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Geschrieben von: ulfberth am: 04.12.12, 12:52:15
Hier einmal ein Zitat aus Wikipedia:

Aufgrund des Pariser Abkommens vom 31. Januar 1927 (Vereinbarung über die deutschen Grenzbefestigungen) als Zusatz zum Versailler Vertrag stellte die IMKK zum 1. Februar 1927 ihre Arbeit ein, nachdem die Rüstungskontrolle in Deutschland nun dem Völkerbund oblag, dem das Deutsche Reich am 10. September 1926 nach Unterzeichnung der Verträge von Locarno beigetreten war.

Neben den Tätigkeiten, welche der Öffentlichkeit verborgen blieben wie z.B. der Reichswehrorganisation oder der Reduktion der deutschen Polizei zeigt sich der Erfolg der Kommission an messbaren Zahlen. In der Zeit ihrer Tätigkeit führte die Kommission 33.381 Kontrollen durch, was etwa 28 Einsätzen pro Tag entspricht. Unter ihrer Aufsicht waren rund 6 Millionen Gewehre und Karabiner, 105.000 Maschinengewehre, 28.470 Minenwerfer und Rohre, 54.887 Geschütze und Rohre, 38.750.000 Geschosse, 490 Millionen Stück Handwaffenmunition zerstört worden, sowie unter anderem 14.014 Flugzeuge, 27.757 Flugzeugmotoren, 31 Panzerzüge, 59 Tanks. Die Zerstörung des Kriegsgeräts übernahmen die Deutschen, während die alliierten Kontrolloffiziere diese überwachten. Alle Festungen entlang der Rheinlinie wurden in großen Teilen zerstört.

Der 34 bändige Abschlussbericht der IMKK blieb beim Völkerbund in Genf.


Die Quelle dazu dürfte die folgende Dissertation sein: Michael Salewski: Entwaffnung und Militärkontrolle in Deutschland 1919–1927. München 1966


Geschrieben von: ulfberth am: 04.12.12, 12:57:59
Damit endete 1927 die Kontrolle des Militärs durch die Alliierten in Deutschland.

Unter Hinzuziehung der wie eingangs geforderten Literatur ist der oben gezeigte "1920er-Stempel" an einer 1928 abgenommen Blankwaffe nicht erklärbar.

Auch nicht bei evtl. Schwarzbeständen. Auch hierzu empfehle ich die Veröffentlichung von Michael Salewski.

Gruß

ulfberth


Geschrieben von: Koppel1944 am: 15.02.15, 11:31:23
Ich kann leider nur soviel sagen, dass das SG von Privat stammt, und ich habs nur leicht entrostet und eingeölt! Ich schließe daraus dass es schon länger in einem deutschen Haushalt schlummerte. Aber das sagt natürlich auch nix aus! Der Beitrag wurde aufgrund des Einheitssäbels hierher verschoben. Er stammt aus diesem Thread. ulfberth


Zu dem 1920 Stempel, und deren zeitliche Verwendung. Ich habe ebenfalls einen M1922 Off. Säbel von 28 der den 1920 Stempel aufweist.


Geschrieben von: joehau am: 15.02.15, 19:32:22
Das C.E. / G auf der anderen Scheide deute ich als Carl Eickhorn 1935.
Da war aber schon Schluß mit dem 1920-Stempel, oder ?


Geschrieben von: blacky21 am: 16.02.15, 08:34:18
Das Spandauer Stück mit dem Stempel 1928 (28) dürfte den 1920 Stempel haben.
Das C.E./G Stück hat keinen Stempel 1920, od.täusche ich mich?
Dieses wurde schon mal erörtert.


Geschrieben von: ulfberth am: 17.02.15, 01:14:22
Zwei schöne Einheitssäbel mit dem Truppenstempel des Zeugamts Spandau.
Hier einmal ein dritter aus der Reihe. Ebenfalls von 1928.

Gruß

ulfberth


Geschrieben von: Zietenhusar am: 17.02.15, 05:55:01
Zitat von joehau:
Da war aber schon Schluß mit dem 1920-Stempel, oder ?


Wobei sich mir die Frage stellt - ohne jetzt auf die Schnelle die eventuell schon
in den anderen entsprechenden Themen oder Beiträgen gebrachten Hinweisen genau
nachgegangen zu sein - ab wann genau war denn Schluss mit dieser Stempelvorschrift?

Oder anders formuliert, ab wann brauchte man nach den oben aufgeführten Verträgen,
auch unter Beachtung der Beendigungen der Kontroll-Kommissionen, nicht mehr
nach Vorschrift stempeln?

Gruß,
Thomas


Geschrieben von: joehau am: 17.02.15, 17:51:15
1934
Bezieht sich nicht direkt auf den 1920 Stempel, aber auf das
Ende der Truppenstempel.


Geschrieben von: joehau am: 17.02.15, 18:21:24
Zitat von ulfberth:
... Truppenstempel des Zeugamts Spandau.
Hier einmal ein dritter aus der Reihe. Ebenfalls von 1928.


Also wurde innerhalb des Jahres 1928 der "1920"-Stempel mal geschlagen und mal nicht.


Geschrieben von: Zietenhusar am: 18.02.15, 06:02:43
Somit wage ich die Theorie zu äussern, dass der 1920-Stempel so lange (eventuell vorsorglich?) gestempelt wurde bis der Grund der Maßnahme auslief, egal in welchem Jahr die Waffe/Klinge hergestellt wurde, einzig um deutlich zu machen, dass die Waffe, oder besser deren Besitz, der Vorschrift von 1920 unterlag, obwohl es schon kurz danach neue, bzw. erweiternde, Stempelvorschriften gab.