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Geschrieben von: limone am: 24.02.09, 20:33:04
@mario: Der Preußenadler ist ja auch drauf zwinkern


Geschrieben von: Totenkopfhusar am: 24.02.09, 20:33:43
Aba watt lernt uns ditt nu?

Ein kreatives Composing aus Einzelteilen oder tatsächlich ein originäres Kolonialstück?


Geschrieben von: Totenkopfhusar am: 24.02.09, 20:42:02
Zitat von limone:
@mario: Der Preußenadler ist ja auch drauf zwinkern


Nein. Das ist der Adler des Hauses Hohenzollern.


Geschrieben von: limone am: 24.02.09, 20:49:41
Du hast Recht, das waren ja eigentlich keine Preußen.


Geschrieben von: Totenkopfhusar am: 24.02.09, 21:01:45
Zitat von limone:
Du hast Recht, das waren ja auch eigentlich keine Preußen.


Ab Herzog Albrecht Friedrich von Preußen, der 1553 nahe Königsberg geboren wurde, waren es schon waschechte Preussen.


Geschrieben von: limone am: 24.02.09, 21:12:45
Zugezogen, die Sippe! Aus dem Süden!
Und nach Herrn Ansbach (unter Reichsacht stehend) kam sein geistesschwacher Sohn - so ging das dann langsam los mit den Hohenzollern in Preußen....


Geschrieben von: limone am: 24.02.09, 21:40:50
@mario:

Das tut mir jetzt auch leid, aber über diese Brücke muss man als Preußen-Fan gehen.

Wenn's Dich tröstet: Auch andere mussten schon über unangenehme Brücken gehen zwinkern :


Geschrieben von: mario am: 24.02.09, 22:30:10
Da fällt mir ein Werbespruch ein.
Sind wir nicht alle ein wenig bl...?
Es gibt schlimmeres, mir fällt im Moment nur nichts ein traurig
Gruß Mario


Geschrieben von: limone am: 24.02.09, 22:55:33
Um auf Deinen "Pallasch" zurückzukommen, Thomas: Ich habe leider keine Idee... traurig


Geschrieben von: ulfberth am: 24.02.09, 23:00:58
Hallo Thomas,

herzlichen Glückwunsch zu dieser faszinierenden Blankwaffe. Die Bilder machen einfach Spaß. Wobei es schwierig sein dürfte, den ehemaligen Träger exakt einzuordnen. Was ich ihm nachsagen würde, wäre ein doch leicht extravaganter Geschmack.

Weit weg den Schutzgebieten und ähnlichen Vermutungen, strotzt die Klinge nur so vor Symbolik. Wir sehen die Siegesgöttin mit Siegeskranz, passend zum Reichsgedanken auch der Paladin Roland mit Schwert und Horn – und unverwechselbar der deutsche Reichsadler mit Kaiserkrone – umrankt von Waffen und militärischen Gegenständen. Vom Zeitgeist beseelt würde ich den Degen um 1880 einordnen. Ob der Träger mit der geraden Klinge auffallen wollte, oder passend zum Klingendekor eher das „Deutsche Schwert“ bevorzugte, ist rein spekulativ – und macht ja auch gerade den Reiz dieses Stückes aus. Zeitgeist pur!

In genau diese Bild paßt auch der Löwe: Durch seinen Angriffsmut ist er [der Löwe] Attribut der Fortitudo [Tapferkeit, eine der sieben Kardinalstugenden]; als Fürst aller Tiere (princeps comnium bestiarium) wird er dem Herrscher gleichgesetzt, zum Sinnbild imperialer Macht (L. n. am Thron) und zum Wappentier.“ (Manfred Lurker; Wörterbuch der Symbolik, 5. Auflage 1991)

Nun, andererseits, zu viel auffallen wollte unser besser Betuchter – ich vermute einmal Mannschaftsdienstgrad / Einjährig Freiwilliger – auch wieder nicht. Die gerade Scheide trägt brav und unauffällig die gefluteten Ringbänder der Kammerwaffe. Das richtige Mundblech mit der Schraube an der richtigen Stelle.

Das Gefäß ist hingegen wieder typisch – und paßt dadurch auch genau in das Bild – offiziermäßig aufgebaut. Fischhaut, Silberdrahtwicklung und, wie könnte es anders sein, die preußische und nun ganz sicher nicht mannschaftsmäßige Fingerschlaufe. Die bewegliche Öse der Fingerschlaufe paßt genau in den oben beschriebenen Zeitrahmen.

Gruß

ulfberth