Bei der diesjährigen Hauptversammlung der Deutschen Gesellschaft für Heereskunde im Bayerischen Armeemuseum Ingolstadt (18.-20. Mai 2017) war einer der Programmpunkte die Führung durch die Sonderausstellung “Nord gegen Süd / Der Deutsche Krieg 1866”. Der absolut lesenswerte, 384 Seiten starke und reich bebilderte Katalog kann zum Preis von nur 18.- € im Museum und im Handel erworben werden.
Dazu kann ich jedem an der Bewaffnung Interessierten nur raten. ISBN: 978-3-00-053589-5
Abgebildet darin ist u. a. das beigefügte Foto (S. 301, hier mit freundlicher Erlaubnis des BAM wiedergegeben) von den Kolbenkappen dreier preußischer Zündnadelgewehre M/41. Dieses Modell wurde ab 1848 an die Truppe ausgegeben, die Ausstattung der kompletten Infanterie damit zog sich allerdings über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren hin.
Sie stammen lt. Katalog von der 10. Kompanie des 2. Posenschen Infanterie-Regiments Nr. 19 (damals VIII. AK, Standort Köln / Koblenz), die am Abend des 10. Juli 1866 bei Nüdlingen von bayerischer Infanterie angegriffen und dabei erbeutet wurden.
Interessant ist, dass alle drei Gewehre, die nachweislich zu diesem Zeitpunkt in der Truppe geführt wurden, dennoch erstaunliche Varianten aufweisen, was die Art und Weise der Stempelung des Truppenteils betrifft. Mit und ohne Punkte, unterschiedliche Zahlen, unterschiedliche Zahlengrößen - aber dennoch eine erkennbar einheitliche Plazierung der einzelnen Ziffern und Buchstaben.
Dies deutet auf eine hohe Abnutzung der Stempel hin, die wohl oft ersetzt werden mussten.