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Zietenhusar

(Supporter)

Zitat von ulfberth:
und m/M
Guten Morgen,

und am Degen ein wahrscheinlich "silbernes Portepee für Schützen und Krieger-Vereine".

Gruß,
Thomas

14.09.11, 06:14:35

ulfberth

(Moderator)

Moin Thomas,

die verwendeten Portepees sind -wie häufig bei den Schützenvereinen - etwas ungewöhnlich. Da man sich hier nicht allzu eng an den militärischen Vorschriften orientierte, ergibt sich hier häufig eine eher ungewöhnliche Konstellation.

Der I.O.d. alter Art trägt ein Portepee ähnlich dem 1889 eingeführten neuen Modell. Also das spätere Kavallerie-Portepee noch ohne Lederband.

Hingegen wird am Infanterie-Offizier-Degen n/M das alte "Stichdegenportepee" geführt.

Gruß

ulfberth




www.seitengewehr.de
14.09.11, 10:30:38

sonjar

(Mitglied)

Hallo Forum,zur Ansicht zwei Hirschfänger mit Inschrift...Zu 1)Der Hirschfänger mit Scheide u.Beimesser.Mundblech mit folgender Inschrift.:"Herrn C.Kohl für besondere Verdienste um den Allgemeinen Deutschen Jagdschutz Verein.Der Landes-Vorstand Edzgard Graf zu Inn und Knypphausen".Leider ohne Jahreszahl.Hersteller J.A.Henckel,Solingen.Gesamtl.ca.56 cm.Klingenbr.ca.3cm.Die Klinge,wurde über die Jahrz.von der Gerbsäure, nicht gerade gut behandelt.Ich hatte das Vergnügen,als junger Soldat etwa 1966/67, ein Wochenende im Schloss "Lütetsburg" verbr.zu dürfen.(Ich erinnere mich, an wunderschöne alte Schuß.-u.Blankwaffen).Moritz Graf zu Inn u.Knypphausen war als junger Leutnant i.u.Kompanie u.wir folgten seiner Einladung, nur zu gerne.Deshalb, erwarb ich diesen Hirschf.mit besonderer Freude.Zu 2)mit der Inschrift auf der Griffkappe ..Graf Dohna Preis..über der Parrierstange die Jahreszahl "1892",ohne Scheide.Gesamtl.ca.56 cm.Klingenbr.ca.3cm.Gruß,Sonjar

14.09.11, 10:51:48

Schwertfeger

(Mitglied)

Zitat von ulfberth:
Zu den reizvollen und interessanten Themen gehören die sogenannten Vereinswaffen. Also Blankwaffen von Schützenvereinen, Bürgerwehren, kirchlichen Organisationen, Freimaurern etc...

Kann jemand hier solche Stücke einstellen?

Gruß

ulfberth


Hallo "ulfberth",

komme gerne Deinem Wunsch nach.

Auf den angehängten Bildern ist das Gefäß und zwei Klingenabschnitte von mehreren Säbeln (es existieren rund 5 gleichartige Waffen) des Schützenvereins zu Cleve zu sehen. Der Ort Cleve liegt am Niederrhein.

Anscheinend wurde in dem Verein ein bestimmtes, also durch die Vereinsführung festgelegtes Modell getragen. Die Gefäße waren weißmetallen, also die älteren aus Eisen und die späteren aus Neusilber.

Daß die "Vorschrift" für den Säbel über längere Zeit galt, mögen die Bilder 2 und 3 nachweisen. Die Inschrift auf der Klinge des Bilds 2 lautet "Schützen-Verein zu Cleve 1858." und des Bilds 3 "Schützen-Verein zu Cleve." Ist die erstgenannte Klinge zeitlich eindeutig festzulegen, so dürfte die zweite auf Grund der Art der Schrift und Ätzung in den Anfang des 20. Jahrhunderts zu ordnen zu sein.

(Bitte die Qualität der Fotos zu entschuldigen, eigentlich handelt es sich nur um "Arbeitsfotos".)

Gruß

Schwertfeger

Ein Beitrag zur Geschichte der dortigen Schützen.



"Suum cuique" (Cicero: Jedem das Seine; Devise des Schwarzen Adler Ordens)
14.09.11, 11:49:23

olgaulan

(Mitglied)

eventl. nicht ganz passend, aber doch sehr Interessant.
Süddeutsche Bürgergarde.
"Die Uniform der Garde entwarf der bekannte Stadt- und Landbaumeister Arnold Friedrich Prahl (1709 - 1758). Zeichnungen über die Uniform sowie Teile von Beschreibungen über die Kosten sind im Stadtarchiv vorhanden".
Ab 1848 wurde daraus eine Bürgerwehr und der Landwehr unterstellt
Sie bekam zu Exerzierzwecken aus dem Königlichen Arsenal in Ludwigsburg eine veraltete Bewaffnung(auch darüber gibt es im Stadtarchiv noch Aufzeichnungen)
: "46 Stk Artilleriegewehre nebst zugehörigem Bajonett und Säbel mit Lederzeug". Es handelt sich um den württ. Artilleriekarabiner mit Bajonett und dem Säbel der württ. Fußartillerie 1806. Die Waffen konnten wärend des 2. Weltkrieges in Sicherheit gebracht werden und befinden sich Heute noch im Besitz der 1956 wiedergeründeten Bürgerwehr.


18.10.11, 14:53:28

ulfberth

(Moderator)

Hier einmal ein vermutlich sächsischer Schützenbruder. Der Säbel mit dem Stadtwappen (?) auf dem äußeren Mitteleisen.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
04.11.12, 12:15:50

ulfberth

(Moderator)

Militärvereine bzw. Kriegervereine waren nach 1850/60 fast überall in Deutschland entstanden. Teilweise zusätzlich mit einer Spezialisierung auf eine bestimmte Waffengattung wie beispielsweise der „Militär Verein Artillerie zu Bautzen“ oder „Jäger und Schützen Dresden“.

Teils in ihren alten militärischen Uniformen, gelegentlich aber auch in eigenständiger Uniformierung – selbst mit Kinderabteilungen wie in Dresden - waren diese Vereine ein fester Bestandteil im gesellschaftlichen Leben vieler Kommunen. Wobei manchmal die Grenze zwischen Militärverein und Schützenverein nicht immer klar erkennbar ist. Dies trifft im erheblichen Maße auch auf Sachsen zu, wo das Schützenwesen seit jeher eine starke Verbreitung gefunden hatte.

So wurde beispielsweise im Königreich Sachsen ein „Militärvereinskalender für die Kameraden der Sächsischen Militär- und Kriegervereine, für ehemalige und aktive deutsche Militärs aller Grade und Waffen sowie für vaterländisch gesinnte Bürger und deren Familien“ herausgegeben. Ebenso entstammen viele der heute noch auffindbaren Fotos von „Vaterländischen Aufführungen“ diesem Umfeld. Hinzu kommen Abzeichen, Gedenkmünzen, ja selbst Krüge und Kaffeetassen.

Als Beispiel ein Foto von (Bäckermeister?) Bernhard Janke aus Crimmitschau. Er trägt zur Uniform einen speziellen Artilleriehelm. Der Säbel dürfte vermutlich der typische sächsische Polizeisäbel für Berittene sein.

Gruß

ulfberth



www.seitengewehr.de
25.10.13, 13:04:21

ulfberth

(Moderator)

Es ist immer wieder interessant, welche Blankwaffen den Weg zu den Schützen und Bürgerwehren gefunden haben.

Hier ein sächsischer Schützenbruder aus Herrnhut. Getragen wird am Säbel ein sächsisches Portepee.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
28.01.16, 18:05:16

ulfberth

(Moderator)

Die Datei über Schützen- und Vereinswaffen wurde aktualisiert: HIER

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
20.05.19, 08:17:42
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