn man feststellen muss, dass eine Reihe von diesen Stücken zumindest in Teilen als üble Bastlerarbeiten anzusehen sind. Modellmäßig stimmen sie aber wenigstens in etwa mit einer "M. 1731" überein, was bei dieser Pistole eben nicht zutrifft.

Ich empfehle dringend den Erwerb entsprechender Fachliteratur.


05.10.21, 12:25:51

corrado26

(Super-Moderator)

Absolut sicher ist, dass es sich hier keinesfalls um eine preußische Pistole 1731 handelt, ja, um es zu präzisieren, es ist nicht einmal eine preußische Pistole. Zur Verdeutlichung habe ich Bilder von Preußens M 1731 und M 1742 angehängt, aus denen selbst dem Laien die Unteschiede klar werden dürften.
Das Schlossgegenblech ist eindeutig: Es wurde in dieser Form und mit dieser Schraubenkombination nur in Suhl produziert, hat also mit Preußen absolut nichts zu tun, hier kommt eher Sachsen zum Zug, wenngleich das fragliche Stück auch keinesfalls den sächsischen Ordonnanzwaffen zugeordnet werden kann. Sehr schwierig gestaltet sich die Auflösung der Bedeutung des Daumenblechs, die mir bis jetzt noch nicht gelungen ist. Möglicherweise handelt es sich hier um das "Lothringerkreuz", wobei die darüber angebrachte Krone nicht ohne weiteres dazuzupassen scheint. Zumindest ist diese keinesfalls französisch, so dass Lothringen-Anjou nicht in Frage kommen kann und die Jagellonen, die ebenfalls dieses Kreuz im Wappen führten, waren zum Zeitpunkt der Verwendung der Waffe nicht mehr aktuell.

05.10.21, 16:32:55
Gehe zu:
Benutzer in diesem Thema
Es lesen 0 Gäste und folgende Benutzer dieses Thema:
Archiv
Powered by: phpMyForum 4.2.1 © Christoph Roeder