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James

(Mitglied)

Hallo
Ich habe vor kurzem diesen Vorderlader bekommen und würde mich sehr freuen,wenn ihr mir was dazu erzählen könntet.

20.11.12, 01:31:18

corrado26

(Super-Moderator)

Das ist eine zivile Jagdbüchse, gefertigt in der ursprünglichen Steinschlossversion von Büchsenmacher Christian Ludwig von der Fecht (1769-1827) in Berlin. Sein Großvater Johann George von der Fecht (1675-1740) war "kronprinzlicher Hofbüchsenmachermeister" und seit 1713 Hofbüchsenmacher von König Friedrich Wilhelm I.

Das Stück wurde leider in den 1830er-Jahren modernisiert und auf das Perkussionssystem umgebaut, ein Einschnitt, der seinen Gebrauchswert zwar gesteigert, seinen heutigen Wert aber erheblich reduziert hat.
corrado26

20.11.12, 08:25:50

James

(Mitglied)

Herzlichen dank für die Auskunft

21.11.12, 18:46:02

sonjar

(Mitglied)

Hallo James, ich kenne dieses Gewehr, nach meiner Erinnerung kann es sich, abgeleitet von der Gesamtlänge auch um eine Anfertigung für ein Kind ( Knaben ) handeln ?! Gruß, Sonjar

22.11.12, 09:38:20

James

(Mitglied)

Hallo Soniar
Der Hahn des Gewehrs lässt sich so schwer spannen,dass ich als Erwachsener mich schon anstrengen muss.Ein Kind würde das nie und nimmer schaffen.
Kinderwaffe schließe ich aus

22.11.12, 15:45:17

sonjar

(Mitglied)

Hallo James, dass sich der Hahn schwer spannen läßt, schließt meinen Einwand ja nicht aus, da würde ich eher ein technisches Problem annehmen. Ich sehe meine Einschätzung, in der Zierlichkeit der Waffe. Gruß, Sonjar

22.11.12, 16:36:56

corrado26

(Super-Moderator)

Um das Ganze abzuklären, wäre es vielleicht hilfreich, wenn hier die Längenmaße und vor allem das Gewicht und das Laufkaliber angegeben würden.........alles andere ist doch Kaffeesatzleserei
corrado26

22.11.12, 16:49:10

James

(Mitglied)

Länge 87 cm
Lauf Durchmesser 12,2 mm innen
Gewicht 2,5 Kg

22.11.12, 17:31:23

corrado26

(Super-Moderator)

Preußische Kadettengewehre wogen im Durchschnitt etwa 2,5kg, so dass man von daher durchaus an ein Kindergewehr denken könnte. Auch die Gesamtlänge von 87cm deutet in diese Richtung, wenn man berücksichtigt, dass etwa zeitgleiche preußische Jägerbüchsen beim Militär zwischen 110 und 113cm lang waren.
Was aber klar gegen eine Verwendung in Kinderhand spricht, ist das Kaliber der Waffe. So hatten z.B. die preußischen Kadettengewehre nur ein Kaliber von 15,0mm, während das der Ordonnanz-Infanteriegewehre immerhin bei 18mm lag. Die Jägerbüchsen der preußischen Jägerbataillone besaßen ein Kaliber zwischen 15,5 und 16,0mm, waren also somit fast kalibergleich zur fraglichen Waffe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man Kindern derartige Kaliber in die Hand gegeben hat - der Rückstoß dürfte für einen Knirps unerträglich gewesen sein.
Ich halte das Stück für einen jagdlich verwendeten Nachsuchestutzen, dessen geringere Gesamtlänge bei jedoch gleichem Laufkaliber im Unterholz und Gebüsch weniger hinderlich war, als eine Büchse in Normallänge.
corrado26

22.11.12, 19:28:50
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