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joehau

(Mitglied)

Festungs-Gouvernementsstab

F.G.517.


Gab es nur eine Festung (Köln) ?
Wenn es mehrere gab, wären die vom Stempel her nicht unterscheidbar.


Truppenstempel und Abnahmen am Seitengewehr u/M sind ausgeschliffen.

Die Klinge ist eine gekürzte Briquetklinge 'Manufacture de Solingen'.
Der vermutliche Herstellername auf der Klingenwurzel beinhaltet ein 'C'.
Wer hat zur Franzosenzeit in Solingen produziert und ein 'C' im Namen ?






10.09.21, 19:56:49

joehau

(Mitglied)

Mir fällt gerade der Buchausschnitt von Corrado wieder ein,
den er in anderem Zusammenhang mal eingestellt hatte.

Anscheinend ging der Text 'Manufacture de Solingen' noch weiter, ist nur
unleserlich geworden. Wenn man die Rückeninschriften mal vergleicht,
meine ich, ein 'S' zu erkennen und geraten auch das 'C' von K.S.&C.

14.09.21, 21:21:28

ulfberth

(Moderator)

"Den militärischen Dienst in jeder Festung leitet im Krieg und Frieden ein Kommandant, dem in größeren Festungen ein Gouverneur übergeordnet ist. Dem Befehlsführer im Kriege beigegeben ist ein Festungsstab, bestehend aus einem Artillerie- und einem Ingenieuroffizier vom Platz, die alsdann Chef des Stabes beim Kommandeur der Artillerie und der Ingenieure werden. Dem Kommandanturbureau steht ein Platzmajor vor. Die Gouverneure von Straßburg, Metz, Königsberg, Thorn, Mainz und Posen haben einen Generalstabsoffizier; ihnen sind alle Kommando- und Verwaltungsbehörden (Garnison) unterstellt."
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906.

Es gab nur eine Festung Köln. Dazu gehörten natürlich alle möglichen Forts, Vorwerke etc. Bei Cöln / Köln einfach einmal mit dem Begriff „Festungsgürtel / Festungsring Köln“ suchen. Ansonsten war Koblenz (nach Gibraltar) die zweitgrößte Festung Europas.

Bei der Auflösung des Truppenstempels "F.G.517." stört mich die hohe Waffennummer. Der Stab bestand nach dem Etat nur aus wenigen Personen!

Gruß
ulfberth



www.seitengewehr.de
17.09.21, 09:12:36

joehau

(Mitglied)

Das mit den Festungen habe ich beim Nachlesen auch nicht verstanden,
wieso 1914 nur noch Cöln als Festung galt. Es gab doch noch mehr
Festungen, wie die erwähnten Plätze an den Grenzen: Straßburg, Metz,
Königsberg, Thorn... Auch wenn etliche andere durch die Reichsgründung
ihre Funktion und damit ihren Status eingebüßt hatten.


Nach Rüdiger Franz, 'Preußisch Deutsche Seitengewehre', S.457-458,
besaß ein Festungs-Gouvernements-Stab gemäß dem Waffen Etat
von 1881 8 Inf. Seitengewehre U/M für die unberittenen Pferdewärter.

8, und nun ?

17.09.21, 18:38:04

Gottscho1914

(Moderator)

Mir sind 3 Scheiden vom Jnfanterie-Seitengewehr U/M. mit dieser Art Truppenstempel bekannt . Alle 3 Mundbleche sind Ausführungen ohne Federvorrichtung .

F.G.124.

F.G.517.

F.G.713. gestrichen , gültig 20.P.3.11.

Laut den Vorschriften über das Stempeln der Handwaffen

Berlin , 1881

...jede Waffengattung für sich eine fortlaufende Nummer .

Dateianhang:

 Dokument 1 , Vorschrift 1881Teil 1 - Kopie.pdf (328.23 KByte | 52 mal heruntergeladen | 16.67 MByte Traffic)

Dateianhang:

 Dokument 1 , Vorschrift 1881 Teil 2 - Kopie.pdf (561.49 KByte | 34 mal heruntergeladen | 18.64 MByte Traffic)


20.09.21, 19:51:41

Gottscho1914

(Moderator)

Berlin , 1890 , 1897 , 1900

...jede Waffengattung für sich eine fortlaufende Nummer.

Berlin , 1909

...jede Waffenart für sich eine fortlaufende Nummer.

Dateianhang:

 Dokument 5 , Vorschrift 1900 (2) - Kopie.pdf (468.37 KByte | 32 mal heruntergeladen | 14.64 MByte Traffic)

Dateianhang:

 Dokument 6 , Vorschrift 1909 (2).pdf (677.25 KByte | 29 mal heruntergeladen | 19.18 MByte Traffic)


20.09.21, 19:53:22

Gottscho1914

(Moderator)

Im Waffenetat der Behörden und Truppen in der Kriegsformation, vom 4. August 1912,
D.V.E. 222. sind bei B. Festungs=Gouvernementsstäbe, immobile Festungs-Kommandanturstäbe
und >> Sonstiges immobiles Personal << der Festungen, die Waffen der Trainsoldaten
nicht mehr das hier, bei der Bezeichnung der Waffen, aufgeführte
Seitengewehr U/M. mit Federvorrichtung.

Gliederung :
I. Festungs-Gouvernementsstäbe
1. Gouverneur
2. General der Fußartillerie
3. Stabsoffizier des Ingenieur-und Pionierkorps
(ausschließlich der Festungen Metz und Straßburg)
4. General oder Stabsoffizier des Ingenieur-und
Pionierkorps der Festungen Metz und Straßburg
5. Verkehrsoffizier vom Platz der Festungen Königsberg ,
Cöln , Straßburg, Metz , Thorn und Mainz

II. Immobile Festungs-Kommandanturstäbe
1. Kommandant
2. Stabsoffizier der Fußartillerie
3. Stabsoffizier des Ingenieur-und Pionierkorps

III.Immobiles >> Sonstiges Personal <<

III. Verstärkung der Kommandantur Breslau
1. Kommandant
2. Stabsoffizier der Fußartillerie
3. Stabsoffizier des Ingenieur-und Pionierkorps


Gruß Jens



20.09.21, 20:04:31

ulfberth

(Moderator)

Moin Jens,

lassen sich dadurch die hohen Waffennummern erklären?

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
21.09.21, 08:06:06

Gottscho1914

(Moderator)

Hallo Rolf ,

der Truppenstempel ist ab der Stempel-Vorschrift von 1881 möglich. Ungewöhnlich
sind hier wirklich die hohen Waffennummern. Auf hohe Waffennummern kommt man nur,
wenn man z.B. alle Festungen, in einem frühen Zeitraum ab 1881, wo noch viele
Festungen existierten, bei den Waffennummern zusammenfasst. Siehe Foto mit Auflistung
der Festungen von 1881. Fällt Dir bei den hohen Waffennummern eine andere Möglichkeit ein ?

Gruß Jens

21.09.21, 12:46:50

joehau

(Mitglied)

Selbst wenn man alle U/M. zusammenrechnet, die 1881 mit Festung zu tun hatten, und
mit der Anzahl der Festungen multipliziert, kommt man nicht auf diese hohen Zahlen.


I. General-Gouvernement der Küstenlande 26 J.S. U/M.

II. Festungs-Gouvernements-Stab
1. Gouverneur....................................................8 J.S. U/M.
2. Kommandeur der Festungsartillerie...............4 J.S. U/M.
3. Kommandeur der Ingenieue und Pioniere....11 J.S. U/M.
4. Sonstiges Personal der Festung....................2 J.S. U/M.
gesamt ........................................................... 25 J.S. U/M.



21.09.21, 15:30:49
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