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Horsa

(Mitglied)

Hallo,

besitze diesen Pallasch. Als ich ihn heute etwas gereinigt habe ist auf dem Griffrücken die Gravur NBN 77 und auf der Unterseite des Stichblattes ein Abnahmestempel und P 36 sichtbar geworden. Kann man anhand der Stempel mehr über das Stück heraus finden?

Besten Grüße,
Andi

11.03.12, 16:26:39

ulfberth

(Moderator)

Es gibt in den württembergischen Archiven einige wenige Hinweise zu Reiterdegen bzw. Pallaschen. Mit diesen teilweise auch in der Literatur erfaßten Quellen läßt sich m. W. der Pallasch aber nicht bestimmen.

Was mich verwundert, ist daß das Stück hier unter Württemberg eingestellt wurde. Wie gesichert ist die Zuordnung? Von der vagen Ähnlichkeit mit dem alten Reitersäbel und der Eisenmontierung einmal abgesehen.

Lassen sich die Stempel denn überhaupt württembergischen Waffen zuordnen? Zitat eines von mir dazu befragten Sammlers und Fachautors: "leider kann ich die Markierungen auch nicht deuten. Die mir bekannten Truppenstempel aus der Zeit sehen anders aus."

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
12.03.12, 16:55:28

Horsa

(Mitglied)

Hallo Ulfberth,

danke für Deine Antwort! Ich hatte ihn als Württemberger erstanden und ein anderer Sammler sagte mir, dass dies auch wahrscheinlich ist. Kenne mich allerdings nicht großartig mit speziell württembergischen Blankwaffen aus. In der Objektdatenbank des DHM befindet sich ein, bis auf die Klinge, identisches Stück,GOS-Nr. MI003874; Inventarnr.: W 3539 (leider ohne genaue Zuordnung, außer das er deutscher Herkunft sein soll).
Vielleicht kann ein Admin das Thema in die allgemeine Rubrik "Fragen zu Blankwaffen" verschieben. Wahrscheinlich ist der Beitrag dort besser aufgehoben.

Viele Grüße,
Andi



12.03.12, 18:52:07

Horsa

(Mitglied)

Ach und Danke für die Verbesserung der Bilder! Habs gerade erst gemerkt

12.03.12, 18:53:08

ulfberth

(Moderator)

Ich glaube nicht, daß es sich bei dem Pallasch des DHM um das gleiche Modell handelt.

Unabhängig vom unterschiedlichen Betrachtungswinkel scheint die Position der Griffkappenlappen sowie auch die Form der Griffkappe anders. Nach den Bildern münden die Seitenbügel auch nicht an der gleichen Stelle in den Hauptbügel.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
12.03.12, 21:04:10

Horsa

(Mitglied)

Hallo Ulfberth,

du hast Recht. Aber wurden die Muster damals so genau eingehalten?
Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee zu dem Pallasch?

Anbei noch zwei Bilder der Waffe nach Entfernung von Lackresten und leichter Entfernung des oberflächlichen Rostes. Das Stichblatt und weite Teile der einen Klingenseite sind nahezu komplett ohne Narben erhalten.

Viele Grüße,
Andi

13.03.12, 21:01:36

ulfberth

(Moderator)

Zitat von Horsa:
Hallo Ulfberth,
du hast Recht. Aber wurden die Muster damals so genau eingehalten?

Viele Grüße, Andi


Wenn man den Pallasch mit dem vermutlich zeitgleichen „Blüchersäbel“ vergleicht, kann die Antwort nur lauten: njein!

Nur sollte man hier nicht außer Acht lassen, daß wir es bei diesem Säbel mit einer ganzen Reihe von Fertigungen und Fertigungszeiten (englische Fertigung, Waffen für Kassel, Hannover, Preußen etc. etc.) zu tun haben, bei denen das Modell natürlich Änderungen unterworfen war.

Der unbekannte Pallasch läßt sich schon allein aus diesen Gründen nicht mit dem „Blücher“ vergleichen. Auch scheint die Waffe kaum in wirklich großen Stückzahlen – also auch verschiedenen Lieferungen - gefertigt worden zu sein. Andernfalls sollten heute noch mehr Exemplare davon vorhanden sein.

Ich würde daher eher von zwei unterschiedlichen Modellen ausgehen. Hierfür dürften auch die unterschiedlichen Klingen sprechen. Wobei sich natürlich nicht überprüfen läßt, ob diese auch ursprünglich in die Gefäße eingezogen waren.

Gruß

ulfberth



www.seitengewehr.de
14.03.12, 09:42:37

Horsa

(Mitglied)

Hallo Ulfberth,

danke für die Antwort. Das hört sich nachvollziehbar an. Inwieweit könnte man denn anhand des Abnahmestempels noch etwas über das Stück herausfinden? Wäre das noch eine Möglichkeit?
Die Klinge gleicht, wie ich finde sehr der des franz. Pallasch 1797, sie ist mit 32mm Breite jedoch etwa 4mm schmaler.

Grüße,
Andi

14.03.12, 14:25:53

ulfberth

(Moderator)

Es ist auch meine Hoffnung, daß ein Betrachter mit den Stempel etwas anfangen kann und eine Richtung vorgibt.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
14.03.12, 14:36:29

ulfberth

(Moderator)

Im Depot eines Museums in Thüringen sah ich heute ein ähnliche Stück.


www.seitengewehr.de
15.03.12, 21:10:17
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