Marokkanischer Koummya
Das hier vorgestellte Stück dürfte aus dem 19ten Jahrhundert stammen.
Auffallend ist hier die Ausgestaltung des Griffes mit seiner kugeligen Verdickung in der Mitte. Auch die Verwendung des verdrillten Zierdrahtes ist für diese Region sehr ungewöhnlich. Vermutlich hat man sich hier von den Blankwaffen der damaligen französischen Besatzer inspirieren lassen.
Der Koummya wurde von seinem Besitzer an der linken Hüfte getragen und durch eine lange meist bunte Kordel, die über die rechte Schulter gelegt wurde, gehalten.
Zur Befestigung dieser Kordel dienten die beiden großen an der Scheide befestigten Trageringe.
Neben seiner Funktion als Waffe, diente der Koummya hauptsächlich als Repräsentationsobjekt, das den gesellschaftlichen Status seines Trägers herausstellen sollte.
Seine dritte und hier wenig bekannte Bestimmung war die eines Talismans, der den in diesem Kulturkreis gefürchteten „bösen Blick“ abwehren sollte.
Ob die, ein Pfauenrad symbolisierende Gestaltung der Griffe möglicherweise hiermit im Zusammenhang steht, ist nicht bekannt.
Gruß
Murat