Die wunderschön gelegene Höhenburg hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte zu einem Touristenmagnet entwickelt. Warum ich Touristenmagnet schreibe und nicht Besuchermagnet, ist einfach erklärt:
Hätte ich Punkte (Burgen) zu vergeben, erhielt die Wehranlage 9 von 10 möglichen Burgen. Die Waffenkammer würde bis auf die Ausgrabungsobjekte auf 1 Burg kommen.
Bei den Preisklassen im Selbstbedienungsrestaurant (3 PET-Flaschen Wasser / Cola und 2 Pommes = 18€) erkennt man erst wirklich die Preiswürdigkeit von McDonald und Consorten. Hier kann ich nur empfehlen, die Vesper mitzubringen und auf der oberen Terrasse zu verzehren. Also, dafür 1 Burg. Die Familienkarte war mit 16 € noch im akzeptablen Bereich, die lieblos dahingeratterte Führung brachte auch keine wirklichen Erkenntnisse über die
Angaben auf der Website hinaus. Folglich 2 Burgen. 500 Jahre Burgengeschichte im Zeitraffer – die nassauische Garnison, der Gefangene Marschall v. Bieberstein, welcher 1866 auf Ehrenwort zu den Truppen entlassen wurde – waren bis auf „Gefängnis und invaliden“ keine Erwähnung wert. Das war Touristenführung im unteren Bereich. Beim Burgenverein als Träger der Anlage hätte ich hier erheblich mehr erwartet.
Bewachter Parkplatz 2 € will heißen, es gab keinen Wächter, sondern einen der kassierte und die Plätze zuwies. Na gut, der Typ war originell und hat vermutlich auch Mopped gefahren. 4 Burgen.
Wenn ich meine Kindheitserinnerungen – zwei, drei Mal ging es in jeden Sommer Sonntags an die Mosel oder an den Rhein – Revue passieren lasse, dann war dort damals erheblich mehr los. Nur eine sehenswerte Landschaft und überzogene Preis locken auf Dauer vielleicht ausländische Gäste (Deutschland in 4 Tagen), für Inländer ist es aber eine Tortur, das Preisgefüge so auf den Kopf gestellt erleben zu müssen.
Na gut, mein letzter Besuch lag 20 Jahre zurück. Vielleicht habe ich es in 20 Jahren wieder vergeben und vergessen und fahre nochmals dahin.
Website mit Preisen, Öffnungszeiten und Details.