Wie angedroht tauch ich auch hier auf.
Ich würde mit der Verurteilung einiger Sachen sehr vorsichtig sein.
Moderen Schmiede angefangen von Yoshindo Yoshihara bis hin zu anderen Mukansa Schmieden nutzen fröhlichst Federhämmer.
Es wird wohl niemand bestreiten das die Klingen die sie schmieden teilweise trotz dieser "frevelhaften" Methoden echte Nihonto sind.
Der gleiche Spruch gilt für viele Koto-Klingen, besonders aus dem späten Koto Bereich also 15. / 16. jhdt. Um die enormen Mengen von Klingen zu erstellen wurde auch schon damals am Fließband produziert, mit dem gleichen Effekt wie bei einem Teil der Showa Scheußlichkeiten; nämlich extrem häßliche aber gebrauchsfähige Klingen.
Selbst Signaturen wurden teilweise von einem Meißelknecht (nakiri-shi )in Reihe eingeschlagen. Trotzdem sind es nach eingemeingültiger Aussage Nihonto.
Selbst das Materialargument "Nur Tamahagane": Nein das kann so auch nicht stimmen. Angefangen von den Nambantetsu Fabrikationen des Shinto bis hin zu modernen Stählen wurde alles traditonell verwurstet.
Ich gebe zu, ich wollt es auch nicht glauben, bis mir jemand ein Schwert aus dem Schwertmuseum in Tokyo "um die Ohren gehauen hat," das aus neckischem Industriestahl besteht.
Das Ding liegt als Nihonto im Schwertmuseum !
Was die Qualität angeht :
Extrem gemischt. Selbst bei Schmieden die nun wirklcih nicht in der ersten Showa Liga zu finden sind hab ich schon Überraschungen erlebt: Den Vogel abgeschossen hat eine Klinge von horigawa Chikamitsu. Ein knallender Sudare hamon in ko-nie und ds Ganze auf einem makelosen Masame Hada mit nettem feinem ji-Nie. Es ist über 10 Jahre her das ich das Schwert gesehen hab, aber dies Wundertüte vergess ich, glaub ich, nicht mehr.
Den gleichen Qualitätsmix finden wir aber auch in der ganzen "alten" Schwertwelt. Es gibt durchaus alte Klingen die einem Sunobe-Prügel an grotoider Ausführung in keinster Weise nachstehen.
Ganz im Gegenteil, es gibt sogar "Werke" die jede Showa Klinge an Fehlerhaftigkeit locker überunden !
Zusammengefasst : So schnell sollte man den Schleifstein nicht über Showa-Klingen brechen.
Gruß
Kaji