Die meisten der auch an der preußischen Uniformierung interessierten Sammler werden das Uniformwerk „Abbildung der neuen Königlich Preußischen Armee-Uniformen“ von Wolff / Jügel kennen. Herausgegeben in mehreren Lieferungen etwa 1812 - 1814.
Zu den früheren Tafeln aus Heft 3 gehört die abgebildete, die einen Feuerwerker und Kanonier der Garde Artillerie zu Fuß darstellt.

In der Regel sind die Blankwaffen in diesem Werk korrekt dargestellt, was man leider nicht von allen zeitgenössischen Serien sagen kann. Die Troddeln sind allerdings nachlässig behandelt.

Während man die anderen Blankwaffen eindeutig identifizieren kann, ist dies bei der abgebildeten Tafel nicht der Fall. Die beiden Säbel sind für mich nicht zu identifizieren; sie tauchen auch nur auf dieser einen Tafel auf. Der Bügel trifft im rechten Winkel auf die Parierstange, Griff aus Holz (?) und schwarz beledert (?). Perspektivisch bedingt schwer zu entscheiden wohl eher eine ganze Griffkappe; eine halbe kann man aber nicht ausschließen. Schwarz/braune Lederscheide, Mundblech mit Trageknopf (!).
Also alles in allen kein verzeichneter sabre briquet; wo sollte dieser um 1812 auch erbeutet worden sein?

Der Säbel erinnert etwas an den um 1800 eingeführten französischen Infanteriesäbel der garde du directoire, später der garde consulaire, aber auch hier bleibt die Frage nach dem woher.