Die fortschreitende Mechanisierung der Schweizerischen Armee machte Ende der 1940er
Jahre die Beschaffung eines geeigneteren Helms für die motorisierten Truppen erforderlich,
da der Stahlhelm M18 in Gefechtsfahrzeugen und auf Motorrädern zu sperrig war. Mit
Verfügung vom 23.02.1948 beschaffte das Eidgenössische Militärdepartement 13.377
Helme aus Beständen der britischen Armee in Belgien.
Es wurden 3 Sorten britischer Stahlhelme beschafft:
1) 7.706 Stk. HSDR ( Helmet Steel Dispatch Riders )
2) 5.196 Stk. Mk1 HSRAC ( Helmet Steel Royal Armoured Corps )
3) 475 Stk. Mk2 HSAT ( Helmet Steel Airborne Troops )
ob unter 3) auch Mk1 HSAT waren, ist nicht bekannt.
In der schweizer Armee wurden die Helme als Sturzhelm 'P' für die Panzerwagen-
besatzungen und Sturzhelm 'M' für die Motorradfahrer bezeichnet und anfangs
entsprechend innen mit Farbbuchstaben gekennzeichent.
Kalotten aus britischer Fertigung erkennt man sofort an dem auf die Helmkante gesetzten,
6mm breiten, Stahlblechstreifen. Bei der später einsetzenden schweizer Produktion dagegen
ist die Helmkante immer nach außen abgekantet und nach innen umgebördelt. Die britischen
Kradmelder- und Panzerhelme wurden zunächst mit ihrem ursprünglichen Futter verwendet.
Verschlissene elastische Kinnriemen der Briten wurden durch lederne vom schweizer M18
ersetzt. Nur die 475 HSAT der Luftlandetruppen wurden wegen ihres unbrauchbaren Futters
und Kinnriemen auf M18 Futter umgebaut.
Alle britischen Helme wurden sofort mit 'schattenschwarzem Rauhanstrich' versehen. Die
Eigenproduktion der 1950er und 60er Jahre war werkseitig schattenschwarz und ab 1971
rauh olivgrün. Schwarze Helme wurden zumindest teilweise rauh-oliv überlackiert. Ein
ehemals britischer Helm könnte also 3 Farbschichten tragen: britisch grün ( Hersteller BMB )
bzw. braun ( Hersteller G&S ) dann schweizerisch schattenschwarz und darüber olivgrün.
Bereits in den 1950er Jahren begann die schweizer M48 Helmproduktion. Sie wurden zunächst
mit M18 Futtern, die mit den üblichen, innen eingeschweissten Klammern befestigt waren,
ausgestattet. Ab ca.1957 kam das neu konstruierte Futter mit 4 Lederzungen und gabelförmigen
Kinnriemen zum Einbau. Die Sammlerbezeichnung M48/62 für Helme aus schweizer Produktion ist
insofern unbegründet. Alle Helme heißen offiziell Sturzhelm Ord.48.
Auch britische Kalotten wurden sukzessive auf die neuen Futter umgerüstet. Es ist mit 4 Nieten
rundum eingenietet. Überschüssige Niet- und Schraubenlöcher der britischen Kalotten sind mit
Blindnieten verschlossen bzw. verschweisst worden. Nur die 4 Löcher der Despatch Riders Helme
könnten auch für die schweizer Innenausstattung passen. Zur Befestigung des Kinnriemens vorn
und des Futterrings hinten waren jedoch weitere 6 Nietlöcher erforderlich.
Ab 1962 wurde anstelle des braunen Leders für den Nackenschutz olivgrünes verwendet.