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corrado26

(Super-Moderator)

Die unten abgebildete Partisane ist in mindestens zwei weiteren, identischen Stücken in der Dresdener Rüstkammer nachweisbar. Deren Dimensionen stimmen mit dem hier abgebildeten Blatt exakt überein. Helmut Nickel, vormals Direktor der Waffensammlung des Metropolitan Museums New York hat in einem Aufsatz 1982 diese Partisane als "Offiziersponton der kursächsischen Schweizergarde vor 1742" bezeichnet. Das durchbrochene Motiv des vorliegenden Stückes ist identisch mit dem der Partisane der Schweizergarde 1725. Da aber nach meiner Kenntnis die Offizierspontons zumindest während den Zeiten des Vikariats seitlich je einen Adkerkopf zeigten, was hier nicht der Falll ist, müsste es sich um ein Sponton für Rottmeister handeln, eine These, die durch die geflammte Stoßklinge gestützt wird. Sicherlich ein interessantes, herkunftsmäßig sogar nachweisbares Stück aus der ersten Hälfte des 18.Jahrhunderts.
corrado26

14.09.10, 10:49:32

ulfberth

(Moderator)

Anschauungsmaterial, wenngleich mit teils unrichtigen Stangenwaffen.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
14.09.10, 23:14:06

corrado26

(Super-Moderator)

Die oben gegebene Zuschreibung bedarf der Berichtigung:

Im Aufsatz von Nickel "Unter den gekreuzten Schwertern" finden sich im 1742 aufgestellten Inventar der Ausrüstung der Schweizer Garde

- fünf Espontons für die Offiziere (für den Fall des
Ausrückens der Mannschaft mit Flinten)
- vier kleine Partisanen.

Hierzu schreibt Nickel: "Wie die im Inventar von 1742 erwähnten vier kleinen Partisanen und die fünf Espontons für die Offiziere (für den Fall des Ausrückens der Mannschaft mit Flinten) ausgesehen haben, ist nicht bekannt".

Somit ist der Hinweis auf die Rottmeister unrichtig, deren Partisanen alle ebenfalls wie die Partisanen für Offizier mit dem Doppeladler versehen waren. Ich hatte mich bei der Aussage auf das Schreiben der Rüstkammer verlassen.

Da aber im Bestand der Dresdener Rüstkammer zumindest zwei Spontons laut Antwortschreiben von dort vorhanden sind, die dem hier abgebildeten exakt entsprechen, kann zumindest von der sächsischen Herkunft des Stückes ausgegangen werden. Möglicherweise handelt es sich um eines der von Nickel als "unbekannt" bezeichneten Stücke.
Gruß
corrado26

16.09.10, 09:05:58
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