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corrado26

(Super-Moderator)

Gekrümmte Klinge mit Stadtwappen auf beiden Seiten, sowie Dekor (aus einem Füllhorn fallen Pflanzen/Blumen). Beschriftung "Freye Hanss Stadt Lübeck - Bürger Garde - Für eigenes Wohl". Messinggefäß, Griff mit Golddrahtwicklung, Lederscheide mit Messingbeschlägen, 2 Tragegriffe. L. 96 cm. Klingenbreite 3,2 cm.

Es handelt sich bei diesem Stück sicherlich um eine Einzel-Anfertigung für einen Offizier. Nachdem die französischen Besatzungstruppen Lübeck im März 1813 geräumt hatten, wurde zur Sicherung der innerstädtischen Ordnung die Bürgergarde aufgestellt. Die Truppe bestand aus insgesamt drei Kompanien Infanterie, einer Abteilung Jäger und der kleinen Bürgerkavallerie. Diese Miliztruppe konnte jedoch nicht verhindern, dass Lübeck am 3. Juni 1813 durch ein 1000 Mann starkes dänisches Korps für Frankreich besetzt wurde, zu denen bis zum 3. Juni ein 5000 Mann starkes französisches Kontingent hinzukam. Die Bürgergarde wurde entwaffnet und aufgelöst. Nach dem endgültigen Abzug der französischen Besatzer wurde die Bürgergarde am 15. Dezember 1813 erneut aufgestellt; Eine Senatsverordnung vom 21. September 1814 gab der Bürgergarde die Struktur, die sie bis zu ihrem Ende in allen wesentlichen Zügen beibehalten sollte. Die Dienstpflichten der Bürger, die Organisation und Stärke der Miliz wurden damit geregelt. In den folgenden Jahrzehnten hatte die Bürgergarde nur geringfügige Verpflichtungen zu erfüllen, beispielsweise die Unterstützung des regulären Militärs bei Ordnungs- und Wachaufgaben. Das Engagement der dienstpflichtigen Lübecker Bürger nahm im Verlaufe der Zeit erheblich ab; Ausbildungsstand und Verwendungsfähigkeit der Miliz sanken besonders in den Jahren nach 1850 erheblich, so dass die Bürgergarde allgemein als unbrauchbar zu ernsthaften Einsätzen und nutzlos betrachtet wurde. Der Abschluss der Militärkonvention mit Preussen im Jahre 1867 brachte auch das Ende der Bürgergarde mit sich, die am 1. November 1867 aufgelöst wurde.

26.02.20, 14:37:56

Abdank

(Moderator)

Ein schönes Stück. Ich als Wahllübecker habe hier so ziemlich alle Museen besucht und leider hat die Stadt was Blankwaffen angeht trotz der kriegerischen Geschichte (z.B Schlacht vorm Burgtor auf welches ich gerade aus meinem Zimmer blicke) nicht so viel zu bieten. Im Hansemuseum sind deutlich mehr Schwerter aus der Zeit der Wikinger als anderen Episoden der Zeitgeschichte. Ich habe aber gehört, dass besagtes Museum noch einiges im Depot schlummern hat..


www.thegladiological.com

20.02.23, 15:50:17

Zietenhusar

(Supporter)

Oh ja, ein sehr schöner Säbel und sehr interessante Informationen zur Bürgergarde. Vielen Dank.

Zitat von Abdank:
Im Hansemuseum..
Guter, wenn auch etwas bedrückt zu lesender Hinweis. Sollte ich mal in der Nähe sein, werde ich das Museum mal besuchen.

20.02.23, 16:52:50

fritz1888

(Moderator)

Danke für Zeigen - sehr schön markierter Säbel!

20.02.23, 18:14:12
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