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Zietenhusar

(Supporter)

Entdeckt im DHM Berlin.

Streitkolben mit rundem Schlagkopf, um 1500.

04.09.21, 15:45:18

KBIR5

(Mitglied)

Hallo!
Solche "Kombinationswaffen" sieht man öfter mal.

Ich wollte mal fragen was ihr von solchen Waffen mit versteckten Klingen haltet.
Was genau soll denn der Nutzen sein? Ist der Gegner nahe genug für das Stilett, ist er auch nahe genug für den Streitkolben.
Und bis man das Stilett im Falle eines Schadens des Streitkolbens herausgedreht hat, ist ohnehin alles zu spät.

Was fällt euch dazu ein?

Viele Grüße

03.04.22, 19:37:03

Zietenhusar

(Supporter)

Zitat von KBIR5:
Was fällt euch dazu ein?
Ich vermute, dass diese Kombination keinen "beabsichtigten" Nutzen hatte. Anbetracht der Person, der diesen Streitkolben besaß, kann man davon ausgehen, dass dieser von vornherein als reine Zier gedacht war. Und um den Stand des Kardinals zu würdigen, hatte der Hersteller der Waffe ein wenig mehr "Schnickschnack" angebracht um ihn etwas teurer zu machen. Oder es war ein Kundenwunsch.

Gruß,
Thomas

04.04.22, 05:16:44

Ulan13

(Mitglied)

Ich gebe Thomas recht, diese Waffen hatten keinen Nutzen im Sinne von Kampfwert. Und so ein Befehshaber-Stab ist ja eh keine Waffe, eher so etwas wie ein Marschallstab. Prinzipiell waren fein gearbeitete Kombinationswaffen eher für die Kunst- und Wunderkammern der Fürsten gedacht, die ja in der damaligen Zeit recht gerne Kuriositäten sammelten. Und nett anzusehen sind diese Sachen auch heute noch. Wenn ich zum Beispiel an die herrlich verbeinten Schieß-Beile denke. Handwerklich vom Feinsten.
Etwas anders sieht die Sache aus bei solchen Kombinationswaffen wie den Schieß-Hirschfängern. Diese wurden wohl schon ihrer Bestimmung gemäß benutzt. Ähnlich die schießenden Enter-Messer o.ä..
Und dann haben wir noch die Teile, die auf den ersten Blick als Kuriositäten zu erkennen sind: Schießendes Besteck, schießende Schlüssel, etc. Auch hier sind wir wieder bei den Kunst- und Wunderkammern.
Ich denke auch, daß solche Teile zumeist als Präsente verschenkt wurden. Denn: Was schenkt man einem Fürsten, der ja schon alles hat? Irgendwas ausgefallenes! Einen Streitkolben mit Stilett zum Beispiel...
Und ganz ehrlich, ich würde mich auch über so ein Gerät freuen, besonders aus dem 16. Jhd... lachen

Und noch eine kleine Anmerkung: Bei einem Sforza ist es ein Stilett, bei einem Borgia wäre wahrscheinlich eine Giftampulle verwendet worden. So waren sie halt damals im Italien der Renaissance. Immer Dolch oder Gift zur Hand! zwinkern

Grüße vom Ulanen



06.04.22, 22:30:57
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