Hier noch einige Anmerkungen zu diesen schönen Stücken.
Zu der Zeit war es in Schweden sehr gut möglich, dass die Klingenlängen stark variierten. Denn man produzierte nach "Modellen". Die Abnahmeoffiziere hatten mit Sicherheit bei allen Maßen einen gewissen Spielraum. Der Ausschuss oder die Nacharbeiten wären wohl zu groß geworden. Es musste ja auch ein gewisser Lieferplan eingehalten werden. Olof P. Berg hatte nur die wenigen Stücke im Armemuseum zum Vermessen. Er war dort Kurator. Dort sind mit Sicherheit nur die exaktesten Stücke aufbewahrt worden. Denn das Armeemuseum war früher ein Zeughaus.
Nun noch ein paar Gedanken zu der These, dass "die drei Kronen bei Außerdienststellung ausgefeilt wurden". Eine interessante These. Jedoch ist diese nicht sehr einleuchtend.
Wenn diese Kronen bei Außerdienststellung ausgefeilt wurden wie kann es dann sein, dass viele Stücke mit den drei Kronen existieren? Hätten dann nicht auch andere Waffen und Ausrüstungsstücke so "verstümmelt" werden müssen? Sind sie aber nicht.
Ebenso eigenartig dass es keine Stücke gibt, die ohne Kronen gefertigt wurden.
Hier muss man erstmal klar stellen, dass diese "drei Kronen" nur die Leibgarde und die Leibregimenter führen durften. Auch das unter vielen verschiedenen Namen auftretende spätere Kronprinz Husarenregiment. Diese Regiment können wir aber ausschließen, denn es bekam diesen Pallasch nie.
Somit ist klar, dass das Nord Skåne und das Östgöta Kavallerie Regiment diese Waffen ohne die "drei Kronen" bekommen durften.
Daraus kann man nur zwei Schlüsse ziehen.
Wurden alle Gefäße mit den "drei Kronen" gegossen und bei Ausgabe an die beiden oben genannten Regimenter ausgefeilt? Denn es gibt keine Stücke, welche von Anfang an ohne Kronen gefertigt wurden.
Oder wurden sie ausgefeilt, weil sie beim Leibregiment zu Pferd ausgemustert und an das Östgöta Kavallerie Regiment ausgegeben wurden? Man kann das aber nicht genau sagen, da die Ausgabe dieser Blankwaffe bei dem Regiment nicht bekannt ist.
Ein schönes Stück um diese Theorie zu stützen, ist erst vor kurzen aufgetaucht. Bitte das Bild genau anschauen. "ÖC und 20" sind in völlig anderer Form gestempelt als das später hinzu gefügt "L". Man kann das so aufschlüsseln:
Örebro
Companie Mann Nr.
20 im Leibregiment zu Pferd. Später wurden die Kronen ausgefeilt und der Pallasch an das Östgöta Kavallerie Regiment ausgegeben. Nun mit der Kompaniebezeichnung
Link
öpings
Companie Mann Nr.
20.
Das Nord Skåne Kavallerie Regiment kommt nicht in Frage, da es diese Waffe schon 1773 bekam.
Ich habe noch ein Bild von einem Pallasch mit den "drei Kronen" angefügt. Damit man sich einen Überblick machen kann, worum es überhaupt geht.
Ich bitte den Besitzer uns noch einige wichtige Maße, nicht nur die Klingenlänge, aufzuschreiben. Haben seine Pallasche eventuell auch solche Truppenstempel. Dann wäre es sehr schön, wenn Fotos davon eingestellt würden.
Die Genehmigung diese Fotos hier einzustellen, liegt mir vor.