Es geht um die Zuordnung eines Säbels aus der Erbschaft meiner Familie.
Die Waffe könnte von meinem Großvater( geb. 1866) sein, der als Zahlmeister u.a.
dem Feldart.=Rgt. Nr.45 zu Altona angehörte. Es handelt sich um einen Löwenkopfsäbel.
Länge: 93 cm einschließlich Griff
Klingemlänge: 80 cm
Im Griff scheint Fischhaut verwendet zu sein. Auf der Griffseite ist ein Wappen eingraviert.
Die Klinge ist im oberen Teil auf eine Länge von ca. 33 cm dekorativ ziseliert. Darunter
sind erkennbar: Frauengestalt, Adler mit preußischem Wappenschild und über dem Kopf
schwebender Reichskrone. Ganz oben auf der leicht gerundeten Rückseite ist eine Signatur:
C.F. Höller Solingen
Meine Erkundigungen bei dem Deutschen Klingenmuseum in Solingen und beim
Stadtarchiv Solingen haben nicht zu einer eindeutigen Zuordnung der Waffe geführt.
Das Klingenmuseum verweist darauf, dass der Schriftzug C.F.Höller, Solingen nicht
zu erklären ist, da ein Waffenhersteller unter diesem Namen in Solingen nicht
bekannt sei; wohl aber A&E Höller, F.W.Höller.
Die Platzierung und vor allen Dingen die Größe des Schriftzuges für eine Herstellermarke
seien sehr ungewöhnlich. Zu dem eingravierten Wappen, vierlatziger Turnierkragen,
konnte in den Wappenbüchern nichts gefunden werden. (Auch mir ist aus unserer Familie
dazu nicht bekannt). Vom Dekor ausgehend sei das Stück auf etwa 1900 zu datieren.
Der Adler mit dem preußischen Wappenschild spreche für ein preußisches Stück.
Auch das Stadtarchiv Solingen merkt an, dass die beiden bekannten Firmen Höller,
(die übrigens schon vor Jahrzehnten eingegangen seien) C.F. Höller nicht verwendet
haben. Die Gravur stelle wohl auch kein Firmenzeichen dar, dazu müsste es anders
gestaltet sein, bzw. ein weiteres Warenzeichen / Erkennungszeichen tragen, wie z.B. bei
J.A. Henkels oder der Dreizack bei Wüsthof.
Weil dieses Zeichen fehle, könnte es sich bei dem Schriftzug um eine Namensgravur des
Besitzers des Säbels handeln. Ich wäre sehr dankbar für Hinweise zur Zuordnung dieses Säbels.
J.B. Mennicken