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Pauker

(Mitglied)

Bürgerwehr Artillerie-Säbel um 1820:

Welcher Gegenstand soll (könnte) hier dargestellt sein?
Hat jemand eine Idee?

Ansonsten nur die üblichen Biedermeier-Blümchen.

Viele Grüße Pauker



16.05.13, 15:42:41

fritz1888

(Moderator)

Wo ist oben und wo ist unten?
Koennte es ein Kanonenrohr sein?

17.05.13, 22:14:22

Zietenhusar

(Hausmeister)

Zitat von fritz1888:
Koennte es ein Kanonenrohr sein?
Jedenfalls sieht eine Seite geschlossen aus (wie ein Bodenstück) und die andere offen (wie eine Lauföffnung).

Bisher hatte ich solchen Verzierungen keiner Bedeutung beigemessen.

18.05.13, 05:11:10

Pauker

(Mitglied)

Gelesen werden sollte die Symbolik senkrecht,
so wie von mir dargestellt, was bei dem Motiv allerdings
wohl irrelevant ist.
Auf der Terzseite befindet sich ein Türkenkopf. (Senkrecht)

Aus dem orientalischen Raum sind mir Talisman-Anhänger
bekannt, kleine Kapseln, gefüllt mit „Zauberpulver".

Vermutlich wird hier dergleichen dargestellt.

Literatur: L´Hoste, Armes Blanches, Symbolisme,… 3. Auflage
S. 14f
Hier auch Abb. und Beschreibungen zur Sternsymbolik.

Übrigens findet sich auf dieser Klinge ein anderes Motiv mit militärischen Trophäen, Kesselpauken, etc., einer Ähre und einer Sense (sic!)

Schöne Pfingsten wünscht Pauker

18.05.13, 22:54:47

Zietenhusar

(Hausmeister)

Zitat von Pauker:
Gelesen werden sollte die Symbolik senkrecht...
Ja, dann kann man sich eine Art hohes Gefäß mit Deckel vorstellen. Interessant ist, daß der vermeintliche Boden "dreidimensional", der Deckel dagegen zweidimensional, dargestellt wurde. Oder das was den "Boden" darstellen soll, sollte eigentlich so aussehen wir der "Deckel". Das würde den kleinen mittigen Kreis erklären. Dann könnte man gar eine Art Schriftrolle als Motiv ins Auge fassen, oder es handelt sich einfach um eine Kartusche.

Die Klingenmotive sind übrigens geätzt, nicht graviert.

Gruß,
Thomas

19.05.13, 06:42:39

Pauker

(Mitglied)

„Die Klingenmotive sind übrigens geätzt, nicht graviert."

Meines Wissens: graviert, dann tiefgeätzt und vergoldet

Quelle: Krünitz, wenn ich mich recht erinnere.

Grüße Pauker




19.05.13, 19:54:41

Zietenhusar

(Hausmeister)

Wenn man das Ritzen der Motive in die Wachsschicht als Gravur ansieht, dann soll es so sein. Ansonsten wurde geätzt, da im Metall auch keine Gravur- oder sonstige Spuren erkennbar sind.

19.05.13, 21:09:53

Pauker

(Mitglied)

Genau so wird es in der alten Literatur beschrieben
und auch schon als Gravur bezeichnet, während die
neuere Literatur, Haedeke z.B., nur vom Ätzen schreibt,–
der genaue Vorgang mit der Wachsschicht wird jedoch nicht
dargestellt, obwohl er entscheidend für das Resultat ist.

Unter einem reinen Ätzvorgang verstehe ich die großflächige
Ätzung zum Freilegen von Damaststrukturen z.B.
Alles andere (Linien) setzen eine Gravur voraus.

Quelle: Blankwaffen > Klingenmuseum Solingen, 1982, S 130 >
Abb. „Entwürfe für Klingenätzungen..."

Viele Grüße Pauker

19.05.13, 21:26:43

Zietenhusar

(Hausmeister)

Zitat von Pauker:
Unter einem reinen Ätzvorgang verstehe ich die großflächige Ätzung zum Freilegen von Damaststrukturen
Die Sichtbarmachung von werkseitig entstandenen Stahlstrukturen durch Säure ist zeitlich um einiges kürzer als die Erzeugung von künstlichen Mustern und wird geläufig "Anätzen" genannt. Dieser Vorgang dauert nur Sekunden oder wenige Minuten, wobei die Herstellung von aufgezeichneten Mustern Stunden bis Tage dauert. Geätzt wird natürlich in beiden Fällen.

Da die Gravur (Ritzung) einer Wachs- oder Lackschicht nicht direkt in das Metall reicht würde ich den Stahl, und somit die Klinge, ausschließlich geätzt, statt graviert, nennen.

Gruß,
Thomas

20.05.13, 06:15:07

Pauker

(Mitglied)

In der Grafik wird der Begriff „Strichätzung" verwendet.

Wie wird eine direkt gravierte Metalloberfläche
nach erfolgter, mehrstündiger Ätzung von einer nicht „angeritzten" Metalloberfläche, d.h. nur durch die Wachsschicht vorgezeichnete (gravierte) Oberfläche unterschieden?

Viele Grüße
Pauker

20.05.13, 10:34:59
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