Ich will hier nicht nerven, und ich habe das Teil auch nicht für viel Geld
bei einem Blankwaffenhändler gekauft, mal egal wie ulfberth das mit dem
Wertzuwachs gemeint hat.
Vom Wert her sehe ich das Ganze vollkommen emotionslos, aber ich habe mir
schon viele Gedanke zu dem Faschinenmesser gemacht. Daher noch ein paar
Fragen zu Euren Antworten, für die ich mich hiermit auch noch bedanken möchte.
Mich würde interessieren, was der Verfasser zu der “Schmiedemarke” LK aussagt.
Auf zweifelsfrei preußischen Waffen ist mir diese bisher nicht begegnet.
Von der ganzen Machart würde ich das Stück auch dem Zeitraum 1830 bis 1850
(vielleicht noch später ?) zuordnen, und da kommen wir in einen sehr
problematischen Bereich.
Sind denn Bayerische M 1830 mit dieser Schmiedemarke bekannt ?
Und sind so spät gefertigte Faschinenmesser mit solchen Marken bekannt ?
Guten Tag,
ich schliesse mich den Ausführungen von Clouseau an. Neben der benannten
Rückenschneide sprechen die Klingenmarke und die „Stärke“ der Parierstange dagegen.
Gerd Maier Seite 201: Allgemein ist noch zu bemerken, daß die frühen
Ausführungen dieser ersten, genau datierbaren Seitenwaffen für Füsiliere
im Gefäß und in der Klinge plumper sind, auch dünnere Parierstangen haben,
als später gefertigte Muster.
Ebenso führt er auf Seite 201 aus, das sich 2 bekannte Nachfolgemuster zum
M 1787 (Sachsen M1845 und Bayern M 1830) durch die Anzahl der Nieten im
Griff unterscheiden.
Mein Stück hat keine Nieten im Griff und entspricht von den Maßen exakt
dem auf Seite 203 genannten Originalstück b)
Zur Rückenschneide ist mir noch ein Detail aufgefallen: Siehe erste Grafik
in Rolf Selzers Abhandlung zum M 1787. Wie erklärt sich der Strich am Klingenort ?
Die Scheide mit der für Bayern untypischen Öse möchte ich hier gar nicht
mehr bemühen, bei meine Überlegungen bin ich nie davon ausgegangen, dass
es die originale Erstscheide ist. Aber von meiner Bajonettsammlung weiß ich
noch, wie viele Stücke später mit Ersatzscheiden versorgt wurde.
Ich weiß das sind jetzt zwar nur Überlegungen eines Neueinsteigers in
das Sammelgebiet, aber erlaubt mir die Anmerkung, dass ich aus Euren
Antworten auch noch keine zweifelsfreie Identifizierung herauslesen kann,
eher einen Trend oder eine Tendenz in eine gewisse Richtung.
Vielleicht ist das bei diesem Stück auch nicht möglich. Ich persönlich freue
mich aber, dieses Stück in meiner Sammlung zu haben, vielleicht tauchen
ja solche Stücke mit mehr Stempelungen noch auf, die sein Geheimnis lüften.
Ein zweites Stück existiert ja auf jeden Fall im genannten Buch.
Viele Grüße Peter