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ral6014

(Mitglied)

Weiß nicht, ob ich mit dem Thema hier richtig bin aber ich versuchs trotzdem mal.
Mich würde interessieren welche deutschen und ausländischen Staaten von den suhler Waffenmanufakturen im 18. und 19 Jhd. beliefert wurden.
Gibt es da Literatur darüber? Wo könnte man ggf. Details in Erfahrung bringen?

24.11.19, 17:40:27

ulfberth

(Moderator)

Das Suhler Waffenmuseum ist recht rührig. Auch mit Fachbeiträgen und Veröffentlichungen zu Suhl. Vielleicht sollten sie dort einmal anfragen.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
24.11.19, 17:57:09

corrado26

(Super-Moderator)

In Deutschland dürfte es wohl kaum einen Staat gegeben haben, der nicht von Suhl beliefert worden wäre. Selbst Staaten wie Preußen, Bayern, Württemberg, Hessen-Kassel oder Baden kauften, wenn Not am Mann war, die erforderliche Ergänzung für Ihre Truppen in Suhl. Darüber hinaus ist Dänemark, Norwegen, aber auch Sardinien-Piemont, Griechenland und Polen während seiner sächsischen Regentschaft von Suhl beliefert worden. Auch existierten 1814/15 Lieferanfragen aus Russland, die jedoch abgesagt werden mussten. Im Jahr 1821 kündigte Preußen die Lieferverträge, die mit der sächsischen Regierung bestanden hatten und es war den Gewehrfabrikanten in Suhl nunmehr gestattet, solange Frieden herrschte, an alle ausländischen Staaten zu liefern.

Literatur dazu gibt es:
Suhl, 1527-1927 zum 400-jährigen Stadtjubiläum, Berlin
1927 mit folgenden Beiträgen

- M. Doerr, Aus der Geschichte der Stadt
- Hornung, Die Suhler Waffenindustrie
- Krieghoff,Auszug aus der Geschichte der Suhler
Büchsenmacher- und Schlosserinnung

24.11.19, 18:11:45

alter-opa

(Mitglied)

In Suhl wurden z.B. Werder-Gewehre für Bayern gefertigt, auch Gewehre M/71 (Mauser-Jahre). Später wurden Karabiner 88 gefertigt (Karabiner-Jahre). Viele Visiere der nach Beck aptierten Zündnadelgewehre tragen Signaturen von Suhler Firmen.
Literatur: Empfehlenswert die drei Bände vom Dr. Storz "Deutsche Militärgewehre", in denen auch auf die Produktion und die Produktionsstätten der Waffen eingegangen wird.

24.11.19, 18:44:20

ral6014

(Mitglied)

Vielen Dank für die Hinweise. Denke das Museum in Suhl wäre sicher der beste Ansprechpartner für Detailfragen. Mal sehn wie auskunftsfreudig die Kollegen dort sind.

24.11.19, 20:37:11

corrado26

(Super-Moderator)

na dann wünsche ich viel Geduld cool lachen

25.11.19, 17:03:34

dete

(Mitglied)

Zitat von alter-opa:
In Suhl wurden z.B. Werder-Gewehre für Bayern gefertigt, auch Gewehre M/71 (Mauser-Jahre). Später wurden Karabiner 88 gefertigt (Karabiner-Jahre). Viele Visiere der nach Beck aptierten Zündnadelgewehre tragen Signaturen von Suhler Firmen.
Literatur: Empfehlenswert die drei Bände vom Dr. Storz "Deutsche Militärgewehre", in denen auch auf die Produktion und die Produktionsstätten der Waffen eingegangen wird.

Wie sieht denn so eine Signatur auf Zündnadelgewehren aus?
Bei meinen Aptierten finde ich keine.

25.11.19, 17:51:01

alter-opa

(Mitglied)

Wenn man die Visierklappen hochklappt, finden sich auf der vom Schützen abgewandten Seite auf vielen Visieren Signaturen wie VCS oder GH. Ich habe mal ein Bild angefügt.
In Suhl gab es eine preußische Gewehrprüfungskommission.
Die ca. 50.600 Kimmen der in Sachsen aptierten Zündnadelgewehre wurden über diese Gewehrprüfungskommission bezogen, auch Württemberg bezog (alle?) für die Aptierung benötigten Visierklappen aus Suhl.


26.11.19, 10:02:12

dete

(Mitglied)

Danke gefunden!
Der zweite Stempel ist auf einer Büchse vom 2.Jägerbataillon.

26.11.19, 15:22:26
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