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corrado26

(Super-Moderator)

Nussbaumschaft mit Eisenbeschlägen, diese bestehend aus an der rechten Schaftseite federarretiertem Laufring mit an seiner Unterseite angelenktem Ladestock, Abzugsbügel mit vorderer und hinterer Verlängerung, Kolbenkappe und flachem, s-förmigem Schlossgegenblech. Runder, am Pulversack kantiger Lauf mit seitlich eingelötetem Pistonsockel. Auf das Schwanzschraubenblatt aufgelötete Standkimme, eisernes Ovalkorn auf dem Lauf, 49mm hinter der Mündung, er greift in eine Aussparung des Laufrings ein. Fertigung und Umbau auf das Perkussionssystem ab 1843 in der bayerischen Gewehrfabrik Amberg, entsprechende Marke „GF“ im Oval auf dem Pulversack oben. Schlagstempel "488" und darunter (durchgestrichen) „1836“ sehr deutlich an der linken Schaftseite rechts vom Schlossgegenblech. Kontrollstempel "H" auf dem Schlossgegenblech und dem Abzugsbügel. Kontrollstempel „R“ auf der Nase der Kolbenkappe. Insgesamt sehr guter, gereinigter Allgemeinzustand.
Gesamtlänge 387mm, Lauflänge 225mm, Kaliber des glatten Laufs 18,0mm.

In einer Auflistung vom 4.10.1852 wird der Bestand an Pistolen M 1816/43 UM mit insgesamt 3.183 Stück ausgewiesen. Davon lagen 1.560 in der Gewehrfabrik und in den Zeughäusern und 1.623 waren an die Truppe ausgegeben. Nach den Formationsbestimmungen vom 12. und 18. Mai 1868 waren zu diesem Zeitpunkt 2.152 Pistolen M 1816/43UM ausgegeben und nachdem die bayerische Kavallerie mit Karabinern und Pistolen M/69 ausgerüstet war, legte das bayerische Kriegsministerium 13.7.1872 den Sollstand an Scharnierpistolen auf 2.000 fest, die überzähligen Pistolen wurden verkauft. Der Rest dieser Pistolen ging dann in den Handel, als der Revolver M/79 eingeführt wurde.

Eines der kennzeichnenden Merkmale dieser Pistole ist im übrigen, daß die Schlossplatte nicht mit der Herstellersignatur versehen war.

Vergleiche hierzu Reckendorf, die Handfeuerwaffen der Königlich Bayerischen Armee, Dortmund 1981, S.328 ff.


16.02.13, 13:16:54
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