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corrado26

(Super-Moderator)

Brandenburg-Bayreuth
Infanteriegewehr der Garde von Markgraf Friedrich III. (1735-1763)

[I]Fast gerader Nussbaumvollschaft mit ausgeprägtem Kuhfuß Kolben und Messingbeschlägen, diese bestehend aus vier doppelt kannelierten Ladestockröhrchen, einem halben Mündungsband, einteiligem Abzugsbügel mit vorderer und hinterer Verlängerung, Kolbenkappe mit einfach verschraubter, oberer Verlängerung und zwei großen Schrauben an der Unterseite, bekröntem Daumenblech mit gegeneinanderstehenden Monogramm „F“ für Markgraf Friedrich III. sowie Schlossgegenblech für zwei Schrauben. Trageriemenösen am Abzugsbügel vorne und am Vorderschaft. Auf der gesamten Länge runder Lauf mit Kannelierung am Pulversack und Bajonettwarze an der Laufunterseite kurz hinter der Mündung. Steinschloss mit flachem Schlossblech und entsprechendem Schwanenhalshahn. Eiserne Pfanne mit hahnseitigem Feuerschirm ohne Verbindungssteg zum Batterielager. Die Schlagfläche der Batterie nach preußischem Vorbild oben gerade. Eiserner, konischer Ladestock mit Endgewinde und Messingummantelung am Stoß Kopf.„6“ am Schaft links oben, sonst keinerlei sichtbare Marken oder Signaturen.

Gesamtlänge 1302mm, Lauflänge 953mm, Kaliber des glatten Laufs 15,04mm, Gewicht 3.011g


Friedrich von Brandenburg-Bayreuth folgte seinem Vater Georg Friedrich Karl nach dessen Tod am 17. Mai 1735 nach. Er war jedoch hoffnungslos überfordert von seinen Aufgaben als Souverän. Von seinem Schwager, König Friedrich II. von Preußen hatte er das pommersche Dragoner-Regiment Ansbach-Bayreuth übertragen bekommen, wurde später Generalfeldmarschall des Fränkischen Kreises und Chef des fränkischen Kreiskürassier-Regiments. Er war darum bemüht, sein Land aus den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Österreich und Preußen herauszuhalten, was ihm auch gelang, wenn auch während des Siebenjährigen Krieges nur mit großer Mühe. In seine Regierungszeit fielen auch umfangreiche Vermittlungsversuche, hauptsächlich durch Wilhelmine veranlasst, den Siebenjährigen Krieg zu beenden.
Da das Gewehr am Schaft eine Nummer „6“ eingeschlagen hat, kann man davon ausgehen, dass mindestens sechs solche Waffen existiert haben. Verwendung fanden diese Stücke mit großer Wahrscheinlichkeit als Gardegewehre in der Residenz Bayreuth zum Präsentieren, eine Verwendung als Felddienstwaffe kann wegen des völlig geraden und daher zum Zielen untauglichen Schafts ausgeschlossen werden.
Dies ist das bis heute einzige, bekannt gewordene Gewehr dieser Art!

Das Sponton zeigt das gleiche Monogramm!





Gestern, 10:00:51

corrado26

(Super-Moderator)

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Gestern, 10:02:47

Ulan13

(Mitglied)

Ganz tolles Stück, gerade auch durch die Verbindung zur "Lieblingsschwester" des alten Fritzen.
Vielen Dank für diesen Beitrag!

Grüße vom Ulanen

Gestern, 10:59:06

Jagdsammler

(Moderator)

Vielen Dank für das Zeigen des seltenen Objekts! Wie immer erstklassig. Daumen
Kleine Korrektur meinerseits: Sein Schwiegervater war König Friedrich Wilhelm I.
Friedrich II. war sein Schwager. Oberlehrer

Viele Grüße vom Jagdsammler


Gestern, 15:07:37

mario

(Administrator)

Der Friedrich war ein "Markgraf zu Brandenburg".
War nicht der einzige in der Zeit, gab noch einen in Schwedt..."Friedich Markgraf zu Brandenburg"
Super Stück
Gruß Mario



123
Gestern, 17:48:14
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