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infanterieoffizier

(Mitglied)

Hallo allerseits,

ich würde mich sehr über Hilfe zu diesem Stück bitten, bei dem ich nicht weiter komme.

- Der Säbel hat am Knauf die Petschaft des Großherzogs von Oldenburg
- Die Klinge ist österreichisch mit Wappen, Portrait und Hersteller (Haußmann, Wien) aus Österreich
- Das Gefäß ist russische Form M1819, fein graviert verziert, sehr schöne Qualität

Alles in Allem ein tolles Stück...nur wie ist es einzuorden? Meine Ideen
1) Frühes Oldenburger Stück aus der Zeit des 1840 errichteten Großherzoglich Oldenburgisches Reiter-Regiments
2) Der Oldenburger Großherzog war ehrenhalber Offizier in der KuK Armee und hat sich einfach das besondere Gefäß montieren lassen
3) Der Oldenburger Großherzog war ehrenhalber Offizier in der russischen Armee, die Klinge ein Geschenk/Erbstück.

Die Verbidnungen der Oldenburger Großherzöge waren m.W. vor Allem nach Russland (u.a. Exil in Russland während der napoleonischen Kriege).

Alle Ideen und Anregungen sind herzlich willkommen. Herzlichen Dank und ich freue mich auf Ihre/Eure Antworten!

Infanterieoffizier



19.07.16, 00:24:34

Zietenhusar

(Supporter)

Hier stellt sich vor allem auch die Frage, von wann das Stück ist. Mal kurz recherchiert ergibt es die Information, dass Oldenburg Russland einiges zu verdanken hat. 1852 trat das Großherzogtum dem Deutsch-Österreichischer Postverein bei. Zusammen mit den Preußen ging es dann 1866 gegen Österreich.

Eventuell aus der Zeit vor 1866, obwohl, Gefäß und Hilze erscheinen mir aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts.

Interessante Waffe. Mal schauen, was sich dzu ergibt.

Gruß,
Thomas

19.07.16, 06:12:21

Clouseau

(Mitglied)

Das Gefäß besteht aber aus Eisen/Stahl?

Die Oberwicklung ist aus Messing?

27.07.16, 16:13:49

ulfberth

(Moderator)

...
- Der Säbel hat am Knauf die Petschaft des Großherzogs von Oldenburg ... Infanterieoffizier


Es handelt sich hierbei um das große oldenburgische Staatswappen, welches natürlich auch von den Mitgliedern des Herrscherhauses geführt wurden.

Die Waffe ähnelt zwar auch einem holländischen Modell, dürfte aber der eisenmontierte Säbel der berittenen oldenburgischen Offiziere sein.

Ob ein Mitglied des Herrscherhauses in österreichischen Diensten stand, oder dort à la suite geführt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Evtl. kann hier das Niedersächsische Landesarchiv (Standort Oldenburg / das frühere Oldenburgische Landesarchiv) weiterhelfen.

Vielleicht hilft aber auch eine Recherchen zu Anton Günther Friedrich Elimar, Herzog von Oldenburg.

Anbei einmal ein Bild des Großherzogs mit einem solchen Säbel.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
28.07.16, 00:15:51

Clouseau

(Mitglied)

Mehrere, z. T. recht gute Fotos dieses Säbelmodells findet man in dem empfehlenswerten Buch "Die Uniformierung und Ausrüstung des Oldenburgischen Truppencorps 1813 - 1867" von Frank Langer, Schortens 2013 (Bl. 132, 159, 161 und 179). Aufnahmen etwa um 1850 - 1860.

Abb. 97 zeigt den Großherzog Friedrich August um 1900 ( ! ) in der sog. Hausuniform, immer noch dieses Säbelmuster tragend.

Interessant wäre zu prüfen, ob das Wappen modellmäßig auf allen Säbeln vorhanden ist (dazu reicht das o. g. Fotomaterial leider nicht aus), oder tatsächlich als Petschaft einen Hinweis auf ein Mitglied des Hauses Oldenburg gibt.

28.07.16, 22:48:41

ulfberth

(Moderator)

Leider verfügt selbst das Stadtmuseum Oldenburg über keinen solchen Säbel. Dafür aber über einige großformatige Gemälde, auf denen ein solches Stück abgebildet wird. Und wie der Zufall es so will, hat der Großherzog natürlich die Hand auf dem Säbelgriff.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
29.07.16, 09:36:51

infanterieoffizier

(Mitglied)

Hallo Ulfberth, hallo Clouseau,

vielen Dank für die Hinweise! Immerhin auf dem Gemälde glaube ich einen eckigen Korb zu erkennen...das ist ja schon einmal nicht schlecht freuen

Bevor ich es vergesse: Ja das Gefäß ist Eisen und die Griffwicklung Messing.

Viele Grüße,

Infanterieoffizier

01.08.16, 21:00:44

ulfberth

(Moderator)

Hallo Ulfberth, hallo Clouseau,
vielen Dank für die Hinweise! Immerhin auf dem Gemälde glaube ich einen eckigen Korb zu erkennen...das ist ja schon einmal nicht schlecht freuen
...
Infanterieoffizier


Andere glauben nicht einfach etwas zu sehen, sondern vergrößern das Bild einfach durch Anklicken des kleinen Rechtecks. Und siehe da ... freuen

Interessanter wäre m. e. aber eine Kontaktaufnahme mit dem o. g. Museum um herauszufinden, ob die Stichblattoberseite des Säbel auf dem Gemälde ebenfalls Verzierungen aufweist. Wobei ich eher nicht glaube, daß sich der Maler in solchen Details verloren hat. Aber wer weiß ...
Dateianhang:

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www.seitengewehr.de
01.08.16, 22:41:37
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