03.10.12, 18:38:31
Zietenhusar
Ich hatte vor über 20 Jahren den gesamten Werkzeug- und Gartengerätebestand meines Großvaters übernommen und nach einer großzügigen Auswahl einige der Dinge noch in Gebrauch. Darunter ein stark patiniertes Messer, welches ich immer in der Nähe habe, wenn ich im Garten was zum Schneiden benötige. Heute überlege ich, schauste mal auf der Klinge nach, ob sich da irgendwo eine Firma verewigt hat. Eine sehr undeutliche Spur konnte ich erahnen und habe mal den Polierfilz angesetzt. Es kam eine Inschrift ans Licht, leider vollkommen undeutlich. Einzig
P.v.d. konnte ich erkennen, dann, mehr geraten, das Wort
Garantie und
Ohligs Solingen. Vom Familiennamen sind, mehr oder weniger, ein
i,
pp und
& C zu erkennen.
Durch Internetrecherche konnte ich die Firma
P. von der Lippen & Co. GmbH, Solingen-Ohligs als Hersteller für Rasierklingen finden, auf der Website
archivingindustry.com. Eine weitere Suche nach diesem direkten Namen blieb ergebnislos.
Ich finde solche über Generationen unbemerkten und geschichtlich nicht uninteressanten Funde irgendwie spannend.
Anbei das Messer. Die Holzgriffschalen bedecken die Vollangel und sind mit drei dünne Querniete verbunden, mit Messingscheiben als Unterlagen. Das Alter des Messers schätze ich auf 70 bis 80 Jahre.
Gruß,
Thomas
03.10.12, 18:40:42
Zietenhusar
Hier die freigelegte Klingeninschrift:
03.10.12, 21:40:35
schwekapi
Einfach nur Klasse. Danke fürs zeigen. Viel Erfolg weiter bei der Gartenarbeit.
Super! |
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23.05.24, 04:23:47
Zietenhusar
Das Messer hatte ich unter der Überschrift
"Schätze" im Haushalt vor beinahe 12 Jahren vorgestellt und war der Auftakt dieses Unterforums. Seit dieser Zeit wurde es hier und da mal für verschiedene Zwecke im Garten und der Werkstatt verwendet. Nachdem ich
diesen Flohmarktfund einigermaßen gut hinbekam, wollte ich es gleich anschließend bei dem hier auch umsetzen. Nur leider hatte ich es irgendwo auf dem Grundstück verlegt. Vorgestern ist es mir dann wieder in die Hände gefallen und ab ging die Post. Damit ich das Ursprungsthema nicht durcheinander bringe, habe ich den Beitrag einfach mal kopiert.
Abgeschliffen, poliert, neue Griffschalen gefertigt, neue Nieten aus Nägel gemacht, zwei neue Messingunterlegscheiben gefriemelt und wieder zusammen gesetzt. Ein wenig erkennt man noch sehr kleine Narben auf der Klinge. Die war original aber schon sehr dünn und hat durch das Abschleifen noch etwas mehr Material verloren. An der dicksten Stelle misst es gerade einmal 1,0 mm. Da muss man Kompromisse machen. Der vorher schon sehr schwache Herstellerstempel ist leider beinahe vollständig verloren gegangen. Für die Erinnerung gibt es ja nun diesen Beitrag hier.
3D-Ansicht