Der Vollständigkeit halber hier ein paar zugegebenermaßen nicht besonders tolle Bilder eines recht seltenen Requisits der Krankenträger Preußens:
Preußen:
Krankenträgerkarabiner, ex Kavalleriekarabiner M 1823 UM
Nussbaumvollschaft mit Kolbenbacke links und Ladestocknut im Vorderschaft. Nachträglich angebrachte Ladestockfeder im bei der Änderung neu angebrachten Vorderschaft. Messingbeschläge, diese bestehend aus doppelbündigem Laufring mit Riemenöse und Durchgang für den Ladestock, Abzugsbügel mit Handauflage, Kolbenkappe, Unterlage für die Sattelstangenschraube zweitem, rechtsseitig federarretiertem Laufring und flachem Schlossgegenblech für zwei Schrauben. Die ehemals vorhandene Sattelstange wurde offizielle abgeschnitten, ihr im Schaft verlegter Teil ist noch vorhanden. Runder, am Pulversack kantiger Lauf mit seitlich hartverlötetem Pistonsockel mit Reinigungsschraube. Das ehemals auf dem Lauf vorhandene Messingkorn wurde entfernt und durch ein Eisen-Dachkorn ersetzt, welches in den Vorderbund des ersten Laufrings eingreift. Perkussionsschloss M 1823UM mit
Herstellersignatur "
Suhl" auf dem Schlossblech außen. Darüber Abnahmestempel des die Umbauarbeiten kontrollierenden Abnahmebeamten "H" unter Krone (Oberbüchsenmacher
HEYSER, Leiter der Waffenrevision in Saarn von 1840 bis zum 18.Mai 1855 und danach in Suhl tätig). Baujahr "
1833" und Revisionsstempel "
FW" unter Krone am Pulversack links. An der Laufoberseite eine recht ungewöhnliche preußische
Adlermarke im Kreis, die Buchstabenkombination "
Tb 2" und "
4 30" (vermutlich Trainbataillon N°2, 4. Kompanie, Waffe N°30). Am Lauf links die Ferigungsnummer "863". Auf der Nase des Kolbenbelchs nochmals das Baujahr 1833 und darunter die Truppenstempelung "
9.L.H.2.8." des 9. Landwehr-Husarenregiments, 2. Eskadron, Karabiner N°8 aus der Zeit, als die Waffe noch Austrüstungsstück der Kavallerie war.
Der vorgestellte Karabiner entstand durch fabrikmäßigen Umbau aus einem Kavalleriekarabiner M 1823UM, dem man die Sattelstange mit dem darauf laufenden Ring entfernte. Gleichzeitig wurde der ehemalige Mündungsring durch einen Doppelbund mit Riemenöse ersetzt und ein zweiter Laufring mit Federarretierung angebracht. Schließlich schraubte man in die Kolbenunterseite eine Riemenöse.
Mit der Errichtung von insgesamt acht Train-Bataillonen im Jahre 1853 hatte der preußische Train zum erstenmal eine militärische Organisationsform erhalten. Während die berittenen Trainsoldaten einen Säbel besaßen, erhielten die Trainsoldaten zu Fuß einen umgeänderten Karabiner M 1823UM. 1854 bestimmte dann eine Kabinettsordre vom 21. Dezember, dass im Kriegsfall bei jedem Armeekorps aus vorher zu bestimmenden Infanteriemannschaften des Beurlaubtenstandes eine Krankenträger-Kompanie zu 45 Tragbahren zu formieren sei.